der Grundriss

Ganz so schwer war es nicht, ich hatte durch Messebesuche und Internetrecherche schon recht genaue Vorstellungen vom Aufbau.

Grundsätzlich stellt sich erstmal die Frage nach der Kabinengröße. Bei Fahrzeugen mit dem Standard-Radstand (den ich auch so wollte, um Wendigkeit und Offroad-Tauglichkeit maximal zu halten), hat man üblicherweise Kabinenlängen von 3,6-3,8 Metern. Ich habe es dann noch etwas länger gewagt, meine Vorgabe waren innen 4 x 2 x 2 Meter, das sollte gerade so noch umsetzbar sein auf dem Fahrgestell, bedeutet aber auch, daß die Kabine relativ mittig auf der Hinterachse sitzt. Das hat dann widerrum starke Relevanz für die Gewichtsverteilung, insbesondere den Wassertank, den ich ja nicht beliebig positionieren kann, aber durch den schweren 6-Zylinder und Automatik sowie einen geplanten Fahrerhausdachträger für das Reserverad sollte ein insgesamt rundes Verhältnis rauskommen.

Wichtigster Aspekt war die bequeme Sitzgruppe. Und ein festes Bett ohne Umbau. Um das alles unterzubekommen, bleibt nur, Bett und Sitzgruppe zu kombinieren.

Eine Grundsatzentscheidung war, das Fahrerhaus nicht in den Wohnraum mit einzubeziehen. Das ist zwar Platzverschwendung, aber es gibt einige Argumente dagegen:

  • Sicherheit: das Fahrerhaus ist nunmal das schwächste Glied. Die Aufbaufenster werden relativ sicher sein, Türen und Klappen auch, aber eine Seitenscheibe ist schnell eingeschlagen. Ich möchte nachts keinen Besuch bekommen.
  • Isolierung: den größten Wärmeverlust im Winter bzw. Wärmeeintrag im Sommer verursachen die Scheiben vom Fahrerhaus. Am Pössl hatte ich eine Schutzplane, hat enorm was gebracht. Nur verringert es halt die Spontanität.
  • Grundriss: Das Fahrerhaus mit einzubeziehen bedeutet, daß sinnvollerweise die Sitzgruppe direkt im Anschluß positioniert werden muß, um Fahrer- und Beifahrersitz (drehbar) mit zu nutzen. Somit wäre eine Kombination von Bett und Sitzgruppe schwierig, müßte man zum Betreten des hinteren Teils ja das Bett durchschreiten.

Also habe ich mir mal die Hälfte der Kabine für die zeitlich ausgedehnteste Verwendung reserviert: sitzen und schlafen. Ich stelle mir eine Grundfläche von 2 x 2 Metern für Bett und Sitzgruppe vor, und die Sitzgruppe sollte nahtlos ins Bett übergehen, damit man sich auch zwischendrin mal bequem ohne Umbau hinlegen kann. Matratze vom Bett und Sitzpolster müssen daher die gleiche Höhe haben.

Das habe ich schon öfters gesehen, viele Ausbauer bieten das an, zum Beispiel Woelcke beim Autark Runner R7.

Für die Bettbreite habe ich 1,10 Meter geplant, die Sitzgruppe ist dementsprechend dann 0,90 Meter. Ich hätte also ein 2 x 1,1m Querbett voll aufgebaut, immer einsatzbereit, oder zwei Längsbetten mit 2 Metern Länge, 0,7 Meter Breite im Fußbereich, oder durch geringe Umbaumaßnahmen eine 2 x 2 Meter große Bettfläche.

Somit wäre die halbe Kabine schonmal verplant, bleiben noch Küche und Naßzelle.

Die Dusche wird bei solchen Fahrzeugen gerne im Eingangsbereich als Schmutzschleuse positioniert. Das wollte ich auf keinen Fall! Ich bin durch die große Schiebetür am Pössl verwöhnt. Ich plane daher eine etwas breitere Eingangstür, so daß ich von der Sitzgruppe fahrerseitig aus wenigstens ein bißchen Aussicht habe. Übliche Türen sind 55-60 cm breit, ich plane 75-80 cm.

Um die Dusche dann sinnvoll unterzubringen, ohne unnötig Platz zu verwenden, bleibt nur noch der Durchgang zum Fahrerhaus. Also quasi ein Raumbad. So komme ich auf diesen Plan.

Rechts vom Einstieg ein Schrank mit Kühlschrank und Backofen, links davon ein kleiner Schrank mit Staufächern für Elektronik, geradeaus die Küche.

Bett und Sitzgruppe kommen auf ein Podest, damit der Wassertank Platz findet, unter dem Bett ist die Heckgarage und umlaufend kommen noch Oberschränke.

Seitenfenster sind drei Stück geplant, einmal an der Küche und dann jeweils eines fahrer- und beifahrerseitig im Bett/Sitzbereich.

Fehlen noch die Dachfenster. Hier hat erstmal Solar Priorität. Ich plane ja einen gasfreien Ausbau, bedeutet, daß viel Strom für kochen und ggf. backen benötigt wird. Meine Batterie wird etwas über 5 kWh zur Verfügung stellen können, dazu schreibe ich in der Elektroplanung noch etwas detaillierter. Heißt aber, daß möglichst viel Solar aufs Dach muß. Und eine Klimaanlage wollte ich ja auch noch.

Daher habe ich mich für die Dometic Fresh Light 2200 entschieden, eine Dachklima, die ein integriertes Fenster hat. Das für den Wohnraum, im Bad plane ich ein kleines Fenster mit Lüfter über der Dusche.

Kleine Änderungen werde ich sicher noch vornehmen.