25.02.2022 – Richtung Nordkapp

Grundsätzlich war es auch wieder eine ruhige Nacht, die Straße war so gut wie gar nicht befahren. Nur kurz nach 3 Uhr nachts kam dann der Schneepflug und meinte, er müssen den Parkplatz freimachen, da es ja immerhin drei Zentimeter geschneit hatte. Nun ja, danach konnte ich weiterschlafen.

Nach dem Aufstehen war es dann mal an der Zeit, eine Entsorgung zu finden. So etwas ist im Sommer ja überhaupt kein Problem, auch dieser Parkplatz hatte dafür eine entsprechende Stelle.

Nur, wie man sieht, leider im Winter außer Betrieb.

In Skaidi an der Tankstelle fanden wir dann eine funktionsfähige Entsorgungsmöglichkeit, das lag sowieso auf dem Weg.

Diesel und Wasser waren gefüllt, Abwasser und Toilette geleert … Vorräte noch genug vorhanden. Die vegvesen.no Seite meldete offene Schranken, keine Kolonnenfahrt, und yr.no ein nicht katastrophales Wetter. Das bedeutet auch, daß Übernachten am Kap möglich sein sollte. Also auf!

Eine Fehlermeldung erstmal wieder, aber der Kühlmittelstand war ok …

Es waren zwar nur noch 170 Kilometer zu fahren, die hatten es aber in sich. Es ging nur langsam voran.

Die Strecke war abwechslungsreich und bot tolle Aussichten.

Auch hier waren immer mal wieder Schneemobilfahrer unterwegs, hier mal als Beispiel, was ich gestern mit dem Anhänger gemeint habe.

Und natürlich kommen auch Tunnel-Liebhaber auf ihre Kosten, es gibt davon mehrere. Der längste ist der Nordkapp-Tunnel mit knappen 7 Kilometern (unter dem Meer durch).

Das Nordkapp kam näher und näher.

Der Straßenbelag wechselte ständig, Eis und Schnee und auch tieferer verwehter Schnee.

So sah ein guter Abschnitt aus, darunter die Nahaufnahme der Fahrbahnoberfläche. Mit Schuhen sehr rutschig!

Dazu kamen Windböen, die Schnee aufwirbelten, in hoher Geschwindigkeit entgegenkommende LKW oder Busse. Stellenweise mußten wir anhalten, weil die Straße nicht erkennbar war. Die vereiste Fahrbahnoberfläche machte mir überhaupt keine Probleme, dafür mangelnde Sicht um so mehr.

Hier sieht man wenigstens noch die roten Stangen.

Hier aber verschwand ich komplett in einer weißen Wolke ohne jede Orientierung. Genau hinschauen, das Bild ist von Ronny seiner Actioncam hinter mir …

Ronny hatte gerade im letzten Abschnitt mit größeren Problemen zu kämpfen.

Ich hätte nicht gedacht, daß ich einmal beim Autofahren Rotz und Wasser schwitzen muß. Die letzten 20 Kilometer waren der Horror! Aufgrund der vielen und teilweise langen Steigungen kam mein WoMo an seine Traktionsgrenze, trotz Spikereifen. Teilweise dachte ich, ich schaffe es nicht mehr und komme nicht mehr vom Fleck. Erschwerend kam noch der Gegenverkehr hinzu in Form von LKWs und Besucherbussen vom Nordkapp. Meine persönliche Empfehlung: ab der letzten Schranke Schneeketten aufziehen! Wenn ich das gewußte hätte, wäre ich da nicht gefahren.
– Ronny

Hier mal ein Video von den letzten Kilometern, gefilmt von Ronny auf mich … das „schneller“ an der Steigung beruht auf seinen Traktionsproblemen …

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