Nordlichter mal wieder Fehlanzeige. Auf dem kleinen Rastplatz stand noch ein niederländischer Carthago, ein deutscher 4×4 Hymer eines großen Vermieters und ein VW-Bus.
Morgens kamen zwei Rentiere, um uns zu begrüßen. Sie holten uns direkt beim Frühstück ab und führten uns zu ihrer Herde. Keine Ahnung, ob sie ein Trinkgeld erwartet haben, wir haben nichts gegeben.
Dann sind wir ein paar Kilometer weiter nach Jukkasjärvi gefahren, um uns das Eis-Hotel anzuschauen. Mangels Parkplätzen vor Ort parkten wir am Ende der Siedlung, so einen Kilometer weiter bei einer Kirche.
Ein kleiner Spaziergang durch Schneematsch, es war schon wieder viel zu warm.
Das Eis-Hotel namens ICEHOTEL war schon öfters in diversen Reportagen zu sehen. Es gibt dort mehrere Abschnitte, einmal ganz normale Unterkünfte, dann aber zwei Abschnitte aus Eis. Das Winterhotel wird jedes Jahr neu gebaut und schmilzt dann im April langsam weg. Der Abschnitt 365 ist das ganze Jahr über gekühlt und entsprechend sind dort die atemberaubendsten Zimmergestaltungen zu sehen. Es gibt Luxuszimmer mit eigenem beheizten Bad (das ist dann natürlich nicht aus Eis), aber die meisten Gäste buchen ein Paket aus mehreren Tagen normaler Unterkunft und dann einer Nacht im Eishotel.
Tagsüber sind die Zimmer für ca. 35 Euro zu besichtigen. Es lohnt sich auf alle Fälle, ich werde dazu aufgrund der vielen Bilder eine extra Seite einfügen.
Der Winterabschnitt hat unter den hohen Temperaturen schon etwas gelitten, überall tropfte es, auch in den Zimmern, und sie waren auch nicht mehr buchbar.
Hier gibt es erstmal viele „einfache“ Zimmer, die alle gleich gestaltet sind. Eine Matratze auf einem Eisklotz und kein eigenes Bad.
Und einige individuelle Zimmer, via QR-Code kann man sich über die Künstler und deren Intentionen informieren.
Im 365-Bereich, der das ganze Jahr über existiert, ist dann noch die Eis-Bar untergebracht. Ein Cocktail IN Eis? Kein Problem. Haben wir aber aufgrund horrender Preise gelassen.
Hier waren die Zimmer dann wirklich atemberaubend schön.
Mehr Bilder demnächst auf einer extra Seite.
Die Kirche haben wir uns natürlich auch nochmal angeschaut.
Nach einer Kaffeepause mit Geburtstagstorte für Yvonne wollten wir noch weiter bis Jokkmokk, vorher nochmal „schnell“ die Räder wechseln. Spikereifen waren schon seit den Lofoten nicht mehr notwendig, aber wir dachten, daß es zumindest hier nochmal fetten Frost geben könnte. Tja, war dann wohl nicht so.
Das Räderwechseln an einem Rastplatz mit etwas matschigem Boden war kein Spaß. Hinten ging noch recht einfach, aber als ich vorne hochgebockt hatte, merkte ich, wie der Stempelwagenheber langsam wieder zusammensackte. Zugedreht war er natürlich. Puh … so ein Mist, das konnte ich nun überhaupt nicht gebrauchen und es wurde langsam dämmrig.
Im benachbarten Hotel war man sehr bemüht, hatte aber nur einfache PKW-taugliche Geräte, die ich eventuell durch das höhere Gewicht zerstört hätte. Ein polnischer LKW-Fahrer war dann aber so nett, uns nicht nur seinen Wagenheber zu geben, sondern er hat auch noch mitgeholfen. Und wollte nichtmal Bier dafür haben! Eine Euro-Banknote hat er nach anfänglichem Zögern dann aber akzeptiert. Danke.
Bis ich die Räder dann am Dach verstaut hatte, war es schon dunkel, und wir fuhren nur noch bis zur nächsten freien Übernachtungsmöglichkeit an einem See in Gällivare.
Der Platz war abends wohl Drift-Trainingsgebiet für die Dorfjugend, die sich dann immer wieder mal mit mehreren Fahrzeugen versammelten.
Hier tauchten zu später Stunde dann auch schöne Polarlichter auf, die Yvonne und Ronny noch fotografiert haben, ich war aber nicht mehr in der Stimmung und bin ins Bett.
Von der Radwechselaktion gibt es auch keine Bilder, ich war da echt angefressen …