24.02.2022 – Norwegen

Wir versuchten morgens noch erfolglos, Katjas Standheizungsproblem zu lösen, und sortierten und verzollten unseren Alkohol. Das kann man wunderbar per App machen, Freimengen werden automatisch abgezogen. Leider schaffte der Rest des Gins es nicht mehr ins Gepäck, wäre zu teuer geworden, und so durften sich Bewohner unter dem Schnee drüber freuen.

Die leere Flasche wurde natürlich ordentlich entsorgt.

Ohne Frühstück sind wir dann wieder auf die Piste, die wenigen restlichen Kilometer in Finnland genießen. Mit den Spikes und Allrad ließ es sich sehr sicher und entspannt fahren, mit nordischen Winterreifen ohne Spikes vermutlich auch. Allerdings gab es auch immer wieder Abschnitte mit vereistem Asphalt, da würde ich dann ohne die Spikes deutlich vorsichtiger fahren. Aber egal, welche Geschwindigkeit wir drauf hatten, die Einheimischen fahren schneller.

Wie gesagt, in Finnland ließ sich sehr gut mit 90 rum fahren. Das änderte sich aber bald. Die norwegische Grenze kam in Sicht, wir hatten keinerlei Kontrolle und konnten einfach den grünen Pfeilen folgen, da wir unseren Alkohol online verzollt hatten.

Was sich aber änderte, war die Straßenqualität. Es rubbelte wie auf Wellblech, die Spuren in der vereisten Schneedecke lassen es erahnen.

Zudem kamen häufig Bodenwellen und andere Unebenheiten, die Straße ist auch ohne Schnee in schlechtem Zustand. Aber die Landschaft und das Wetter entschädigten dafür. Sonne kam auf, es war einfach herrlich. Oft passierten wir Parkpläzte, auf denen Autos mit großen Boxen am Anhänger standen. Entlang der Strecke gab es ganz viele Tracks für Schneemobile, und so ist das wohl hier eine beliebte Ausflugsgegend und Schneemobil-fahren ein gängige Freizeitbeschäftigung. Hier eine manuelle Version, der Schneemobil-Rollator:

Gegen Vormittag kamen wir in Alta an. Hier galt es noch ein paar Besorgungen zu machen. Die letzte große Ortschaft vor dem Nordkapp, mit immerhin knapp 20.000 Einwohnern. Wie Roald Amundsen auf dem Weg zum Südpol quasi.

Ronny ging zuerstmal auf die Suche nach einem Ladegerät für seine Drohnenakkus, leider erfolglos, obwohl es hier in der Gegend drei Elektronikmärkte gab.

Erfolgreicher war dann das Tanken, Diesel und bei Ronny auch noch HinzufügBlau, aber Frischwasser brauchten wir auch noch, und das war bei den üblichen Verdächtigen, den Tankstellen, natürlich aufgrund der Kälte abgestellt. Wir hätten es in Kanistern innen zapfen können, aber der Aufwand war uns dann doch zu hoch.

So sind wir noch bei einem Wohnmobilhändler vorbeigefahren, und davon gibt es hier immerhin drei Stück, und man war so freundlich, uns den Wasserschlauch durch die Werkstatteinfahrt rauszulegen. Gekostet hat uns das ganz dann eine freiwillige Bierspende, über die sich der Empfänger sichtlich gefreut hat.

Dann wollten wir kurz hinter Alta einen Übernachtungsplatz suchen, aber entweder waren die Plätze nicht befahrbar, weil nicht geräumt, oder direkt an der Straße oder einfach nicht vorhanden. So kam es, daß wir dann doch noch ein ganzes Stück gefahren sind, um auf einem zumindest durch eine Baumreihe von der Straße getrennten Parkplatz zu nächtigen – 170 Kilometer vor dem Kap.

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