26.03.2022 – Rückreise & Fazit

Ja, wer hätte gedacht, daß die 5 Wochen wie im Flug vorbeigehen. Wir übernachteten am Schloß Torup, etwa eine halbe Stunde von Trelleborg entfernt. Hier hatten wir auch 2016 bereits am Tag vor der Rückreise (Fähre Malmö-Travemünde) gestanden. Ein schöner großer Parkplatz, wie so oft auch nachts von Jugendlichen frequentiert.

Aufnahme von 2016
Aufnahme von 2016

Um 7:30 starteten wir zur Fähre, Check-In war problemlos und so standen unsere Fahrzeuge gegen 9 Uhr im Bauch der Fähre.

Das sind dann auch die letzten Bilder des Urlaubs.

Die Heimfahrt über Berlin / Erfurt war problemlos, und ich hätte nie gedacht, daß ich mich einmal über Dieselpreise von 2,15 freue … na ja, wenn man aus Schweden kommt …

Das wars dann, ein kleines Fazit vielleicht noch.

Sprinter: er hats geschafft, aber jetzt muß ich mich erstmal drum kümmern, was das für ein Knacken ist … ansonsten war wie bei anderen Fahrzeugmarken auch schon bei tiefen Temperaturen immer mal irgendwas Komisches im Display. Airbagfehler, nicht funktionierender Abstandstempomat, „Radarsensorik verschmutzt“, „Kühlmittel nachfüllen“, Brems-Assistent Funktion eingeschränkt … aber nur bei niedrigen Temperaturen. Wobei sie gar nicht extrem waren, tagsüber beim Fahren vielleicht maximal bei -14°C, nachts einmal bei -27°C. Wie machen das die Norweger mit ihren Fahrzeugen? Seit die Temperaturen wieder um den Gefrierpunkt lagen, ist keine der Meldungen wieder aufgetaucht. Sehr genervt hat der Spurhalteassistent mit ständigem Gepiepse, und den kann man nicht dauerhaft ausschalten. Nachdem man das Fahrzeug über die Fahrertür verlassen und verriegelt hat, muß man ihn jedes Mal neu abschalten. Und die Verkehrszeichenerkennung funktioniert in Schweden nicht richtig, vielleicht liegt es an den gelb hinterlegten Schildern? Ansonsten aber war alles gut 😉

Fahren auf Schnee und Eis: mit den MTs und Allrad waren die paar Abschnitte, die ich gefahren bin, recht gut zu meistern. Aber wirklich sicher habe ich mich mit den Spikereifen gefühlt. Bei mehreren Tests auf vereisten Parkplätzen, Bremstestes auf der Straße und Anfahrversuchen am Hang hat das alles sehr souverän funktioniert. Ob man jetzt zwingend Spikereifen braucht, ist nicht einfach zu beantworten. In einigen Situationen aber ist es ein drastischer Sicherheitsgewinn. Schneeketten wären absolut nicht praktikabel gewesen. Aber natürlich hängt das immer von den Witterungsbedingungen ab. Eine präparierte – quergefräste – Eisspur ist auch mit Winterreifen gut fahrbar, aber für frisch gefrorenes Eis, was wir mehrfach hatten, waren die Spikes Gold wert. Auf Asphalt ließen sie sich auch gut fahren, wobei sie sich erstaunlich wenig abgefahren haben. Sie sind auf jeden Fall noch für eine weitere Reise gut. Wie auch immer, wir haben Fahrzeuge mit Schneeketten gesehen, mit 20 auf der Straße und ständig ist das Heck ausgebrochen. Hier geht es um Sicherheit und daher sollte man mindestens nordische Winterreifen verwenden! Die Straßenqualität war sehr unterschiedlich. Am meisten störten Bodenwellen, in allen drei Ländern.

Maut: In Norwegen war ein Tunnel mautpflichtig, da ich einen Autopass Transponder hatte, wurde wesentlich weniger berechnet, als die Tafel vor dem Tunnel anzeigte – 17,6 statt 99 Kronen. In Schweden die Brücken bei Sundsvall und Motala, da kommt die Rechnung demnächst nach Hause.

Licht: gutes Licht ist Gold wert bei Dunkelheit! Kein Wunder haben dort quasi alle Fahrzeuge Zusatzscheinwerfer. Die Straßenmarkierungen sind oft extrem schlecht zu erkennen, und bei kaum Gegenverkehr im hohen Norden kann man lange Strecken mit Fernlicht und Lightbar fahren.

Wetter: tja, wie schon öfters erwähnt war es viel zu warm. Ich hätte gerne die Lofoten in Schnee und Eis erlebt. Aber das kann man ja nicht ändern. Nur scheint es dieses Jahr wohl extrem zu sein, in Nordschweden sagte uns eine Einheimische, so ist es normal im Mai. Vielleicht sollte man das nächste Mal 4-6 Wochen früher fahren. Dann sind die Tage halt etwas kürzer …

Diesel: als wir hochgefahren sind, hat in Schweden der Liter bereits um 2 Euro gekostet, dann in Finnland und Norwegen etwas günstiger, mit Tendenz steigend zum Ende des Urlaubs hin. Wobei die Preisunterschiede in Norwegen teils drastisch waren – einmal 40 Cent. Auf der Rückfahrt war der Preis in Schweden schon bis um 2,60 rum – dazu kaum Preisunterschiede an den Tankstellen.

Wasser: viele der Versorgungsstationen waren im Winter zwar geschlossen, es gab aber immer noch ausreichend Gelegenheiten. Bei einem Wohnmobilhändler, an einer Waschanlage, aus einer Toilette, … und wenn gerade außen alles abgestellt ist, einfach mal fragen.

Entsorgung: auch das war kein Problem, in Norwegen gab es oft beheizte Toilettenhäuschen mit extra Kloentleerung oder sogar Kassettenreinigungsautomaten. Natürlich alles kostenlos. In Schweden haben wir ab und an an Rastplätzen in die dortigen Toiletten entleert. Ablassrinnen zum Überfahren waren winterbedingt selten, bei einigen Plätzen aber vorhanden und sogar beheizt.

Übernachten: Auch wenn im Winter nicht alle Rastplätze geräumt sind, findet man immer Möglichkeiten. In Finnland, Norwegen und Nordschweden in üppiger Menge. Parkplätze an Seen, Stadien, … alles problemlos. In Mittel- und Südschweden dagegen muß man schon etwas planen. Nach dem Motto „wir fahren jetzt in 10 Minuten auf einem Übernachtungsplatz“ geht nicht. Hier findet man auch sehr oft Verbotsschilder oder Zeitbegrenzungen. Wir waren keine einzige Nacht auf einem Campingplatz. Am Rückweg in den Städten waren relativ moderate Gebühren fällig, dafür war man aber auch quasi mitten drin. Üblicherweise werden Parkgebühren dort mit der EasyPark App bezahlt, sehr praktisch. Auf den Lofoten waren einige kostenpflichtige Stellplätze hässlich und teuer, haben wir natürlich nicht genutzt. Ein einfacher Parkplatz für 30 bis hin zu 65 Euro (!) … und wenig weiter kann man einsam und kostenlos stehen. Was soll das? Für 10 bis 15 Euro hätten wir sowas sicher auch mal genutzt.

Einkaufen: Wie bekannt, ist Norwegen und Finnland sehr teuer. Die Preise in Schweden sind noch im Rahmen, klar auch teurer als bei uns, aber nicht unbezahlbar. Gutes Brot oder Brötchen bekommt man eher selten, meist ist das Zeug labbrig weich. Da sind Aufbackbrötchen deutlich besser. In Schweden waren wir in einer schweizer Bäckerei, sehr gute Qualität! Wir hatten nunmal das meiste dabei. Es ist sicher kein Fehler, sich auch lokal umzuschauen, nur für den ganzen Urlaub hätte es unser Budget gesprengt. Alkohol ist klar, kauft man da oben nicht. In Schwedens Systembolagets zahlt man für Wein ab 7-10 Euro, Bier etwa das doppelte wie bei uns, dann aber fast nur in Dosen. In Schweden hat Bier aus dem Supermarkt nur maximal 3,5% und schmeckt wie verdünnt.

Essen waren wir mehrfach, aber „nur“ Pizza und Burger, das war bezahlbar und auch gut.

Zugegeben, alleine aufgrund der vielen Kilometer ein sehr teurer Urlaub – insbesondere beim aktuellen Dieselpreis, nur dafür hatten wir kaum Übernachtungskosten.

Irgendwann werde ich die Tour nochmal machen, dann vielleicht längere Zeit in Finnland oder ist östlichen Teil Nordnorwegens verbringen.

Wir werden sehen …

ENDE