Heute stand die erste offroad-Strecke auf dem Programm, und wieder ein Länderwechsel nach Italien. Die relativ kurze Fahrt zum Einstieg entlang dem Susatal fand ich jetzt nicht so interessant wie im Aostatal. Landschaftlich langweilig.
Im Ort Condove startet man dann Richtung Norden auf eine Schotterpiste. Die Kehren waren teilweise sehr eng und steil, ab und an gab es tiefe Querrinnen. Ich sage mal so, ein routinierter Fahrer kann das auch mit einem Fronttriebler, Heckantrieb ist aber durchaus sinnvoll. Das 4ETS als Differentialsperrenersatz hat gut funktioniert, man muss nur gleich aufs Gas gehen, wenn die Hinterräder Grip verlieren. Im Allrad war es aber überhaupt kein Problem, langsam die Windungen hinaufzufahren. Teilstücke waren auch richtig gut geschottert, dann widerum kamen Bereiche, wo man auf herausragende Steinbrocken aufpassen mußte. Reifendruck habe ich mal aufgrund der teils spitzen Steine auf normalem Niveau gelassen.
Auf jeden Fall war es aufregend, ich wußte ja auch nicht, was mich da an Wegequalität erwartet, und hat natürlich tierisch Spaß gemacht! Letztendlich war die Strecke aber in besserem Zustand als vorher vermutet.
Dann erreichte ich den Colle del Colombardo auf 1888 Metern Höhe, hier soll auch irgendwo der Schatz der Langobarden versteckt sein. Den habe ich leider nicht gefunden, nicht zu übersehen aber ist die große Wallfahrtskirche Santuario della Madonna degli Angeli. Wow, hätte ich in dieser Dimension hier nicht erwartet.
Ich habe noch einen Hirten getroffen, der seine Tiere, Kühe und Esel, gen Tal geführt hat. Er sagte, im August seien jeden Tag etliche Personen hier oben, teils mit Fahrzeugen, teils Wanderer. In der Kirche ist auch ein offener Schutzraum.
Nachdem der Hirte mit seinen Tieren verschwunden ist, war ich aber ganz alleine. Ein sehr schönes Gefühl, ohne Internet und mit Telefonempfang nur am Hügel vor der Kirche.