2017-06 Schweden & Norwegen

So, der Urlaub hat begonnen. Am Donnerstag, 22.6., starteten wir gegen 9 Uhr 30 in der Südpfalz und fuhren erstmal über die Waage um die Ecke. Leider erwiesen sich meine Berechnungen als falsch – oder die Waage war defekt, mehr möchte ich jetzt erstmal nicht sagen, aber zum Ausladen hatten wir dann doch keine Lust mehr.
Die Fahrt ging schleppend voran. Viel Verkehr, rechte Spur LKW-Kolonne, wie immer halt.
Wir hatten aber sehr viel Zeit eingeplant. Fähre Travemünde-Malmö war auf 2:30 Uhr gebucht, insofern bot sich noch ein Ausflug nach Lübeck an.
Gegen 19 Uhr kamen wir dort auch an, leider sind wir von hochsommerlichem Sonnenwetter zu Hause in immerhin noch warmes Regenwetter gefahren.
Am Mediahafen kann man auch stundenweise stehen.




Wir streiften je nach Regenstatus mal durch die Stadt, mal kehrten wir ein, leider durfte ich mir kein Bierchen genehmigen.







Ansonsten finde ich, schöne Stadt, und man kann sicher nochmal herkommen. Wir fuhren nochmal tanken, die Jet in Lübeck war ja hammergünstig mit 1,029, und dann weiter zum Skandinavienkai nach Travemünde.

Aber halt, es war noch recht früh, Fähre sollte 2:30 gehen und Check-In um 0:30 beginnen, also noch eine Stunde Zeit, und so sind wir an der Ausfahrt zum Skandinavienkai vorbei nach Travemünde gefahren. Um diese Uhrzeit war es dort sowas von tot, lediglich an der Priwallfähre sind einige vereinzelte PKW gestanden.





Also auf zu unserer Fähre. Wir sind recht pünktlich mit der Finnpartner von Finnlines um 2:30 gestartet, aber auch recht zügig ins Bett, weil es schon eine lange Fahrt war.
Um 10 Uhr heute morgen weckte dann die Durchsage, daß die Ankunft in etwa einer Stunde bevorstünde. Ebenfalls pünktlich um viertel nach Elf legte die Fähre an und wir waren in Schweden.

Wir sind dann nach Grimeton gefahren
de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwellensender_Grimeton
Hier stehen wir aktuell zum Übernachten und haben das erste Bier schon hinter uns.



Morgen werden wir die Station besichtigen.

Also wir haben die Nacht am Welterbe Grimeton verbracht (darf man kostenlos stehen) und sind morgens nach dem Frühstück gleich zur Besichtigung. 120 Kronen mit Führung, kann man nichts sagen. Der Sender ist der einzige noch funktionsfähige Längstwellensender und ist gut erhalten und mehrmals im Jahr aktiv. Leider war er es heute nicht. Das ganze war aber technisch so interessant, daß wir fast alleine mehrere Stunden verbrachten und die Führung war tatsächlich nur für uns!








Dann sind wir weiter über den Lidl in Jönköping an einen kostenlosen Stellplatz bei Röttle. Ein kurzer Weg führte an den Vättern See.







Das Wetter war exzellent, nicht zu warm, aber sonnig. Daher sattelten wir die Räder und fuhren in den nächsten Ort, Gränna.













Der Stellplatz war leider auch anderen bekannt, aber was solls, wir haben gerade in diesem Moment einen wunderbaren Sonnenuntergang – direkt vom Pössl aus!



Jetzt muß ich schlussmachen, das Bier ist kalt genug!

Sonntag, 25.6.2017

Gegen Vormittag ging es weiter nach Motala. Hier wollten wir das Radiomuseum besuchen.
Wir sind auf den Stellplatz Södra Hamnen
www.campercontact.com/de/schweden/osterg…tz-sodra-hamnen.aspx
gefahren, Kosten 200 Kronen.
Wie, der Jürgen fährt auf einen bezahl-Platz???
Tja, das Wetter war nicht grade stabil – schon auf der Fahrt kam ab und an mal ein Schauer runter. Der Platz war in guter Radelnähe zum Muesum. Also was solls … die wollen auch was verdienen.

Eigentliches Ziel was das
www.motala.se/uppleva-och-gora/kultur/mu…ges-rundradiomuseum/



Das Museum beherbergt den ersten großen Rundfunksender Schwedens und ersten Langwellensender Europas von 1927-1962. Eine 30 kW (1927) und eine 150 kW (1935) Langwellen-Sendeanlage, sowie später einen Kurzwellensender.













Sehr schade, daß fast alle Erklärungstafeln nur in schwedisch zur Verfügung standen. Aber Google translate hilft. Man fotografiert die Tafeln und google erkennt Text und übersetzt.
Der Eintritt ist übrigens frei.

Wir waren recht lange in dem Museum, als wir gehen wollten, kam grade ein kleiner Wolkenbruch dazwischen, so daß wir uns noch kurz im Café aufhielten. Da keine Kreditkarte akzeptiert wurde, und wir keine Kronen hatten, nahm man auch gerne 3,50 Euro für einen Kaffee mit Gebäck. Man hätte sogar in Euro Wechselgeld rausgegeben. Das ist ok.

Zum Industriemuseum reichte die Zeit dann nicht mehr, da nur bis 16 Uhr geöffnet.
Also sind wir erstmal durch die Stadt geradelt. Hat man nicht eines der Mueseen auf dem Programm, muß man hier nicht herkommen.
Das Motala Motor Museum hatte Sonntags auch nur bis 16 Uhr offen, aber sowas haben wir ja selbst in der Nähe, und sicher deutlich größer.



Nach einem kurzen Rundgang im Hafen gings zurück zum Stellplatz.







Da tauchte dann auch schon der Klaus auf, man muß doch vorsichtig sein, wenn man Standortdaten übermittelt (daher kommt jetzt alles zeitverzögert)

:evil:



Ein kurzer Regen, dann wieder Sonne, so ists auszuhalten. Und gleich kamen schon die Bettler (nicht Klaus, die Enten)



Wir verlagerten etwas Gewicht aus den Pössls in den Magen, das Wetter hielt auch noch durch und so klang der Abend schön feucht-fröhlich aus.




Die Tankstelle hätte ich nochmal nutzen sollen …

Montag, 26.6.2017

Für heute hatten wir uns mit einem Greeter in Strängnäs verabredet.
Wer das nicht kennt: man trifft sich mit einem Einheimischen oder Ortskundigen zu gemeinsamen Unternehmungen nach Absprache z.B. Ortsbesichtigung.
Infos hier:
globalgreeternetwork.info/

Wir bekamen eine ganz tolle Stadtführung, und das Wetter war in dieser Zeit auch wohlgesonnen!










Neben diveren Erklärungen zur schwedischen Holzbauweise traf unser Führer auch einen Bekannten und wir durften in seinen Garten und sein Haus besichtigen, ein altes Holzhaus.

Für die tolle Führung bedankten wir uns mit einer Flasche Pfälzer Dornfelder und einer Riesling. Schon wieder weniger zu verzollen

;-)

Wir sind dann noch etwas weitergefahren. Der Dieseltank leerte sich auch zusehends.
Durch vorheriges Beobachten haben wir ganz grob mal die Tankstellenketten nach Preisen sortiert und da war die Ingo immer am günstigsten.
Also google Suche entlang der Route, und zur nächsten Tanke der Marke gefahren. In der Tat: direkt an der Strecke lag der Preis bei bei 13,3 Kronen, die Ingo im Ort war bei 12,4. Allerdings nur eine Automatentankstelle, und so kam nur für 395 Kronen Sprit. Ich mußte 4x hintereinander tanken, bis voll war, die Kreditkartenzahlung war wohl immer nur auf diesen Betrag limitiert.

220km nördlich von Strängnäs hatten wir dann keine Lust, weiterzufahren, und sind Richtung Meer abgefahren. Nach ein paar Kilometern Suche haben wir dann einen tollen Badeplatz mit Stehmöglichkeit im Wald gefunden. Nächster Ort Norrsundet.




Wir waren alleine auf weiter Flur. Einzig der Hinweis, man möge seine Toilette nicht im Trockenklo entsorgen, zeugte davon, daß hier wohl öfters mal WoMos zu Gast sind.



Toll, endlich richtiges Schweden-Feeling. Am Wasser gab es eine Feuerstelle und Holz, so haben wir erstmal ein Feuerchen gemacht und ein paar Guinness getrunken.




Toiletten waren auch vorhanden, aber die schwedischen Trockentoiletten sind in prall gefüllter Form nicht grade appettitlich.

Plötzlich fuhr recht schnell ein Auto den Waldweg entlang, bremste und ein älterer, bärtiger und barfüssiger Kerl kam direkt auf uns zu. Er begrüßte uns auf schwedisch, wir boten ihm ein Bier an, was er ablehnte, und er verschwand im Toilettenhäuschen. Heraus kam er mit einer Fisch-Styroporkiste, kam wieder zu uns und verschwand dann wieder. Man hörte das Auto wegfahren.
Ein bißchen spooky kam uns das schon vor.
Egal, Kollege nahm seine Gitarre und spielte ein paar Songs.
Plötzlich hörten wir wieder ein Auto. Es war nochmal der Barfußläufer, und er kam direkt auf uns zu. In der Hand hielt er eine Thermoskanne. Er setze sich zu uns und sagte „Coffee“. Wir fragten erneut, ob er ein Bier wolle, er aber nur „I was drinking“. Aha. Dann bot er uns Kaffee an, „fresh morning“, wir lehnten aber auch dankend ab. Irgendwie wollte er auch nicht mehr gehen, Unterhaltung gestaltete sich schwierig … so hatten wir dann über eine Stunde diesen seltsamen Gast, und als er seine vermutlich kalten Kaffee leer hatte, verschwand er wieder und wir konnten wieder die Einsamkeit und Ruhe geniessen.




Und ja, hier gabs erstmalig Mücken. Aber nicht mehr oder andere als bei uns zu Hause auch. Nach 23 Uhr sind die dann wohl schlafen gegangen, oder wir waren vom Feuer so eingeräuchert, daß man uns weiträumig mied.

Die Nacht war extrem ruhig, erst am Morgen weckte uns ein Müllfahrzeug, welches den engen Waldweg entlangdüste.

Dienstag, 27.6.2017

Nach ausgiebigem Frühstück war es schon Mittag, und wir setzten nur eine kleine Tagesetappe an. Insbesondere weil das Wetter wirklich super war, das muß man ja nicht im Auto verbringen.
Nach Überqueren der mautpflichtigen Brücke bei Sundsvall kauften wir noch ein paar Vorräte bei Lidl ein. Ziel war der Strand von Härnösand. Auf dem großen geschotterten Parkplatz standen schon einige Mobile, zum tollen Sandstrand ist es etwa 300 Meter zu laufen.









Nach etwas Entspannen schob sich eine große Wolke vor die Sonne, Zeit fürs Abendessen.




Dann Bier eingepackt und zum Strand. Die Sonne hat richtig stark gewärmt. Der Feuerplatz war leider schon besetzt von einer Familie mit kleinen Kindern, da wollten wir uns zum Biertrinken lieber nicht dazusetzen.

Mücken: keine.

Nachts war es erstaunlich hell, und das obwohl wir noch deutlich unter dem Polarkreis waren. Dieses Bild entstand kurz vor Mitternacht.

Mittwoch, 28.6.2017

Langsam aber beständig kommen wir nördlich, überqueren den 64. Breitengrad.
Auf der E4 gibts ein paar Baustellen, die uns Zeit kosten, denn wir haben was vor.
Wir wollten auf die Insel Holmön
www.visitumea.se/de/holmoen
Bei Umeå kann man mehrmals täglich mit einer kostenlosen Fähre auf diese Insel übersetzen.
Leider haben wir durch die Baustellen gerade knapp die letzte sinnvolle Fähre verpaßt (man will ja nicht sofort wieder zurück).
Gut, dann halt nicht, und wir gingen auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz.

Bei Ratan gibts einen kleinen Hafen …




… und einen Stellplatz, aber 150 Kronen muß ich nicht für einen Platz am Wasser zahlen, das gibts auch für umme, daher sind wir noch etwas weitergefahren zum Strand Killingsands Havsbad bei Robertsfors. Toiletten und Klo-Entsorgung (dazu morgen mehr) for free vorhanden!

Ganz alleine waren wir zwar nicht, ein WoWa-Gespann, ein deutscher VW-Bus und später ein weiterer deutscher Kasten gesellten sich in gepflegtem Abstand dazu.

Es war aber trotzdem traumhaft.












Donnerstag, 29.6.2017

Wir verlassen den tollen Platz …



… und stellen fest: wir sind schon eine Woche unterwegs! Tempus fugit. Zeit für ein kleines Zwischenfazit:

Schweden: super, super entspannt und trotz der nicht unerheblichen Anzahl an Wohnmobilen habe ich nicht den Eindruck, daß man hier nicht gerne gesehen ist. Im Norden sinds zwar weniger, aber immer noch unglaublich viele. Die meisten sind Schweden, dann Deutsche und Norweger. Vereinzelt haben wir Finnen, Briten und einen einzigen Holländer gesehen.

Wetter: bis auf die ersten 2 Tage, die wechselhaft waren, wurde es zunehmend besser. Aktuell super ohne jede Bewölkung tagsüber!

Strom: bisher Null Probleme, Batterien immer voll bzw. bis Mittag wieder voll. Gut, wir fahren auch jeden Tag, aber es sind doch einige Verbraucher wie Kaffeemaschine (oft!), 2 Notebooks, alle möglichen Akkus wie Drohne, Kamera, Rasierer, Zahnbürste … Kabel hab ich übrigens garnicht dabei.

Gas: außer zum Kochen/Grillen hatten wir einen Abend für 2 Stunden die Heizung an, also noch voll

Übernachtungsplätze: 1x 200 Kronen auf Stellplatz, ansonsten immer frei gestanden. Hier haben wir einmal V/E durchgeführt, das war auch bisher ausreichend.
Beim Freistehen sieht man tatsächlich viele Ego-Assis. Ob Grauwasserablassen im Wald oder Müll einfach neben den Mülleimer schmeissen wenn dieser voll ist, es gibt doch viele Idioten.

Fahren: relativ kurze Fahrstrecken jeden Tag sind sehr angenehm. Stressfrei.

Einkaufen: bislang nur bei Lidl. Eigentlich schade, müssen wir nochmal woanders vorbei.

Zusatz-Luftferderung: einfach genial. Einmal beim Fahren, zum anderen haben wir bisher noch keine Keile auspacken müssen.

Internet: ich habe sowohl eine Lidl Connect als auch eine Congstar Karte. Die Lidl-Karte bucht sich meist bei Sweden Mobile als Roaming-Partner ein, das Netz ist ganz schlecht. Außerhalb von Ortschaften fast immer offline. Congstar dageben roamt bei Telia. Bisher überall problemlos Internet gehabt.

Mücken: oh ja, sie können nerven. Das draußensitzen haben wir öfters gelassen und waren im Pössl mit zugezogenen Fliegengittern.

so jetzt weiter … Donnerstag …

Wir wollten nach Robertsfors ins Bruksmuseum.
www.robertsfors.se/kultur-fritid/kultur/…rtsfors-bruksmuseum/

Da wir der Webseite glauben schenkten, frühstückten wir ausgiebig und fuhren dann pünktlich zur Öffnungszeit 12 Uhr am Museum vor.






Kaum waren wir 5 Minuten drinnen, ging das Licht aus und so ein Typ mit Schlüssel meinte recht unfreundlich „we are closed“ …. hmmm, am Museum selbst standen Öffnungszeiten von 10 bis 16 Uhr. Was auch immer war … hätte man auch freunlich sagen können. Gut, kein Eintritt, aber eine unnötige Anfahrt.

Wir sind weiter nach Umeå, ein Stück „rückwärts“, aber hier gibt es ein großes Museum mit riesigem Freigelände.

www.vbm.se/en/home.html

Im Museum selbst gab es ein paar interessante, aber meiner Meinung nach zusammenhanglose Exponate und Multimediainstallationen, und wie in Motala auch kaum englischsprachige Erklärungstafeln.





Das Außengelände war schon interessanter, parkähnlich standen hier diverse Gebäude von Kirche …



… bis alten Wohn- und Arbeitshäusern, die man auch betreten konnte.







In einem erklärte uns ein junger Akkordeonspieler die Bauweise dieser Holzhäuser. Sehr interessant.

Es war kurz nach 15 Uhr, und wir wollten heute nochmal unser Glück an der Fähre nach Holmön probieren.
Wir ergatterten den letzten Pössl-geeigneten Parkplatz, schnallten die Räder ab und los gings.

Die Fähre verkehrt täglich mehrfach zur Insel Holmön, die Überfahrt dauert 45 Minuten und ist – unglaublich – vollkommen kostenlos! KFZ von Touristen werden aber nicht mitgenommen, lediglich Bewohner und Lieferanten können ihren Wagen oder Anhänger transportieren.



Interessant: es gibt zwei Passagierräume, einer haustierfrei.





Auf der Insel kann man eine alte Mühle anschauen.



Und einen Leuchtturm. Leider war er verschlossen, es soll aber schon der ein oder andere Besucher eine Führung bekommen haben.





Der Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb, u.a. weil die Schiffahrt im Bottnischen Meerbusen nur von geringer Bedeutung ist (die See friert über Winter zu).

Wir trafen ein finnisch-schwedisches Pärchen, welches auf der gleichen Fähre wie wir kamen. Er war aus Finnland, sie aus Kiruna, und sie erzählte uns vom Leben bei Minus 40 Grad im Winter …

Man kann die Insel noch deutlich weiter erkunden, aber an „Attraktionen“ wars das dann auch schon fast …





… es sei denn, man ist geduldiger Vogelbeobachter. Zudem stand die Abfahrt der letzten Fähre um 19 Uhr kurz bevor.
Im Dorfladen kaufte der Kollege dann noch einen Mars-Riegel mit Kreditkarte, was problemlos möglich war, und die Verkäuferin hat uns noch von den Lofoten vorgeschwärmt und Tipps gegeben, sie hat dort mal für vier Jahre gewohnt.










Als Nachtquartier haben wir wieder den gleichen Platz vom Vortag gewählt, diesmal war etwas mehr los, aber wir bekamen einen schönen Platz und haben super gut geschlafen.

Freitag, 30.6.2017

Der Freitag weckte uns wieder mal mit bestem Wetter!
Anstelle von Toast gabs zur Abwechslung Aufbackbrötchen. Beim Verlassen des Badesees fanden wir ein Schild „Dricksvatten“. Es zeigte in den Wald und da war eine Pumpe. Wir verzichteten auf das Nachfüllen des Frischwassertanks, aber ein paar Hundert Meter weiter kam eine „Entsorgungsstation“.

Ich setz die Bilder jetzt in einen Spoiler, sorry, es war echt eklig, wer das trotzdem unbedingt sehen will, klickt halt mal drauf.

Warnung: eklig!

Ein Metalltrichter, schon randvoll mit Fäkalien, es stank ekelerregend. Da ich die Toi-Kassette aber schon rausgenommen hatte, wollte ich sie auch entleeren.
Dabei bemerkte ich, daß so wie ich meine Kassette in diesen Trichter füllte, etwas weiter hinten ein Überlauf auf den Waldboden zu sprudeln begann. Die Eimer waren übrigens auch voller Sch**** !

jou, guten Appettit!



Nach dieser abenteuerlichen Entsorgung fuhren wir weiter auf der E4 gen Norden. Frischwasser waren auch nur noch 2 Punkte, und weil da grad direkt an der Straße ein Campingplatz kam, fragten wir einfach mal nach.
Super, 30 Kronen, und wir konnten Ver/Entsorgen.
Ärgerlich, daß die Toilette schon leer war …

Es ging weiter nach Skellefteå, je nach Quelle bereits in Schwedisch Lappland. Hier hatten wir für 18 Uhr wieder ein date mit einer Greeterin.

Der Stellplatz an der Uni kostet nur 100 Kronen und man bekommt mit dem Ticket am Automaten einen Code, der Zugang zu den anliegenden Campushallen mit Duschen und Toilette.






Wir sind erstmal kurz durch die Stadt gelaufen, aber hier war gerade das erste Stadtfest in vollem Gange und entsprechend viel los.






Wir sind dann zum Lidl und haben uns was für auf den Grill geholt (das Chicken haben wir für kalt-zum-Frühstück gegrillt).



Nach dem Grillen trafen wir dann auch unsere supernette Greeterin Saleta, Spanierin und seit 8 Jahren in Skellefteå lebend. Wir verließen den Trubel der Stadt und wanderten zwei Stunden bei super Wetter den Fluß entlang.








Nahe der Kirche baute man früher für die Gläubigen von weiterher einfache Hütten, diese sind jetzt denkmalgeschützt und in Privatbesitz. Diese werden jetzt als Freizeithäuschen für die Nationalbeschäftigung fika genutzt. Die „fika“ ist die Kaffeepause, man versammelt sich zu Kaffee und Kuchen mit Freunden, Nachbarn, Verwandten.
Wir durften auch mal in ein solchen spartanisches Haus reinschauen, keine Elektrizität, kein fließend Wasser, nur ein Ofen in der Ecke. Trotzdem urgemütlich. Einige musikalische Schweden übten für das kommende Kirchenfest.








Über die 207 Meter lange Holzbrücke
Lejonströmsbron, lange Zeit die längste Holzbrücke in Schweden, wechselten wir das Ufer.

en.wikipedia.org/wiki/Lejonstr%C3%B6msbron




Über zwei Stunden wurden wir absolut enthusiastisch und perfekt geführt, zudem auch noch direkt zum Wohnmobil begleitet, so übergaben wir nochmal zwei Flaschen Pfälzer Wein als Dankeschön für diese ehrenamtliche Tätigkeit.
Ich kann jedem nur dringend raten, die Greeter, wo auch immer, mal auszuprobieren.

Am Abend mußten wir die zu verzollende Alkoholmenge weiter eindampfen, und so probierten wir mal Filmjölk, Grenadine und Wodka zu mischen …



LECKER!

Samstag, 1.7.2017

Die Nacht war nicht erholsam.
Trotz eines gewissen Pegels konnte ich aber kaum schlafen, da bis nach 3 Uhr laute Musik vom Festival in der Stadt zu uns auf den Stellplatz herüberschwappte. Vielleicht hätte man auch einfach teilnehmen sollen, aber 500 Kronen sind nunmal kein Taschengeld!

Gegen Vormittag sind wir dann noch beim „letzten Lidl vor der Wildnis“ vorbei und haben uns mit frischen Lebensmitteln eingedeckt.

Dann ab auf die E4 Richtung Kiruna.
Ein Kaffee-Stopp am Rastplatz Jävre. Ganz netter Platz und auch zum Übernachten geeignet. Man konnte einen alten Leuchtturm besteigen.








Einen weiteren Kaffee haben wir am Polarzirkel-Parkplatz eingenommen.



Übernachtungsplatz war ein Rastplatz an der E10. Lappeasuando mit WLAN, Toiletten, Kloentsorgung und Frischwasser. Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens an der E10 sowie der vielen anderen WoMos empfand ich den Platz als sicher.





Wir vernichteten noch etwas Alkohol und planten den Besuch in Kiruna. Sicherheitshalber haben wir schonmal die Tickets für die Mine online gebucht.
www.kirunalapland.se/en/see-do/guided-to…kabs-visitor-centre/
Praktischerweise sind die Führungen am Wochenende komplett in englisch. Wir sind gespannt. Für 360 Kronen pro Person erwarten wir schon einiges …

Das war auch schon der Tag, wir sind spät losgekommen und viel gefahren.

Sonntag, 2.7.2017

Prolog: Kiruna und das Eisenerz

In Kiruna ist die weltgrößte unterirdische Eisenerzmine. Durch den schrägen Verlauf ders Eisenerzes kann es über Tage zu Absenkungen kommmen, was auch schon passiert ist. Da immer tiefer gefördert wird (aktuell 1300m), erreichen die Absenkungen bald das aktuelle Stadtzentrum von Kiruna.
Da die gesamte Stadt ins Nichts nur wegen der Mine erbaut wurde und davon lebt, muß sie einige Kilometer umziehen. Das passiert Schritt für Schritt bereits heute und soll bis in die 2030er abgeschlossen sein.

Hier ein Modell aus der Touri-Info, man sieht deutlich den Verlauf des Erzes unter dem Modelltisch schräg und tief in die Erde.




de.wikipedia.org/wiki/Kiruna
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/kir…ine-um-a-999798.html

Teil 1: Die Stadt Kiruna

Die Nacht war mal wieder erholsam. Die direkt am Platz vorbeiführende E10 war ziemlich verkehrsfrei. Mitternachtssonne konnten wir nicht sehen, da ein bewaldeter Hügel sie verdeckte. Sehr hell war es aber schon. Weiterhin stellten wir fest, daß die Pössl-Fliegengitter ungeeignet für lappländische Mücken sind. Wir haben das beobachtet. Erst hängen die von außen dran. Und irgendwie krabbeln sie durch und sind plötzlich von innen an der gleichen Stelle. Hmmm.

So, wir sind gegen Mittag in Kiruna angekommen.

Von weitem schon sieht man Industrieanlagen, Schilder zu LKAB und natürlich den „Minenberg“.



Parkmöglichkeiten, auch mit Übernachtung, gibt es zu Hauf.



Wir sind erstmal in die Touri-Info, um uns über genauen Treffpunkt und -zeit der Minenführung zu erkundigen. Die Touri-Info ist im Folkets Hus, die wichtigen Kultureinrichtungen haben Aufsteller wie z.B. der Burger King

;-)



Danach eine kleine Stadtbesichtigung, man sieht deutlich, daß die Stadt dem Verfall preisgegeben ist. Keine Ausbesserungen mehr, verwahrloste Straßen und Graffitties überall. Irgendwie paßt das Bild gar nicht zu dem sonst so ordentlichen Schweden. Auf den Fotos sieht es gar nicht so schlimm aus.
















Im eingezäunten Abbruchgebiet werden aktuell gerade Häuser abgerissen.



Und etwas weiter weg sind schon welche „umgezogen“.




Je nach Gebäude und Denkmalschutz werden diese entweder komplett umgezogen, oder demontiert und ganz oder teilweise wieder aufgebaut oder abgerissen.

Vom Rathaus zieht nur der historische Turm um, der Rest wird abgerissen.



Die Holzkirche mit Holzturm soll 1:1 wieder an anderer Stelle erbaut werden.






Wenn nicht schön, aber interessant, denn die Stadt werden wir in dieser form nicht noch einmal besuchen können.

Teil 2: Die LKAB-Mine

Natürlich haben wir uns die Mine nicht entgehen lassen. Das hochwertige Magnetit wird hir gefördert, zu Pellets verarbeitet und zum größten Teil mit der Eisenbahn ins norwegische Narvik verbracht, und dort in alle Welt verschifft.

Unsere Führung begann bei der Touri-Info am Folkets Hus. Wir waren eine recht kleine Gruppe, und wurden mit einem großen Bus in die Mine gefahren.



Ja, wir sind tatsächlich mit dem Bus in die Mine. Auf Level 5, 500 Meter Tiefe. Ganz korrekt ist das zwar nicht, die 500 Meter werden vom Minenberg gerechnet, aber gute 350 Meter unter der Einfahrt sind es trotzdem. Der Bus fuhr etwa 3,5 Kilometer mit starkem Gefälle. Ebene 5 war früher eine Arbeitsebene, in der das geförderte Erz aus der schräg verlaufenden Ader abgebaut und nach oben befördert wurde. Hier kann man es recht gut erkennen.



Mittlerweile wird viel tiefer gearbeitet, und so wurde diese Ebene zum Besucherzentrum umgebaut.
Unsere Führerin nahm sich sehr viel Zei und erklärte anhand von Schautafeln, Maschinen und einem Film die Geschichte der Firma, des Erzabbaus und die aktuellen Entwicklungen.









Zwischendrin gabs noch eine Pause mit Kaffee und Keksen.



Der geasamte Minenbereich ist mit Betriebs- und Mobilfunk versorgt. Alle Mitarbeiter sind per Funk jederzeit lokalisierbar. Gesprengt wirde jede Nacht um 1 Uhr 30, was man auch in der gesamten Stadt spüren soll.

Zum Schluss gab es noch ein Museum …








… danach sind wir im Bus wieder zur Touri-Info zurückgefahren worden.

Und, war es das Geld wert?
Auf jeden Fall. Die Tour dauerte fast 3 Stunden, es wurde viel Technisches, aber auch zum Lebensumfeld der Mitarbeiter früher und heute erklärt. Bei Rückfragen ging sie auch mal in die Tiefe.




Gut, abgehakt, hier wollten wir aber nicht übernachten und sind daher noch etwa 100 Kilometer weiter auf der E10 Richtung Norwegen gefahren. Die Straße war über 20 Kilometer lang eine Baustelle mit teilweise Schotter und Tempo 30, sehr anstrengend zu fahren, und so war ich dann ganz froh, einen Übernachtungsplatz direkt an der Straße zu finden.

www.google.de/maps/place/Kiruna+N,+Schwe…2196536!4d20.4820366

Die Temperaturen sind auf 10 Grad gesunken, es war trüb, so daß wir wieder keine Mitternachtssonne erleben durften, und heute morgen hat es geregnet.


Montag, 3.7.2017

Außer dem regelmässigen Tröten der nahe verlaufenden Erzbahn eine sehr ruhige Nacht. Der Parkplatz war abends komplett voll, gegen Vormittag waren wir alleine. Wir schlafen halt auch mal gerne etwas länger. Vor 9 sind wir noch nicht aufgestanden. Niemand parkt hier, um sich die Landschaft anzuschauen.
Ein erster Regenschauer ist gewichen, aber es ist trotzdem trüb und wir setzen unsere Fahrt fort.

Aber halt, wir sind doch bald an der Grenze …
Die verbleibenden Bier-, Wein- und Spirituosenvorräte in die Zoll-App und schwupps … 418 NOK! Dabei waren Wein und Härteres wie geplant in der Freigrenze. OK, wollten damit kein Risiko eingehen und haben das online beglichen. Man gibt dann eine Zeit an, in dem man die Grenze passiert, und hat ein Fenster von 3 Stunden.

Die letzten Kilometer in Schweden wurde die Landschaft immer rauer, die Temperaturen gingen auf einstellige Werte runter und es lag tatsächlich noch Schnee!







Im letzten Ort kurz vor der Grenze gab es noch einen ICA Supermarkt (Riksgränsen). Außer Touris sind fast alle Kennzeichen Norweger. Bier wurde trotz der 3,5% Alk in Mengen eingekauft.

Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten mitgenommen und uns mit der Dame an der Kasse unterhalten. Zum Schnee meinte sie, es sei nicht üblich zu dieser Jahreszeit, „this year crazy“.

Weiter über die Grenze. Kontrollen gab es keine, was auch kein Wunder ist, denn Schweden und Norwegen sind Schengen-Länder. Trotzdem wollten wir das Risiko des „Alkoholschmuggels“ nicht eingehen und auch wenn wir die 43 Euro „umsonst“ bezahlt haben, ist es doch richtig gewesen.

Es wurde bergiger und das Wetter immer schlechter.



Ende 2018 wird es auch zwei neue Brücken als Abkürzung geben, aktuell im Bau.




Wir beschlossen daher, erstmal nach Narvik zu fahren, da gibt es ein Kriegs-Museum. 100 Kronen Eintritt. Narvik hat im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt. Die Briten wollten die Versorgung der deutschen Kriegsschmieden mit Eisenerz und anderen Rohstoffen kappen, und die Deutschen wollten den Hafen unter ihrer Kontrolle haben trotz norwegischer Neutralität (u.a.). So kam eins zum anderen.

de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Narvik









Nach dem Museum regnete es noch stärker und wir sind erstmal in das angrenzende Einkaufszentrum bummeln gegangen. Beim Spar schauten wir mal über die Preise, insgesamt gar nicht so dramatisch. Lediglich beim Bier haben wir alles richtig gemacht, eine 0,5 Liter Dose Heineken kostet 3,34 Kronen. Und Salat war recht teuer. Fleisch war OK, Hühnchen sogar recht günstig. Insgesamt mal ganz grob geschätzt schon deutlich über den schwedischen Preisen, aber nicht unbezahlbar.

Der Regen wollte nicht aufhören. Wir sind zum Pössl zurück und waren klatschnass. Also ab und auf die Lofoten bzw. erstmal nach Norden auf die Vesterålen. Zuvor haben wir nochmal den Tank aufgefüllt, war zwar nicht leer, aber ich wollte auch nochmal Wasser nachtanken, was problemlos möglich war. Ziel war eigentlich der Ort Harstad.
de.wikipedia.org/wiki/Harstad

Über richtig schlechte Straßen ging es zum Stadtzentrum, hier gleich Maut-Kameras trotz jeder Menge Schlaglöcher, dann weiter zum Wasser. Doch der im Womo-Führer beschriebene Platz hatte lauter große Schilder mit durchgestrichenen Womos … ebenso der nächste, also zurück in die Stadt. Am Hafen hätten wir stehen können, sogar kostenfrei bis 8 Uhr, aber die Gegend gefiel uns nicht. Einen Reisebus aus meiner direkten Umgebung sah ich auch, oh Gott, will ja nicht im Urlaub lauter Pfälzern über den Weg laufen

;-)

Das Wetter wurde noch schlechter.



Wir fuhren um die 20 Kilometer weiter und suchten uns einen Platz leicht abseits der Straße. Zu sehen gab es eh nichts.



Tja, da hat Norwegen uns nicht grade einladend empfangen … bin aber auch etwas genervt jetzt von der ganzen Fahrerei, vielleicht sieht das morgen schon besser aus.

Dienstag, 4.7.2017

Der Empfang in Norwegen war kühl und feucht. Aber geben wir dem Land noch eine Chance, bevor wir nach Schweden zurückfahren

;-)

Und tatsächlich: der Regen verstummte zwischendurch und die Sonne kam raus. Nicht dauerhaft, aber immer länger.




Wir machten uns auf den Weg, Ziel war Andenes am nördlichen Ende der Vesterålen.
de.wikipedia.org/wiki/Andenes

Bei Refsnes gab es eine Fähre nach Flesnes, was uns einiges an Umweg erspart hat. Für 115 Kronen.





Eine halbe Stunde Überfahrt. War auch ganz interessant.
Die Straßen waren aber teilweise in zweifelhaftem Zustand, Schlaglöcher und stellenweise nur Schotter. Teilweise schlimmer als in Irland. Einige Brücken und Tunnel waren andererseits nicht ganz billig. Bisher hatten wir 2 Mautpunkte. Ein paar Impressionen von unterwegs:









Aktuell stehen wir in Andenes am Hafen, ideal um – so es die Wolken wollen – mal endlich die Mitternachtssonne zu sehen.










Und damit sind wir auch an unserem „Nordkap“ angelangt, den nördlichsten Punkt unserer Reise und den nördlichsten Punkt der Vesterålen!

Und hier noch der Ausblick aus dem Cockpit:

Mittwoch, 5.7.2017

Nacht – gegen 0:00

Eigentlich hatten wir eine ideale Position, um die Mitternachtssonne zu beobachten. Doch die Sonne stand hinter einem Gebäude, einige Hundert Meter die Landzunge weiter. Voller Elan sind wir zum äußersten Ende der Landzunge gelaufen, auch wenn die Sonne noch hinter Wolken hing. Der helle, aber menschenleere Fischerei- und Fährhafen hat schon was um diese Uhrzeit.





Doch leider wollten die Wolken nicht weichen, und so sind wir erstmal zurück und legten uns schlafen.

Nacht – gegen 1:00

Plötzlich, zur absolut idealen Zeit, wurde es sehr hell und man hat auch Wärme gespürt. Es war genau 1 Uhr, also Mitternacht nach GMT.
Durchs Fenster gelukt und – SONNE !!!
Schnell was übergezogen und nichts wie raus.
Und da war sie – Sonne in der Nacht und weit über dem Horizont!!!
Wir wollten dann nochmal zum Ende der Straße laufen, um ein paar Fotos ohne störende Gebäude zu schiessen.
Auf dem Weg dorthin kreisten kreischende Möwen über uns und formierten sich zum Angriff. Ohne Witz, die flogen uns im Rudel im Tiefflug an bis ca. 1 Meter über uns. Dabei hatten wir weder etwas zu Essen dabei noch in altem Fisch gebadet. Wir rannten an die Gebäudewand und da lag ein langes Brett, damit kamen wir aus der Gefahrenzone der Killermöwen!
Doch leider waren wir zu spät dran, die Sonne war wieder hinter Wolken, so daß uns ein ungestörter Blick verwehrt blieb. Zurück umgingen wir die Möwenzone über das Werksgelände der Fischereifirma.

Sonnenbilder leider nur mit störendem Beiwerk …





… und trotzdem war es ein beeindruckendes Erlebnis!

Diese Nacht war bisher die hellste Nacht. Trotz Verdunkelung war es im Pössl nicht komplett dunkel, und so konnte ich erst spät – oder besser früh – einschlafen.

Nacht – gegen 4:30 Uhr

Doch Plötzlich wurde ich von Klopfen geweckt. Jemand klopfte penetrant und ausdauernd an den Pössl!
Im Halbschlaf dachte ich schon an den Hafenmeister oder die Polizei, vielleicht hatten wir ein Verbotsschild übersehen?
Ich schreckte hoch und bemerkte, daß das Klopfen von oben kam. Vom Dach.
Ich zog das Plissee zurück und was sah ich?
Möwenfüße!
Ich wollte schnell das Handy holen, da ich morgens sicher an einen Traum glauben würde, aber durch die Bewegung und das Plissee-Öffnen hab ich das Vieh wohl verschreckt. Zumindest konnte ich ab diesen Zeitpunkt auch wieder schlafen.

Der Tag

Direkt bei Andenes liegt das Andøya Space Center. Von hier werden mehrmals im Jahr kleine Raketen abgeschossen, meist im Auftrag verschiedener Unternehmen oder Forschungseinrichtungen wie dem deutschen DLR.
andoyaspace.no/
Das durfte auf der Besichtigungsliste nicht fehlen!





Na ja, woher die guten Bewertungen im Web kommen, weiß ich nicht. Es gab einen Film über Nordlichter, so eine Doku findet man auch bei Youtube. Dann eine kurze Erklärung und die Ausstellung. Doch die war wohl eher was für Kinder, verschiedene Geschicklichkeitsspiele etc.





Leider fehlte die komplette technische/wissenschaftliche Seite, das war sehr schwach muß ich sagen.

Wir wollten auf der Westseite entlang der Andøya Landschaftsroute zurückfahren.
www.nasjonaleturistveger.no/de/routen (auf Andøya klicken).
Aber weit kamen wir nicht.
Ein kleiner Aussichtspunkt folgte knapp hinter Andenes.





Wir beschlossen, solange das Wetter soweit schön bleibt, erstmal in der Gegend zu bleiben und hielten Ausschau nach einem schönen Strandplatz. Da kam dann wenige Kilometer weiter ein kleiner Strandcampingplatz. OK, 185 Kronen akzeptiere ich noch für einen Top Stellplatz, insofern checkten wir für eine Nacht hier ein. So haben wir heute mal auf Faul gemacht und sind keine zehn Kilometer gefahren, muß auch mal sein.
goo.gl/maps/aJHtPwzfgWq
www.midnattsolcamping.com/de
Ganz nebenbei haben wir den Klaus mal wieder überholen lassen. Na das mit dem Überholen wär ja fast schiefgegangen, aber das erzählt er Euch selbst.









Um wenigstens etwas aktiv zu sein, sind wir nochmal in den kleinen angrezenden Ort gegangen, außer einer kleinen Hafenkneipe und einem Café-Supermarkt war aber nicht wirklich etwas los.










Und das ist unser heutiger Blick aus dem Cockpit:

Donnerstag, 6.7.2017

gegen Mitternacht

Eine ganz saubere Sonne gab es nicht zu sehen, aber trotzdem immer noch beeindruckend!




Gegen Vormittag

Vom Camping sind wir nach ausgiebigem Brunch die Landschaftsroute entlang auf der Westseite der Insel Andøya gefahren.

de.wikipedia.org/wiki/And%C3%B8ya



Beim Leuchtturm bei Bukkekjerka wurde gerade gebaut – ein neuer Rastplatz mit Besucher“tribüne“.

www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/an…aktionen=Bukkekjerka

Wir sind dann von einem Parkplatz etwa 2 Kilometer weiter zum Leuchtturm gelaufen.






Nebenbei noch die auf dem Weg liegenden Geocaches gehoben.



Wettertechnisch sah das ganze anfangs noch gut aus.





Doch dann braute sich ziemlich schnell etwas zusammen.




Hier haben wir auch reichlich Moltebeeren gefunden!
de.wikipedia.org/wiki/Moltebeere

Kaum waren wir am Leuchtturm angekommen, regnete es. Also Rückzug. Leider versperrte uns ein Kampfschaf den Weg.



Ja, witzig, aber es wollte nicht zur Seite gehen! Ich habs in englisch und französisch probiert, keine Chance. Erst nach der Drohung, heute abend auf den Grill zu landen, flüchtete es.

Bei Jennestadt sind wir fürs Handelsmuseum leider zu spät gekommen, schon geschlossen.

www.museumnord.no/en/jennestad/





Aber – hier gibt es einen Geocache! Theoretisch unter dem Gebäude. Das Gebäude stand auf Holzstelzen, und wir suchten und suchten, aber leider fanden wir nichts.



Interessant war es trotzdem, schliesslich wären wir nicht auf die Idee gekommen, mal unter ein Gebäude von unten zu besichtigen …

Wir fuhren weiter nach Norden – der Name dieser zu den
Vesterålen gehörenden Insel ist Langøya. Unser heutiges Ziel: Das ehemals verlassene Dorf Nyksund.
de.wikipedia.org/wiki/Nyksund

Die ging einige Kilometer vor dem Ort in eine Schlagloch-Schotterpiste über, ich habe mir den Pössl richtig eingesaut.



Ins Dorf selbst kann man nicht fahren, aber vor dem Zugang ist ein großer Parkplatz, den auch schon andere WoMos in Beschlag genommen haben. Wir stellen uns dazu und beschlossen, das Dorf dann morgen zu besichtigen.




Aber man hatte eine schöne Aussicht, und wir warteten die Mitternachtssonne ab. Darüber haben wir jetzt nochmal diskutiert und recherchiert.
Der Sonnentiefststand ist natürlich NICHT um 1:00 Uhr (wie ich einige Tage vorher geschrieben habe). Er hängt vom Längengrad des Ortes ab. Zuden haben wir auch noch Sommerzeit, also GMT+2. Für unseren heutigen Standort ergibt sich daher der Sonnentiefststand bei 0:22 Uhr.

www.sunearthtools.com/index.php


Freitag, 7.7.2017

Gegen Vormittag, früher ist man hier ja nicht ausgeschlafen, wenn man bis 3 wach ist, sind wir in den direkt am Stellplatz liegenden Ort Nyksund gelaufen.



Der Mini-Ort war mal verlassen, jetzt leben lt. Wikipedia wieder ca. 15 Einwohner und bis zu 40 Touristen dort.
de.wikipedia.org/wiki/Nyksund
auch lesenswert:
www.spiegel.de/reise/europa/fischerdorf-…ralen-a-1026681.html








Wir haben uns dann auf den Weg nach Hovden (immer noch Vesterålen) gemacht, in der Hoffnung auf eine unverschattete Mitternachtssonne. Große Gestelle für Stockfisch zieren die Straße.




Wir sind bis ans Ende auf Schotterpiste durchgefahren, und haben ein wunderbares Plätzchen zum Übernachten gefunden.

goo.gl/maps/koL9HN7Z4EJ2



Sogar mit einem Leuchtturm und einem Kunstwerk.





Nochmal die Drohne hochgejagt …









Heute ist sowas von ein Superwetter, kaum Wolken, bin gespannt, wie es später aussieht!

Und hier noch unser Ausblick aus dem Cockpit:

Samstag, 8.7.2017

Mitternacht

Wir hatten heute Nacht unsere beste Mitternachtssonne! Fast wolkenfrei und so hell wie noch nie bisher!



Leider ist unser Platz nicht so ganz einsam geblieben, ein deutscher California ist sogar bis zum Leuchtturm vorgefahren und hat dort genächtigt.

Samstag, 8.7.2017

Mitternacht

Wir hatten heute Nacht unsere beste Mitternachtssonne! Fast wolkenfrei und so hell wie noch nie bisher!



Leider ist unser Platz nicht so ganz einsam geblieben, ein deutscher California ist sogar bis zum Leuchtturm vorgefahren und hat dort genächtigt.

Samstag, 8.7.2017

Mitternacht

Wir hatten heute Nacht unsere beste Mitternachtssonne! Fast wolkenfrei und so hell wie noch nie bisher!



Leider ist unser Platz nicht so ganz einsam geblieben, ein deutscher California ist sogar bis zum Leuchtturm vorgefahren und hat dort genächtigt.

Samstag, 8.7.2017

Mitternacht

Wir hatten heute Nacht unsere beste Mitternachtssonne! Fast wolkenfrei und so hell wie noch nie bisher!



Leider ist unser Platz nicht so ganz einsam geblieben, ein deutscher California ist sogar bis zum Leuchtturm vorgefahren und hat dort genächtigt.

Wir waren ja immer noch auf den Vesterålen, auf Langøya. Heute wollten wir über Sortland endlich auf die Lofoten.

Wir kamen nochmal am Museum in Jennestadt vorbei, welches auf der Hinfahrt schon geschlossen hatte. Das wollten wir uns natürlich noch anschauen.

www.museumnord.no/en/jennestad/

Das Haus beinhaltet einen alten Krämerladen sowie die Poststation, in Betrieb bis 1982. Eintritt ist frei, und man bekommt sogar durch einen Mitarbeiter alles detailliert erklärt.








Zudem hatten wir Spitzenwetter, es war den Besuch auf jeden Fall wert.



Kurz darauf sind wir nach Sortland gekommen.

Ein großer Parkplatz erlaubt das Stehen für 3 Stunden, aber direkt nebenan ist ein weiterer Parkplatz ohne Beschränkung, also auch über Nacht geeignet.

Die Stadt sah zwar optisch ganz aufgeräumt und gepflegt aus, ich habe darin aber irgendwie keine Schönheit finden können. Irgendwie steril.










Wir haben beim Coop noch ein paar Lebensmittel mitgenommen. Hm … Käse … wow schon teuer, nein … Fleisch … boah, nein … Fisch … Schluck, erst recht nicht … ja nee nur das Nötigste, ein Brot, Hüttenkäse, was quarkähnliches, einen O-Saft, schwupps waren 200 Kronen weg …

Jetzt wollten wir noch fix mal zwischendrin unserer Toilette leeren und haben an der Tankstelle in Sortland gefragt. Leider verstand die junge Dame an der Theke kein englisch, aber es fand sich ein Übersetzer. Ein Russe aus Gelsenkirchen, jetzt in Sortland lebend. Ging auf jeden Fall problemlos, auch ohne Tanken.



Dann sind wir Richtung Lofoten weitergefahren. Diverse Tunnel später, einer davon über 6 Kilometer lang, erreichten wir die östlichste Lofoteninsel Austvågøya.

Die Suche nach einem Übernachtungsplatz gestaltete sich zuerst schwierig, mehrere Einfahrten zum Meer waren entweder mit Kette versperrt oder man fand „no camping“-Schilder.
Doch dann hatten wir Glück. Kurz vor Grunnfør führte ein kleiner Schotterweg ans Meer, und – wow – es gab einen tollen Platz mit 2 „Hütten“!

Einige andere Besucher waren schon da, auch mit Zelt.



Die eine „Hütte“ ist als Fahrrad-Unterschlupf gedacht.
goo.gl/maps/VK7K8LeuKVA2



Radwanderer können hier übernachten, aber natürlich auch alle anderen, oder einfach bei schlechtem Wetter die Aussicht über das Meer genießen.






Wow, was hier alles gemacht wird!

Viel toller aber war die andere Hütte. Eine alte Fischerhütte wurde 2013 von jemandem zu „Rolf’s Bar“ umgebaut.

Das Tolle: sie steht einfach offen, jeder kann sie nutzen, es ist ein schwerer Ofen, eine Theke und Sitzplätze vorhanden. Einrichtung, Gästebuch, sogar eine Gitarre gehören zur Ausstattung und werden offenbar auch nicht geklaut. Besucher haben Bücher und Zeitschriften, auch deutsche, mitgebracht und dagelassen, so daß genug Stoff zum Zeitvertreib vorhanden ist.








Hammer. Bei uns wär das in kürzester Zeit geklaut, bekritzelt, Saustall …

Ein idealer Ort, um andere Leute kennenzulernen, abends saßen wir in der Hütte zusammen, haben Bier und Campari Orange getrunken, der Kollege hat auf der Gitarre gespielt und es war ein super toller lustiger Abend … bzw. eher Nacht, denn es wurde eher früh als spät.

Mitternachtssonne haben wir nicht gesehen, es war irgendwie bewölkt …

So können wir sagen, wir haben den ganzen Abend in Rolf’s Bar getrunken und nichts bezahlt

;-)

Sonntag, 9.7.2017

Wir fanden den Platz so super, daß wir einfach noch blieben. Die meisten anderen sind weitergereist, aber nicht alle.

Wettertechnisch SPITZE, wir haben dann auch gleich den Grill angeschmissen (Fleisch hatte ich im Gefrierfach aus D dabei).



Die Drohne wollte auch mal wieder Gassi fliegen.











Und dann hatten wir nochmal einen super Abend in Rolf’s Bar mit tollen Gesprächspartnern und viel Alkohol

;-)

Und schön warm wars auch, es lag noch genug Holz zum Ofen-Einheizen rum.





Vielleicht etwas zu viel Alkohol … nicht bei mir, aber der Kollege ist aktuell noch im Bett … Ist aber nicht schlimm, momentan regnet es und ich kann ein bißchen arbeiten (und hier im Forum surfen).

Montag, 10.7.2017

Wir kamen erst recht spät los. Zum einen regnete es sowieso, zum anderen waren nicht alle Expeditionsteilnehmer fit

;-)

Auf jeden Fall war das der bisher geilste Übernachtungsplatz!

Ein paar Kilometer weiter zeigte sich schon die gewaltige Berg-Wasser-Landschaft, die man so von Lofotenfotos her kennt. Bei Austnesfjorden war ein kleiner Holzweg mit schöner Aussicht, leider entsprechend dem Wetter wenig spektakulär.




Der nächste größere Ort war Svolvær, von hier aus kann man mit der Fähre aufs Festland abkürzen.
de.wikipedia.org/wiki/Svolv%C3%A6r
Wir sind zum Rema 1000, einem Lebensmitteldiscouter, und mit einer kleinen Tasche mit etwas Brot, Käse, Aufstrich, 2 O-Saft waren 440 NOK weg!
Kurz nach dem Ort wollten wir einen Blick in die Vågan-Kirche werfen.
de.wikipedia.org/wiki/V%C3%A5gan-Kirche

Jedoch waren wir nicht bereit, 40 Kronen Eintritt zu zahlen, zudem haben wir kein Bargeld, so daß es nur Schlechtwetter-Bilder von außen zu sehen gibt.




An der Brücke des Gimsøystraumen hat zumindest der Regen mal aufgehört, ein kleiner Rastplatz mit Toilette kam gerade recht.



Wir reisten aber noch ein Stück weiter zum einem anderen Rastplatz zwecks Übernachtung.
goo.gl/maps/F9uJb55Hptw

Das Schild „verbot“ zwar Übernachtungen …



… aber das interessierte die anderen 6 Camper sowie 2 Zeltler nicht, insofern stellten wir uns einfach dazu. Ich definiere „Nacht“ = „dunkel“, und dunkel wirds ja nicht.

Super: ganz oft gibts hier Toiletten-Entleerungsmöglichkeiten.



Einen Campingplatz braucht man in Norwegen nun wirklich nicht.

Wir suchten noch ein paar Geocaches und nach und nach kam auch wieder die Sonne raus!




Jetzt noch ein Wasser

;-)

Bier gibts heute keins. Und dann mal etwas früher schlafen …

Dienstag, 11.7.2017

gegen 1:00 Uhr …

Das mit dem „früher schlafen“ hat eigentlich auch geklappt. Bis um 1:01 Uhr. Sagte ich gestern noch, „Nacht“ ist bei mir gleich „dunkel“. Also ist „hell“ = Tag = Arbeitstag.
Ein Geräusch wie ein Industriestaubsauger kam immer näher. Plötzlich dachte ich, es wäre im Pössl. Plissees auf, und was mußte ich da erblicken? Ein riesiges Fahrzeug der Straßenreinigung kehr in aller Ruhe den sowieso schon blitzblanken Rastplatz. Um 1 Uhr!




Nachdem er nun 10 Minuten zwischen den WoMos und Zelten hin- und hergereinigt hat, war mit Schlafen erstmal Essig. Also wieder ein später / früher Abend.

Heute morgen geh ich an die Hecktür, um die Wasserschüssel zu holen. Schliesslich gibts hier warmes Wasser auf der Toilette, da muß man ja nicht den Boiler anschmeissen. Beim Zumachen der Tür ein Widerstand.
Mist, die rechte Hecktür mit den Fahrrädern schein leicht verzogen und stößt unten am Haltekeil an! War wohl doch keine so gute Idee mit dem Radträger an der Tür? Und das, obwohl die Räder nur 26kg zusammen haben? Also man kriegt die Tür jetzt zwar zu, aber mit etwas Gefummel, weil man keinen Schwung mehr nehmen kann.

ZUMINDEST IST DAS WETTER SUPER! Ich rede mir schonmal ein „Heute wird ein guter Tag!“. Ganz sicher.

So, eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die schlechte: die Sonne hat sich wieder verzogen. Weg. Einfach so ohne Abmeldung! Aber was solls, wir können es nicht ändern, haben unsere Tour fortgesetzt. Am Tagesende wollten wir am Südkap der Insel sein, in Å.

de.wikipedia.org/wiki/%C3%85_i_Lofoten

Angesichts der vielen Aussichtspunkte, Wanderwege und sonstigen Attraktionen trotz der 80 Kilometer recht ambitioniert.
Im nächsten Ort, Leknes, haben wir bei der Esso erstmal unser Frischwasser nachgefüllt. Für Toilette hätte man etwas zahlen müssen, aber die war ja frisch geleert. Tanken für 14,89 geht natürlich nicht.

Kurze Pause am Flakstadoy, ein Offroad-Wanderweg mit Geländer.






Nächster Halt: Glasshytta
www.lofoten-info.no/glasshytta.htm




Hier kann man Glasbläsern bei der Arbeit zusehen und das Zeug dann auch kaufen – zumindest nach 12 Stunden Abkühlzeit.









Immerhin wars da schön warm

;-)

Über Ramberg und Moskenesoy sind wir die E10, Landschaftsroute Lofoten, weitergefahren. Küste, Fjord, und immer wieder Tunnel. Die Lofoten haben schon einen ganz eigenen Reiz. Warum kommt denn nicht mal kurz die Sonne raus???











Ein paar Stationen und Aussichtspunkte haben wir erstmal ausgelassen, weil wir den Weg nochmal zurück fahren. Man könnte zwar auch von hier mit der Fähre aufs Festland nach Bodø übersetzen, wir wollen aber eine andere Strecke fahren.

Unterwegs schauen wir nochmal in einem COOP vorbei, vergessene Kleinigkeiten fürs Abendessen.

Wir fahren nach Å. Ganz am Ender des Ortes, nach einem kleinen Tunnel, findet sich ein riesiger Parkplatz, welcher auch gleich unser Übernachtungsplatz wird.



Hier stehen schon etliche Wohnmobile.

Man kann noch kurz zum Meer wandern, hier sehen wir einige Zelte stehen, trotz Schildern mit durchgestrichenem Zelt und „no camping“.








Hier der Blick auf Å.




Zurück am Pössl wird erstmal eine Flasche Bier geöffnet, man muß ja noch ans Gewicht denken. Und nun, gegen 23 Uhr, kommen immer noch Wohnmobile, der Parkplatz ist schon recht voll. Auch ein Geländewagen mit Dachzelt sowie mehrere PKW mit Übernachtern sind vor Ort, zudem kommen auch immer noch Wanderer mit großem Rucksack, die sich wohl am Landende einen Zeltplatz suchen.

Ich bin gespannt, ob das eine erholsame Nacht wird …

Mittwoch, 12.7.2017

Hatte ich schon erwähnt, daß wir bei Rolf’s Bar haufenweise kleine fiese Mücken hatten? Ich wurde am zweiten Abend doch sehr zerstochen, was ich aber erstmal gar nicht so merkte. Doch die letzten zwei Tage fingen die Stiche an zu jucken, immer schlimmer. Grrrr ….

Ach, die gute Nachricht von gestern fehlt ja noch. Meine Kofferraumtüren sind in Ordnung. Ich stand einfach nur ziemlich doof (stark verwunden)!

So, jetzt zum Mittowch. Heute haben wir viel unternommen.

Erstes Kapitel: Das Å-Trauma

Irgendwie muß der Landzipfel am Ende von Å eine Art Pilgerstätte sein. Trotz großem NO CAMPING Schild hatten viele ein Zelt auf der Wiese aufgebaut. Auf dem Parkplatz fanden sich die ungewöhnlichsten Übernachtungsgäste, von PKW-Schläfern über Expeditions-Truck bis zu 4×4 mit Dachzelt. Sogar einen selbstgebauten Wohnwagen mit Haustür.

Wie auch immer, nachts war es trotzdem mit der ruhigste Platz bisher. Endlich konnte ich mal wieder gut schlafen, und so kamen wir auch richtig früh raus.
Und wir wurden belohnt: Morgendstund … hat Sonne im Mund!
Zuerstmal sind wir nach Å reingelaufen.

Irgendwie komisch. Das ganze Dorf sieht aus wie ein Touri-Park. Es gibt ein großes Museum, zu dem viele Gebäude gehören. Und Hostels, mehrere.




Aber das wollten wir uns nicht anschauen. Ziel war das Stockfisch-Museum.
schöner Bericht hier
www.norwegenstube.de/stockfischmuseum-lofoten

Da hat das frühe Aufstehen aber nichts genutzt: es öffnet erst um 11 Uhr. Aber wir haben ja noch einen Geocache entdeckt und bei Zielort durften wir den Cache-Eigentümer kennenlernen.



Noch ein Rundgang im Ort, und schon war die Zeit verflogen.





Also zurück zum Tørrfisk-Museum. Da man hier überall Trockengestelle für Fisch sieht, an manchen hängen zu dieser Jahrzeit auch noch Fischköpfe, wollten wir uns mal informieren, was es damit so auf sich hat.




Der Herr im Museum sprach fliessend deutsch. Einhundert Kronen wollte er für uns beide, wir zückten die Karte. Aber leider wollte er nur Bargeld. Hatten wir aber nicht, daher akzeptierte der nette Herr auch 10 Euro. Das war mal kein Nachteil für uns, Gegenwert 95 Kronen.
Wir bekamen noch einen Zettel in deutsch, auf dem jeder Schritt der Stockfischherstellung ausführlich erklärt wurde.

In kurz: Der im Winter gefangene Dorsch (genauer Kabeljau) wird ausgenommen, der Kopf abgetrennt, die Fische nach Größe sortiert und immer 2 an den Schwanzflossen zusammengebunden. Zum Trocknen auf große Holzgestelle im Freien gehängt. Der trockene Fisch wird nach Qualität sortiert und zum größten Teil exportiert. Hauptabnehmer ist Italien.





Nicht alle Dorsche enden als Stockfisch, die großen Expemplare werden zu Salzfisch verarbeitet. Der Rogen zu Kaviar, die Köpfe werden ebenso getrocknet und dann nach Nigeria exportiert. Diese hängen oft noch länger, jetzt im Juli sind die Fische bereits alle abgehängt, Köpfe kann man aber noch sehen. Die letzten Fische werden im April aufgehängt (Saisonende).



Ein liebenswürdiges kleines Museum mit richtig viel Informationsgehalt. Dazu wurde uns noch ein Dokumentarfilm in Deutsch (mit Logo des Hessischen Rundfunks aus D-Mark-Zeiten) gezeigt, in dem der Museumswärter auch selbst mitspielte.

Das fanden wir sehr interessant. Wer sich allerdings nicht für Trockenfisch interessiert, kann meiner Meinung nach das überlaufene Å getrost auslassen.

Perle: Telekommunikationsmuseum

www.lofoten-info.no/telemuseum/telmusde.htm
bzw. Prospekt:
www.lofoten-info.no/telemuseum/Telemus-D.pdf

Eine kleine, unscheinbare Tafel am Straßenrand, aber wir haben sie natürlich bemerkt. Kurz vor (bzw. da wir auf der Rückreise waren kurz nach) Å.
1861 gab es hier den ersten Fischereitelegrafen Norwegens.



Wir nutzten den einzigen Parkplatz und traten ein. Ein älterer Herr hinter einem Schreibtisch. Kein einziger weiterer Besucher. Stille.
80 Kronen. Kollege zückt wieder die Kreditkarte. Er „sorry cash“. Wir „sorry, no cash“. Er „no problem I pay for you“ und gab uns 2 Tickets …
Wir wunderten uns noch, dann kam er zu uns herüber und führte uns durch das gesamte Museum, erklärte sichtlich engagiert viele Exponate und beantwortete sachkundig auch technische Fragen.

Teilweise lagen die Exponate zeitlich etwas durcheinander, aber der interessierte Besucher konnte ja Fragen stellen. Neben funktionsfähiger manueller und automatischer Telefonvermittlung, Fernschreibern, Sendeequipment findet man auch aber auch frühe Handies und Faxgeräte.







Wir waren immer noch verwundert, kein Eintritt und dann fast eine Stunde Privatführung durch das Muesum, den Museumskeller und das Obergeschoß … warum sollte jemand das machen????
Die Antwort kam bei einer seiner Erklärungen. Er zeigte auf ein Familienbild, welches den Poststellenleiter mit Frau und Baby zeigt. „This is me“ sagte er, und wies auf das Kind.
Sein Vater war also Poststellenleiter und er selbst ist in diesem Haus aufgewachsen.

Während der gesamten Zeit waren wir übrigens die einzigen Besucher. Schade.

Nachdem wir dann durch waren, kramte ich noch eine Flasche Pfälzer Riesling und 2 Flaschen Bier aus dem Auto und übergab sie ihm, er hat sich hundert mal bedankt dafür. Das war dann wohl für uns alle ein guter Tausch.

Nächster Stop: Reinehalsen und der Ort Reine.

www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/lo…aktionen=Reinehalsen

Da der Ort zu den bekanntesten Fotomotiven Norwegens gehört, hat man dort wohl auch den Wettergott bestochen und wir durften ein Postkartenmotiv fotografieren.




Wir parkten außerhalb vom Ort und sind etwas gelaufen. Eine schöne kleine Tour mit Geocache.










Ein weiteres Ziel war der Schmied in Sund.
www.lofoten-info.no/sund-mus.htm

Im Verlauf der Strecke konnten wir uns nochmal getrocknete Fischköpfe aus der Nähe anschauen.





Die Landschaft der Lofoten ist schon sehr beeindruckend, bei gutem Wetter aber nochmal viel schöner. Wir legten den ein oder anderen Fotostop ein.







Darunter auch die „versteckte“ Skulptur Laurbærblad, die wir nur wegen eines Geocachs gefunden haben.

www.geocaching.com/geocache/GC5B4BJ_laur…62-827c-457f7991852b



Daher kamen wir auch etwas spät, gegen 17 Uhr erst, in Sund an. Sie Schmiede hatte nur noch eine Stunde offen, da war mir der Eintritt dann zu hoch und ich spazierte etwas im Ort umher, während der Kollege sich das Museum ansah.










Der Hafen war wohl nicht grade ein Aushängeschild für den Ort.








Unser Abend-Ziel sollte Nusfjord sein. Unterwegs habe ich nochmal die Drohne hochgejagt. Leider bei nicht mehr optimalem Wetter.







In Nusfjord angekommen, ergatterten wir tatsächlich einen Parkplatz über dem Ort. Wir freuten uns schon ob der tollen Aussicht, aber dann sahen wir das Schild, Übernachten kostet hier Geld!

OK, den Ort haben wir gesehen, wir wären am nächsten Tag sowieso weitergefahren. Also nächstes Ziel: Utakleiv.

Auf dem letzten Stück Weg allerdings wurden wir etwas aufgehalten.



Umfahren wäre zwar möglich gewesen, die Bergung war aber schon am Laufen, insofern warteten wir und beobachteten die Aktion.
Ein Bagger zog das (deutsche Miet-) Wohnmobil seitlich auf die Straße zurück, und zu unserer Überraschung mußte es gar nicht auf den Abschlepper verladen werden. Der Fahrer, unverletzt, ist damit aus eigener Kraft davongefahren.

Kurz vor dem Ziel, Utakleiv, entdeckten wir einen Campingplatz, Haukland. Schön, dachten wir, wenn wir hier stehen könnten, waren aber natürlich zu knausrig zum Geld ausgeben. Doch auch in Utakleiv war ein Campingplatz, die Aussicht dort nicht so schön, und eine vergleichbare Freistehmöglichkeit haben wir nicht entdecken können.
Also, OK, dachten wir, dann halt doch auf den Campingplatz Haukland.
Wir ergatterten den besten Logenplatz am Strand.



Dann staunten wir nicht schlecht: es war gar kein Campingplatz, sondern ein normaler Strandparkplatz.



Trotz NO CAMPING sah es hier aus wie auf einem Campingplatz. Wir zählten 20 Wohnmobile und mindestens 15 Zelte. Toiletten waren auch vorhanden.







Hier unser Blick aus dem Cockpit:

Donnerstag, 13.7.2017

Nacht 0:37

Einen kleinen Hauch von Sonne konnten wir in der Nacht nochmal erblicken, danach war dann erstmal Wetterwechsel angesagt.



weiter Nacht

Eine schlaflose Nacht. Regen, Sturm, das volle Programm. Wenn jetzt das Auto nicht sauber ist! Zumindest sind alle Fenster dicht, bis jetzt.

gegen Mittag

Irgendwann bin ich dann doch noch eingepennt, wurde aber recht „früh“ wieder durch massive Verkehrsgeräusche geweckt. Anscheinend steht Haulkand auf der Besichtigungstour der Touri-Busse. Es kamen bis zu drei Busse gleichzeitig, hielten an, 40 Personen hinkten aus dem Fahrzeug, liefen bis zum Ende des Parkplatzes, schossen ein paar Fotos mit ihrem Ipad und humpelten zurück zum Bus … unglaublich, das war schon ein bißchen extrem. Warum??? Um einen Sandstrand in Norwegen zu fotografieren? Vielleicht sagt der Reiseleiter „Wenn Sie Glück haben, sehen Sie sogar jemanden im Meer baden“. Wie bei whale-watching. Die Schönheit des Ortes erschließt sich nicht aus einem 30-Sekunden-Eindruck, man muß das auf sich wirken lassen, braucht Zeit und Ruhe.

Tatsächlich war dann auch noch eine Familie am Strand, und Frau und Kinder sind ins Wasser. War mir jetzt etwas zu auffällig, das zu fotografieren, aber der Anblick war schon kurios. Frau im Bikini, Mann in Winterjacke.

Die Busse fuhren dann weiter durchs Tunnel nach Utalkleiv und kamen 25 Minuten später zurück, wo es dann zum Verkehrschaos mit den neu eintreffenen Fahrzeugen, auch Wohnmobilen, kam.



Nur die Schafe blieben trotz vorbeiziehender Touri-Herden gelassen.




Nach zwei Stunden waren wohl alle Reiseveranstalter durch und es kehrte wieder Ruhe ein. Der Regen hat zwar aufgehört, die starken Windböen blieben aber und gaben dem Ort einen ganz besonderen Reiz.

Eigentlich ein sehr schöner Ort mit Wandermöglichkeiten.








Hier nochmal der Platz, wohlgemerkt, es ist ein Parkplatz mit NO CAMPING Schild …




Es ist hier keineswegs so, daß nur die Touris solche Schilder ignorieren. Die Mehrheit der Fahrzeuge hatte norwegische Zulassung. Im Gespräch mit mehreren Norwegern wurde uns mitgeteilt, daß man solche Schilder sogar von offizieller Seite lediglich als Alibi aufstellt. Und ich kann mich erinnern, daß nachts sogar ein städtisches Fahrzeug über den Platz fuhr, um den Zustand der Mülltonnen zu checken.
Das bedeutet nicht, daß man überall einfach stehen kann. Privatgrund mit NO CAMPING muß am respektieren. Enge Stadtparkplätze auch. Aber auf öffentlichen Flächen in der Natur oder Rastplätzen wird niemand etwas sagen.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das alles so bleiben wird. Wenn ich die Zustände am Parkplatz von Å sehe, die Masse an Wohnmobilen, die einfach überall sind und kreuz und quer parken und die Straße verengen, hmmm …

Nun denn, wir sind dann auch weitergezogen.
Eggum war das erste Ziel.

www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/lo…n?attraktionen=Eggum

Etwa einen Kilometer vor dem Aussichtspunkt war ein Parkplatz und ein Schild, man solle 20 Kronen in eine Box werfen als Eintritt. Hmm … Eintritt für einen Feldweg? Wir fragten den nächsten Norweger, der auch bald darauf kam, und er meinte, man zahle hier als Fußgänger keinen Eintritt, das sei nur für Autos, die bis vor fahren wollen. Also sind wir ohne schlechtes Gewissen „eingetreten“. Der Aussichtspunkt war dann auch nicht besonders spektakulär, eine ehemalige deutsche Radarstation, modern umbaut und mit Café. Hier war dann auch noch ein Wohnmobilstellplatz, für 100 Kronen extra zum „Eintritt“ von 20 Kronen kann man hier übernachten.








Nächster Stop: ein Geocache in der Nähe bei einem Motorsport-Club. Eigentlich auch super als Übernachtungsplatz geeignet, es war uns aber noch zu früh.




Der Cache war schnell gefunden und wir sind weiter zum Aussichtspunkt Torvdalshalsen.

www.nasjonaleturistveger.no/de/routen/lo…ionen=Torvdalshalsen

Ein Rastplatz mit markanter Architektur, Übernachtungsmöglichkeit (erkennbar am kleinen „NO CAMPING-Schild), top sauberen Toiletten und WC-Entsorgungs-Automat. Wohlgemerkt kostenlos!
Man schiebt seine Toilettenkassette rein und sie wird automatisch geleert, gereinigt und mit neuer Chemie versorgt.



Leider wie bei allen CamperClean der ersten Generation nur für Thetford-Kassetten, erst die neueren nehmen auch meine Dometic.

Die Toiletten funktionieren wieder mit Kredit/EC-Karte, wobei diese nur für den Zugang benötigt wird, sie wird nicht belastet.



Auf jeden Fall ist das mal ein super Service!







Für die Nacht fanden wir ein lauschiges Plätzchen bei Hovsund. Wir konnten noch rasch den Leuchtturm anschauen, bevor der Regen einsetzte.







Ein Regen-Blick aus dem Cockpit.



In einer kurzen Regenpause gegen 23 Uhr zeigte sich die Sonne dann für 5 Minuten.



Dann wieder Regen – die ganze Nacht.

Freitag 14.7.2017

Regen. Regen. Regen.
Starker Regen.

Sorry, auch wenn ich eine Regenjacke habe, es macht einfach keinen Spaß bei Regen rumzulaufen.
Wir sind dann trotzdem mal nach Henningsvær gefahren.

de.wikipedia.org/wiki/Henningsv%C3%A6r

Wieder ein Touri-Ort? Großer Dorfparkplatz, Parken auf 6 Stunden beschränkt oder 200 Kronen für WoMo übernacht. Jede Menge Wohnmobile, ständiger Busverkehr.



Immerhin – das muß ich zugeben – man KANN auch hier übernachten. Kostet halt Geld, aber immerhin ist es möglich.
Ich bin dann alleine etwas bei Regen rumgelaufen, und kann nun die Frage „Wieder ein Touri-Ort?“ mit einem ganz klaren „JA“ beantworten. Nicht in meinem Sinne.




Wir beschlossen, nochmal den Platz mit Rolf’s Bar aufzusuchen, wo wir vor einer Woche schon viel Spaß hatten. Da gabs wenigstens eine Hütte und vielleicht nette Gesellschaft.
Nur – wir hatten letzte Woche das letzte Feuerholz verbrannt …
Wir sind dann über Svolvær gefahren, um etwas Brennmaterial zu kaufen. Der örtliche Baumarkt hatte leider schon zu, so holten wir im Discounter 2 Sack Grillkohle.



An der Hütte waren bereits Gäste, und zu unserem Erstaunen war auch wieder frisches Brennholz vorhanden. Wir waren das einizge Wohnmobil.



In dieser Gesellschaft entwickelte sich ein super netter Abend und tolle Gespräche. Ein Franzose war mit seinem Rad von Strassbourg aus gestartet und wollte zum Nordkap. Ein paar Schweden zelteten. Ein Kanadier, asketisch ohne Handy und Führerschein lebend, radelt durch Norwegen und hinterläßt in jeder Hütte sein Foto.



Ein Pärchen ohne festen Wohnsitz lebt auf dem Fahrrad von Ort zu Ort – ja, mit dem Fahrrad, und der gesamte Besitz fährt mit …

Wir packten Bier und Wein aus, und es wurde mal wieder spät. Nebenbei fragten wir uns, wer diese omniöse Rolf denn sei … gibt es ihn wirklich?

Samstag, 15.7.2017

Regen. Immer noch.

Wir beschlossen, noch eine weitere Nacht zu bleiben, anstatt bei diesem Wetter durch die Gegend zu hetzen.
Ebenso das Radel-Pärchen, mit denen wir uns mittlerweise über unterschiedlichste Themen angeregt unterhalten hatten.

Er, Norweger aus der Nähe von Bergen, arbeitete nach finanziellem Bedarf in einer Aluminiumhütte, hatte mehrfach schon gekündigt und ist mit dem Rad durch die Welt gereist. Über einhundert Länder. Wow.
Aktuell ist er in Nord-Norwegen unterwegs – open End. Sie, Französin vietnamesischer Abstammung, aktuell in New York bei ihren Eltern gemeldet, verdient das zum Leben erforderliche Geld mit Kleingruppen-Reisen und verbindet damit Hobby und Beruf. Alle 1 bis 2 Monate veranstaltet sie eine davon, Anmeldungen über ihre Webseite bzw. Instagram/facebook. Zielgruppe sind Frauen, die sie auf eine Art spirituelle Selbstfindungstour mitnimmt. Dafür zahlen die Kundinnen gerne mal 3000 US-Dollar, ohne Reisekosten und Essen wohlgemerkt. Teilnehmer 4-10, je nach Ausrichtung. Das alles managt sie von unterwegs mit ihrem Ipad, die Reiseunterkünfte bucht sie bei Airbnb.
Einmal im Monat gehts dann ab zum nächsten Flughafen, irgendwo in der Nähe wohnt immer ein Freund oder Bekannter, wo man Fahrrad etc. unterbekommt, zur Not gibts da Services am Flughafen.

Mittlerweile ist sie in der Szene so bekannt, daß ihre angebotenen Reisen binnen kürzester Zeit ausgebucht sind. Dabei hat sie wohl auch sehr solvente Stammkundinnen.

Was es nicht alles gibt.

Um die Lebenskosten günstig zu halten, containern sie.
de.wikipedia.org/wiki/Containern

Er kam gerade vom Supermarkt zurück, und es war unglaublich, was man da so alles für umme bekommt.

Man muß halt ein gewisses Gespür entwickeln. Was kann man noch essen, was nicht? Vorgegarte, gebrühte, gekochte Ware, kein Problem. Rohfleisch/Fisch auf keinen Fall. Gemüse und Obst, das sieht man. Ansonsten immer riechen und vorab kleine Menge kosten.

Die Essenszubereitung mit Benzinkocher wurde auch zur Zeremonie. Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch … da wurden wir schon neidisch.

Aber fast immer mit dem Rad unterwegs – was ist mit Regen? „Haut ist wasserdicht“ meinte er da nur.

Nebenbei erfuhren wir auch von so manchen Problemen, die man im Auto gar nicht wahrnimmt. Die Tunnel auf den Lofoten zum Beispiel. Die kleinen Tunnel kann man noch mit dem Rad befahren. Die ganz großen aber nicht, beim 6km-Tunnel sogar verboten. Man muß vorher in den Bus oder auf eine Mitfahrgelegenheit per Anhalter hoffen. Das war dann auch der Grund, noch eine Nacht hier zu bleiben, der Fahrrad-Schuppen mit Schlafmöglichkeit war im Gegensatz zum Zeltaufbau etc. bereits Luxus.

Die anderen reisten nach und nach ab, wir waren dann noch zu viert. Gerade kam wieder die Sprache auf Rolf, auch aufgrund des zur Neige gehenden Brennholzvorrats.
Da fuhr ein blauer T4 vor. Ein stattlicher Herr stieg aus, holte 2 große Beutel aus dem Kofferraum …

Es war ROLF !!!
Es gibt ihn wirklich!
Er brachte Holz – sah uns vier und meinte, er komme gleich wieder.
Das tat er auch kurz darauf. Aber mit Familie. Und Kaffee. Und Gebäck!



Eine sehr interessante Begenung. Rolf ist Farmer, er hat 45 Milchkühe auf seinem Hof in der Nähe. Die Idee zu „Rolf’s Bar“ hatte eigentlich sein Sohn. Er wollte einen alten Fischer-Geräteschuppen zu einem Treffpunkt umbauen. Das gesamte Areal ist sein Privatgrund, auch der staatlich gebaute Fahrrad-Unterstand befindet sich auf seinem Land.
Er freut sich, wenn sich Menschen aus aller Welt so zahlreich in seiner Hütte zusammenfinden und so versorgt es die Hütte regelmäßig mit Holz, Kerzen und sonstigem Kleinkram.

Hut ab. Um auch etwas zurückzugeben, haben wir Rolf zum Abschied noch zwei Flaschen Wein ausgehändigt.

Gegen späten Nachmittag kamen weitere „Vagabunden“ hinzu. Ein amerikanisches Pärchen kam mit Mietwagen und baute ein Zelt auf.
Zwei Mädels aus England, mit Rucksack zu Fuß und per Anhalter unterwegs, eigentlich aber zu dritt. Die dritte Person, ein Kumpel aus Schulzeiten und jetzt in Oslo lebend, hatte wohl nicht so viel Glück und keine Mitfahrgelegenheit gefunden. Zu dritt trampen ist nicht einfach, da muß man sich ab und zu trennen.
Spontan erklärte sich der Amerikaner bereit, den zurückgebliebenen Kumpel mit dem Auto aufzusammeln.
Der Vermisste wurde gefunden, und als wir abends alle in der Hütte zusammensaßen, wurde es schon eng.




In einer Regenpause holte der „dritte Engländer“ dann eine Slackline aus seinem Rucksack. Wahnsinn, da ist man zu Fuß unterwegs und hat auch noch sowas dabei!
Mangels stabilen Bäumen mußte dann der Pössl als Befestigung herhalten.





Während der sportlichen Aktivitäten traute sich auch die Sonne mal wieder durch die Wolken. Exakt um Mitternacht.



Ja nun, es war schon wieder ein lustiger, interessanter, lehrreicher und vielleicht auch etwas nachdenklich machender Abend. Es gehört schon etwas dazu, einen guten Job aufzugeben, um sich seinen Traum vom Reisen in Bescheidenheit zu erfüllen.
Hmm. Ich denke noch etwas darüber nach. So ein Leben wollte ich nicht, aber vielleicht kann ich doch den ein oder anderen Gedanken mitnehmen …

Sonntag, 16.7.2017

Heute wollten wir zurück aufs Festland und weiter Richtung Bodø. Nächste Möglichkeit war die Fähre von Lødingen nach Bognes.
Kurz Preise und Zeitplan gecheckt und los. Auf dem Weg noch eine der großzügigen, sogar beheizten öffentlichen Aussichtspunkt-Toiletten besucht und bei kurzer Sonnenphase ein paar Bilder geschossen.





Am Hafen von Lødingen ging es schnell. In die Reihe, dann kam auch schon einer zum Kassieren (knapp über 300 Kronen), und 15 Minuten später waren wir am Schiff.





Nach etwas über einer Stunde waren wir auch schon am Festland.

Wir fuhren noch ein gutes Stück bis zu einem Parkplatz und verbrachten dort die Nacht.

Auch hier war Toi-Entsorgung möglich, aber offensichtlich haben viele Deutsche die Kassette lieber im WC entsorgt statt an dem dafür vorgesehenen Platz.


Die Umgebung war interessant, vermutlich durch Gletscher flach geschliffene Steine formten ein Flußbett, das Wasser selbst aber läuft durch ein angrenzendes künstliches Treppensystem.









Hier finden sich auch die berühmten Steinritzungen (Stone Art von Hamarøy). Die wollten wir natürlich auch sehen.

Wir erreichten die Stelle. Eine Tafel klärte uns auf, denn von selbst hätten wir die nicht wahrgenommen.




Und dann sahen wir sie auch.
WOW! HAMMER! UNGLAUBLICH! Sowas hab ich noch nie gesehen!



Äh also das sollte ironisch gemeint sein. Sorry, das soll 8000 Jahre alt sein??? Da haben ein paar Besoffene zwei Hirsche in die Steine geritzt und lachen sich jetzt einen Ast.
Glaub ich nicht.

Zumindest gab es noch zwei Geocaches zu finden, danach sind wir zurück zum Pössl und haben auf dem Parkplatz übernachtet.

Montag, 17.7.2017

Für heute haben wir uns mit einem befeundeten Paar von zu Hause auf dem Nordnes Camp & Bygdesenter Campingplatz in Saltdal verabredet, wir wollen 2 Tage gemeinsam verbringen – ja, ein zu bezahlender Campingplatz

;-)

goo.gl/maps/zPiNGvwknbp
Er ist Lachsangler und kommt regelmäßig seit 10 Jahren auf diesen Platz, mit dem PKW und Unterkunft in einer Hütte.
Wir trafen gegen 15 Uhr ein, ein recht großer Platz relativ dicht an der Straße. Knapp über 200 Kronen pro Nacht, aber inclusive Duschen. Wir haben 2 Nächte gebucht und haben uns dann einfach vor die Hütte vom Kumpel gestellt.

,

Das war dort sowieso sehr zwanglos. Keine Schranke, also Ab- und Zufahrt jederzeit möglich, keine Plakette o.ä. fürs Fahrzeug, und kein KFZ-Kennzeichen aufgenommen. Wie die da den Durchblick behalten? Vielleich setzen sie auf die Ehrlichkeit der Gäste.

Mein Kumpel ist dann doch nur alleine gekommen, warum seine Freundin nicht mit ist, muß ich nach dem Urlaub mal vorsichtig eruieren. Hoffentlich ist da nichts faul …

Na ja, wir waren auf jeden Fall mit seinem Auto unterwegs, auch mal schön, wenn man nicht selber fahren muß. Er hat uns ein nahegelegenes Tal gezeigt. Wir wanderten ein ganzes Stück und fanden mehere Picknick-Plätze mit Feuerstelle und Holz.









Es war wirklich wunderschön! Wir fuhren noch einige Kilometer weiter. Schneefelder zum greifen nah, Hängebrücken, tosende Bäche – was für eine wahnsinns-Landschaft hier.













Abends saßen wir noch gemeinsam in seinem Wohnzimmer zusammen, auch mal wieder angenehm, auf einem Sofa zu sitzen und die Beine ausstrecken zu können.
Die Hütte bestand aus einem Wohnwagen-Teil mit Schlafzimmer, Küche und Toilette und einem Holz-Anbau mit Wohnzimmer sowie einem kleinen Außenbereich. Geheizt wird hier wie in Norwegen nicht unüblich elektrisch. Dusche ist nicht vorhanden, dafür muß man die auf dem Platz verwenden.
Mein Kumpel war hier auch schon im Winter und hat unglaubliche Nordlicht-Bilder in der Nähe gemacht.
Vielleicht durchaus mal zu überlegen, eine Woche im Winter in so eine Unterkunft zu gehen.

Dienstag, 18.7.2017

Obwohl der Platz noch nördlich des Polarkreises liegt, war es nachts schon wesentlich dunkler als auf den Lofoten. Ich konnte sehr gut schlafen.
Heute war eigentlich der letzte „richtige“ Urlaubstag. So schnell vergeht die Zeit, leider, aber ich konnte noch gar nicht richtig drüber nachdenken, denn es gab Frühstück, und danach sind wir gleich zum Angeln gefahren.
Normalerweise steht er mit Neoprenhosen im Fluß und versucht sich an Lachsen. Dafür ist die Gegend wohl auch bekannt. Die Auflagen sind aber streng. Neben den recht teueren Lizenzen darf er auch nur zwei Exemplare pro Saison entnehmen. Hierbei muß er auch Meldung machen und Schuppenproben abgeben. Weibchen und zu kleine Männchen müssen wieder ausgesetzt werden. Somit wird ein eventueller Fang richtig wertvoll, und man muß Glück haben, als nicht-Angler überhaupt irgendwo den Wildlachs zu bekommen.
Man sieht nur immer wieder die runden Becken der Lachsfarmen in Seen und Fjorden. Dabei sind die wirklich böse und können eine Wildlachspopulation im Fluß regelrecht vernichten (durch Krankheiten).
Wer mehr Infos braucht:
www.fliegenfischer-forum.de/lachsfarmen.html

Da wir uns weder stundenlang in den Fluß stellen wollten, noch die passende Kleidung dafür hatten, sind wir mal „normal“ auf Pirsch gegangen.
Wir haben verschiedene Stellen besucht, aber hier war zu viel Wasser, dort zu trübes Wasser, woanders zu viel Wind, etc.

Als wir endlich eine vielversprechende Stelle gefunden haben, durften wir es auch mal probieren. Ich habe vorher noch nie im Leben eine Angel in der Hand gehabt, und bei meinem ersten Wurf hatte ich tatsächlich nach wenigen Minuten einen kleinen Seelachs am Haken!
Nun war ich froh, daß der Kollege ihn mir befreite und wieder ins Wasser setzte, ich wüßte gar nicht, was man mit so einem Fisch machen muß.
Wir haben dann noch ein paar Stunden probiert, aber außer einigen kleinen Fischen leider kein Fang – so blieb auch der Grill dann aus.

Für Abend mußten wir nochmal ein paar Bier für horrende Geldsummen einkaufen, leider waren unsere Vorräte komplett aufgebraucht und auch der Kollege hatte nur „härteres“ dabei. Das gabs dann als Nachtisch. Nochmal ein super toller Abend und gaaanz langsam auch der Beginn vom Urlaubsende.

Ihr seht keine Bilder?
Das ist ok – es gab für heute wirklich kein „vorzeigbares“ Material!

Mittwoch, 19.7.2017

Gut ausgeschlafen verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg nach Hause. Nicht auf dem direktesten Weg, denn ein „bißchen“ Urlaub wollten wir schon noch haben.

Ziel: die Stromschnellen Storeforsen in Schweden.
de.wikipedia.org/wiki/Storforsen

Die Straße 77 (Norwegen) bzw. 95 (Schweden) wurde kurz nach der Grenze …



… mal wieder richtig grottig schlecht. Lange Baustellen mit viel Schotterabschnitten zwangen zum ständigen Abbremsen und wir kamen nur langsam voran.



Zu allem Übel meinte Google dann noch, ich solle eine Abkürzung nehmen. So etwas sollte man nie ungeprüft machen, sage ich mal jetzt aus dieser Erfahrung. Nach einigen Hundert Metern endete der Asphalt und die Straße wurde zur Schotterpiste auf einer Länge von über 20 Kilometern.



Mit 50 bis 60 fuhren wir die Piste entlang, bei höheren Geschwindigkeiten tat mir jeder Steinschlag weh.
Zumindest etwas Gutes hatte diese quasi unbefahrene Straße aber: wir bekamen ein paar Hirsche zu Gesicht. Nicht Elche, wie ich fälschlicherweise erst dachte, sondern Rentiere.








Gegen Abend kamen wir am Parkplatz Storeforsen an. Hier kann man auch problemlos übernachten.



Der erste Eindruck war schon grandios: über ein zerklüftetes Felsareal führten labyrinthartig Wege, immer wieder von Wasser umspült.









Darin immer wieder Picknickplätze mit Feuerstelle und Holz!




Das war eigentlich schon Attraktion genug. Es ging aber weiter: die eigentlichen Stromschnellen kamen noch!









Es war einfach unglaublich, wieviel Wasser hier jede Minute hinunterfließt!






Da uns noch ein gewaltiger Rückweg bevorstand, haben wir hier nicht übernachtet. Ich wollte wenigstens noch bis zur E4 an der Ostküste fahren. Doch auch hier auf dem Weg ständig Schotter-Abschnitte, angenehmes Fahren geht anders.



Spät erreichten wir Piteå und parkten auf einem öffentlichen Parkplatz.

Donnerstag, 20.7.2017

Eine angenehme und erholsame Nacht! Ein toller Parkplatz, beschildert mit „max. 24 Stunden“.




Doch was war das? Direkt nebenan war ein Campingplatz.



Unglaublich, daß die Stadt hier einen kostenfreien Stellplatz in unmittelbarer Nähe betreibt (ansonsten hätten sie das Parken auch auf 6 Stunden begrenzen können) … wir waren dann auch mal so frech und haben die Toiletten dort benutzt. Aber nicht verraten …








Zurück auf die E4, die wir ab hier schon vom Hinweg kannten, und ein paar Kilometer machen. In Skellefteå sind wir wieder in den Lidl, hier muß man übrigens ein Parkticket ziehen. Das kostet zwar nichts, aber soll wohl vermeiden, daß der Parkplatz als Stellplatz für Stadtbesichtigungen missbraucht wird.


Am Sävar Rastplatz machten wir Frühstückspause …

goo.gl/maps/G2KfPut5YN82

… und lernten auch noch gleich etwas schwedische Geschichte. Hier fand 1809 die letzte große Schlacht des Russisch-Schwedischen Krieges statt.
de.wikipedia.org/wiki/Russisch-Schwedisc…_(1808%E2%80%931809)






Das Wetter – beeindruckend. Sonne und schwarze Wolken.






Knapp unter Sundsvall hatte ich keine Lust mehr auf Fahren, wir haben den kostenfreien Stellplatz Svartvik am Industriemuseum gefunden.
goo.gl/maps/3SziTANzPHB2



Eine kleine Runde über den Platz, dann ab ins Bett.





Freitag, 21.7.2017

Man kann nachts auch schon vor 3 Uhr einschlafen, da es richtig dunkel wird.

Ins Museum sind wir nicht, wir waren sehr früh wach, aber das Außengelände war zugänglich.













Heute wollten wir mal Kilometer fressen.
Der Weg ist das Ziel, aber nur solange die Zeit nicht dazwischenfunkt. Sonntag planten wir daheim zu sein, und es waren noch 2150 Kilometer vor uns!

Doch schon kurz darauf ging nichts mehr. Vollsperrung der E4 bei Gävle, noch weit vor Stockholm. Unfall direkt vor uns. Sehr vorbildlich: auf unserer 2-spurigen Strecke versuchte auch niemand von hinten auf dieser Spur vorzufahren, die Spur wurde für eventuelle Rettungsfahrzeuge freigelassen.




Wir nutzten die Standzeit von über einer Stunde zum frühstücken, dann wurden alle angewiesen, die Straße zurückzufahren bis zu einer Leitplankenlücke und an der nächsten Abfahrt auszufahren. War wohl eine längere Sache.

Etwas genervt bin ich dann noch bis 23 Uhr gen Süden gefahren, Nachquartier war das Dorfzentrum von Klippan (nicht das Sofa von Ikea …).

de.wikipedia.org/wiki/Klippan

Hier waren wir komplett alleine auf dem Platz, ich hätte mich aber in meiner Verfassung auch sonstwo in die Pampa gestellt. War mir alles egal.

Samstag, 22.7.2017

Sagte ich, letzte Nacht war dunkel?
Dann war diese dunkler!
Wie erholsam so ein paar Stunden Schlaf sein können. Ausgeschlafen wollten wir los, haben aber an der Straße noch einen V/E-Platz gefunden. Ablassen hat funktioniert, nur Frischwasser kam keines aus dem Hahn.



Und dann wollten wir ja auch noch frühstücken und nochmal zum Lidl, ein paar Mitbringsel einkaufen. Also bei Landskrona abgefahren, erstmal an den Hafen zum wassertanken, frühstücken mit Aussicht, …






… und dann zum Lidl. Mitbringsel kaufen. So einen großen runden schwedischen Käse, Kaka und Knäckebröd zum Beispiel.

Für die Rückfahrt haben wir uns übrigens für den Landweg entschieden.
Warum?
Die „langen“ Fährüberfahrten z.B. Malmö-Travemünde sind für eine Nachtfahrt ideal. Man verliert keinen Reisetag und kommt ausgeruht am „anderen Ufer“ an. Nur sind die nur günstig, wenn man rechtzeitig vorher bucht. Beispielsweise kostete die Hinfahrt nur 109 Euro mit 2er Kabine, kurzfristig wären jetzt über 300 Euro fällig gewesen. Und zwecks Flexibilität wollten wir vorab keine Rückfahrt festmachen.

Alternativ die Vogelfluglinie über Puttgarden?
Sehe ich keinen Sinn drin. Fähre kostet auch über 100 Euro, wenn man nicht vorbucht, und man spart lediglich 34 Euro für die Große Belt Brücke (unter 6 Meter) sowie 165 Kilometer. Zudem kann es im Juli zu Wartezeiten kommen. Bekannte mußten 3 Fähren warten, um mitzukommen.










Die Fahrt war für uns auch problemlos, lediglich auf der Gegenfahrbahn gab es lange Staus auf der A7 bei Flensburg in den Baustellen und vor der dänischen Grenze (es wurde bei der Einreise kontrolliert). Das könnte noch ein Grund für die Fähre sein …

Wir haben unsere etwas kürzere Tagesetappe erreicht und den Stellplatz in Kaltenkirchen an der Holsten-Therme genutzt.

goo.gl/maps/bhPLwaBLEp52

Mann, war der voll! Aber egal, sollte ja nur für Übernachtung sein. Kostenfreie Plätze ziehen halt auch viele Mobile an.



Sonntag, 23.7.2017

Letzter Abschnitt von Hamburg bis nach Hause – der hatte es aber in sich. Schleppender Verkehr, Staus, wir mußten mehrfach von der Autobahn zum Umfahren. A7, A5, na ja, da muß man durch.
Noch 400 Kilometer.
Noch 200.
Die letzten 40 …
Und so sind wir gegen Abend auch endlich wieder zu Hause angekommen.

Fazit …

Letzendlich waren es knappe 4,5 Wochen im Pössl, so lange wie nie zuvor. Zeit für ein (vollkommen subjektives) Fazit.
Das „Zwischenfazit“ nach der ersten Woche
poesslforum.de/forum/postkarten-von-unte…-2017?start=40#56222
ist soweit auch noch gültig. Ergänzend dazu folgende Gedanken:


Fahrzeug:
Wir sind 7979 Kilometer gefahren.
Mir ist aufgefallen, daß die Servolenkung beim Rechtslenken etwas Geräusche macht, so ähnlich wie wenn ein Reifen auf glattem Boden rubbelt. Aber auch beim langsam fahren, und nicht beim Linkslenken. Da werde ich bei Gelegenheit mal in der Werkstatt meines Vertrauens vorsprechen.
Ansonsten nur übliche Wartungsarbeiten. Rollen Schiebetür schliffen, Sitzkonsole Fahrersitz quietschte beim Fahren, der Toilettenschieber wurde schwergängig … hatte ich leider nicht dabei, gehört aber ab sofort ins Bordwerkzeug: kleine Dosen Teflonspray, WD40, reines Silikonöl.
Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse, Fehlermeldungen oder Auffälligkeiten.

Zus.-Luftfederung:
oh ja, wie froh ich darüber war! Gerade bei den vielen Schotterpisten konnte ich durch Aufpumpen direkt die krasse Verschlechterung (ohne-LuFe-Simulation) spüren! Das war eine sehr sinnvolle Investition.

Fahren:
Eigentlich recht entspannt. Der Straßenzustand kann aber extrem unterschiedlich sein. Schlaglöcher, Rüttelpisten und Schotterwege kommen nicht nur in abgelegenen Orten vor.
Und … auch in Norwegen gibt es Drängler und „Selbstmörder“ – extrem waghalsige Überholmanöver vor Kurven hatten wir mehr als einmal. Täglich sieht man Fahrer mit Handy am Ohr oder mit viel zu hoher Geschwindigkeit trotz hoher Strafen.
Leute halten an, steigen teils auch aus, rauchen, telefonieren – aber der Motor läuft weiter. 4, 6, 10 Minuten …

Zurechtkommen im Vario:
für so lange Zeit zu zweit überhaupt kein Problem. Absprechen ist erforderlich, z.B. wenn man duschen will, müssen beide erstmal alles erledigen, wofür man das Bad braucht, wie Zähneputzen etc., weil der Vorhang dann je nach Wetter mehr oder weniger lang trocknen muß. Das spielt sich aber schnell ein und ist keine wirkliche Einschränkung.

Stromsituation:
Wie erwartet völlig problemlos ohne Landstrom (hätte eh kein Kabel gehabt). Wir sind zwar fast jeden Tag gefahren, aber hatten auch einen hohen Strombedarf, alleine dem Kollegen sein 18,4″ Notebook zog über 100 Watt Dauerleistung…. dazu mein Notebook, (viel) Kaffee, diverse Akkus laden, Radio, etc.
Maximaler Solarertrag (den ich mitbekommen habe) war bei Sonne im 330W-Bereich (bei 400Wp). Auf der Heimfahrt bei Rast etwas südlich von Hamburg (Sonne, 12:17 Uhr) 458W.

Gasverbrauch:
Unwesentlich. Obwohl es abends recht frisch wurde, haben wir nur mal kurz aufgeheizt, über Nacht ausgelassen und morgens nochmal kurz an. Meine Livello Anzeige zeigt 9 von 10 Punkten, da diese nicht ganz linear arbeitet (grob 1. Punkt bei 80% weg, dann linear runter bis 20% rot, schätze ich den Verbrauch auf 2 – 2,5kg.

Schweden oder Norwegen?
Schweden ist super.
Aber Norwegen hat uns beiden besser gefallen. Gut, „Norwegen“ ist sehr pauschal, wir waren ja nur in einem sehr kleinen Teil unterwegs. Und dabei war der „erste Eindruck“, als wir von Kiruna nach Narvik sind, eher negativ. Ich kanns schlecht beschreiben, es ist ähnlich als ich vom schottischen Festland auf die Hebriden gefahren bin.

Ver/Entsorgungssituation unterwegs:
In Schweden gibts immer mal wieder Plätze für kostenfrei V/E, nur einmal haben wir bei einem Campingplatz im Vorbeifahren für 30 Kronen (die sogar per Karte zahlbar waren) ver- und entsorgt.
In Norwegen war das noch besser. An jeder größeren Tankstelle gab es Trinkwasser, auch ohne zu tanken. Grauwasser-Entsorgen war meistens auch möglich, entweder bereits beschildert oder man mußte fragen. Toilette war bei einigen Tankstellen, aber ansonsten bei ganz vielen Rastplätzen oder größeren Parkplätzen möglich. Auf den Lofoten für Thetford-Kassetten sogar per kostenlosem Automaten inclusive neuer Chemie! Aus (unbegründeter) Angst haben wir meist bei halb voller Toilette schon entsorgt, alle 2-3 Tage. Normal kommen wir eine Woche autark zurecht.

auswärts Essen:
In einem richtigen Restaurant waren wir nicht. Es ist wohl nicht üblich, Speisekarten außen auszuhängen, und erst reingehen, Speisekarte anschauen und dann bei Nichtgefallen wieder gehen ist nicht mein Ding. Einmal habe ich beim schwedischen McDonald’s Clone MAX gegessen, das Zeug war genau so unbrauchbar wie das „Original“. Und am Nordens Camp haben wir mit unserem Kumpel Buffet gegessen, das war brauchbar für 235 NOK.

Preise:
Schweden und Lidl, das paßt – nur Norwegen ist richtig teuer. Wir waren meist bei Rema1000 oder COOP, haben aber auch nur das Nötigste gekauft. Ob Brot, Käse oder Fleisch – einfach nur teuer. Und Alkohl natürlich extrem. Bier gibt es in Norwegen im Gegensatz zu Schweden auch über 3,5% Alkohol ganz normal im Supermarkt zu kaufen (bis 4,5%), dafür aber zu gesalzenen Preisen und nur zu bestimmten Zeiten (wochentags bis 20 Uhr, samstags bis 18 Uhr, sonntags gar nicht).
Beispiele für gekaufte Artikel – Preise in Euro gerechnet zu einem Kurs von 1 NOK = 0,107 Euro
Joghurt Natur 400g 16,90 NOK = 1,82 €
Hüttenkäse 400g 28,90 NOK = 3,11 €
Hühnerbrust roh 500g 72,50 NOK = 7,79 €
Cherrytomaten 250g 24,90 NOK = 2,68 €
Orangensaft Direktsaft 1 Liter 26,90 NOK = 2,89 €
Norvegia Käse (billigster Käse, schmeckt auch nach nichts) 1 kg 98,90 NOK = 10,63 €
Fertigsalat 175g Beutel 19,00 NOK = 2,04 €
Schinken (Strandaskinke) 150g 64,90 NOK = 6,97 €
Tuborg 12x 0,33 Liter Dose 250,80 = 26,95 €
günstiges Bier 6x 0,5 Liter 176,40 = 18,96 €
nicht gekauft, zum Vergleich: Heineken 6x 0,5 Liter Dose 190 NOK = 20,42 €
(Bier plus 1 Krone Pfand pro Dose)

Tanken:
Ist ok, Preise können aber sehr unterschiedlich sein. In Schweden zwischen 12,49 und 14,49 Kronen, in Norwegen zwischen 12,24 und 14,85 NOK. Auf den Lofoten, wo glücklicherweise nicht tanken mußten, deutlich teurer als vorher in Sortland.
Nervig waren 2 Tankstellen, dort wurde die Kreditkarte jedes Mal nur bis 395 Kronen freigegeben und ich mußte 4x hintereinander tanken. Normal haben alle Tankstellen Automaten. Wenn eine größere Tanke besetzt ist, kann man auch hinterher zahlen. Allerdings muß man vorher reingehen, Bescheid sagen, welche Zapfsäule man will, Ausweis dalassen … so zweimal erlebt.

Maut:
Mauptpflichtige Stellen werden per Kamera überwacht und man bekommt die Abrechnung dann nach Hause. Das sollte man dann auch umgehend zahlen, sonst wirds teurer. Sollte nach Monatsende keine Abrechnung kommen, muß man selbstverantwortlich bei der Mautgesellschaft anfragen. Umgehen kann man das Risiko, indem man sich vorab mit Kennzeichen registriert. Dann kann man online prüfen, was anliegt.
Unsere erste Abrechnung ist jetzt auch schon gekommen, Sundsvall und Motala Brücken, ganze 1,45 Euro zusammen zu zahlen. Und dafür wurde ein Brief verschickt …

Grenze Schweden-Norwegen:
Norwegen ist nicht in der EU und daher sind bestimmte Artikel nicht in größeren Mengen frei einführbar. Alkohol zum Beispiel. Während ich in das EU-Land Schweden problemlos 50 Liter Bier mitnehmen darf (ist ja zum eigenen Bedarf), sind es nach Norwegen nur 6,5 Liter (abhängig davon, ob nach andere Alkoholika oder Tabak dabei ist). Jeder weitere Liter kostet 20 NOK Zoll.
Nun sind aber sowohl Schweden als auch Norwegen Schengen-Staaten.
Bedeutet: die Wahrscheinlichkeit, kontrolliert zu werden, ist extrem gering. Zumindest auf den weniger befahrenen Routen. Wir hatten verschiedene Gespräche, alle schmuggelten Alkohol und es wurde nie kontrolliert.
Wir haben über die offizielle Zoll-App unsere Mengen deklariert und online bezahlt. Man gibt dann ein Zeitfenster an, in dem man die Grenze passiert, und erhält eine Online-Quittung, die im Falle einer Kontrolle vorgezeit werden kann.
Natürlich wurden wir auch nicht kontrolliert, aber da wollte ich kein Risiko eingehen.

Wetter:
ja, es war nicht immer schön. Man muß es akzeptieren. Nur der Spruch „es gibt kein schlechtes Wetter …“ ist Quark. Es macht einfach keinen Spaß, im strömenden Regen noch Kilometer zum Auto zurückzulaufen. Trotz Regenjacke. Und hat dann das feuchte Zeug im Fahrzeug. Respekt habe ich vor den vielen Rad-Touristen, die hier teils mit Gepäckanhänger bei jedem Wetter unterwegs sind.
Aber was solls, man kanns nicht ändern und dafür waren die Schönwettertage wirklich der Hammer. Unglaubliches Licht, satte Farben! Und vor allem: es kann sich schnell ändern. Schwarze Wolken mit Sonne, sowas kommt hier oft vor.
Das Wetter ist in Irland oder Schottland ähnlich. Nur dort kann man noch ein Pub aufsuchen

;-)

Übernachtungspläzte:
fast immer frei. Campingplatz braucht man normal nicht. Es finden sich überall auch ohne Stellplatzführer geeignete und auch schöne Orte. Im Norden sehe ich auch keine Probleme, an den schönen Rastplätzen der „größeren“ Straßen E4/E10 zu übernachten, hier ist nachts kaum Verkehr und wir kamen uns immer sicher vor. Und die Plätze sind auch oft sehr schön und etwas von der Straße weg.
Manchmal fühlten wir uns in der Masse der Wohnmobile weniger wohl, zum Beispiel in Å. Ja klar bin ich ja auch einer von denen, aber ich stehe dann doch lieber alleine oder mit wenigen anderen zusammen. Einige Orte waren ziemlich überlaufen und touristisch extrem „erschlossen“. Da fand ich die einsameren Vesteralen deutlich sympathischer, wenn auch die Landschaft auf den Lofoten ihresgleichen sucht.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie lange man da noch zuschaut. Es fängt mit Parken abseits des Schotters an, Übernachten direkt unter „NO OVERNIGHT“ Schildern oder in Bushaltestellen, oder man läßt das Grauwasser einfach laufen, Camper rollen die halbe Toilettenpapierrolle des öffentlichen WCs leer, um ihr Geschirr abzutrocknen, es ist einfach unglaublich, was wir für Verhalten gesehen haben.
Vielleicht sagt man irgendwann: „Norwegen war mal das Paradies für Wohnmobile … „
Andererseits … die meisten Mobilisten kamen tatsächlich aus Norwegen. Und für die ist das wohl eine Art Selbstverständlichkeit. Mehrere Norweger meinten, wir sollen das „NO CAMPING“ oder „ÜBERNACHTEN VERBOTEN“ ignorieren.
Wir haben halt etwas aufgepaßt, zum Beispiel haben wir Müll nur dort entsorgt, wo entsprechend große Behältnisse aufgestellt waren. Bei diversen Strandhütten gab es zwar Tonnen, aber nur kleine, und die wollten wir nicht mit einer Tüte Wohlstandsmüll verstopfen.
Und solange sich die Mobile auch auf den kostenpflichtigen Plätzen in Massen tummeln …

Gefühlt setzen sich die WoMos zahlenmäßig so zusammen: Norwegen, Deutschland, Schweden, Finnland, lange nichts, Niederlande, Frankreich, Italien …
Übrigens … die besten Gespräche, den meisten Spaß, die spannendsten Unterhaltungen hatten wir in der Tat mit den Personen, die NICHT mit einem Wohnmobil unterwegs waren.

Apps:
Campercontact und Stellplätze Skandinavien, wenn man mal auf die Schnelle nichts selbst findet

WoMo Reiseführer:
Mittlerweile bin ich da kein Freund mehr von.
Bereits der Irland-Führer war unnötig.
Über die Südschweden-Version hab ich mich schon letztes Jahr geärgert. Der gehört sehr dringend aktualisert, Übernachtungsplätze teilweise mit Schranke geschlossen oder mit Verbotsschildern, restliche Plätze überfüllt.
Hier hab ich jetzt sowohl den Nord-Schweden als auch Nord-Norwegen im Einsatz gehabt und muß sagen, daß man die eigentlich gar nicht braucht. Der Schreibstil ist eher hinderlich für eine schnelle Info, viel zu viel Geschwafel und wenn man die Route nicht wie im Buch beschrieben abfährt, wird es kompliziert. Dazu unübersichtliche Routenkarten, bei jeder Karte ist Norden anderswo. GPS-Format umständlich für google maps geeignet (Dezimalgrad ist einfacher einzugeben als Grad, Minuten und Sekunden). Heutzutage gibts QR-Codes und jeder hat ein Smartphone, da muß man halt mit der Zeit gehen. Wir haben 2017.
Stichwortartig wäre viel besser, dazu bessere Karten und GPS als Daten dabei (muß man derzeit separat kaufen!).
Dazu beim Nordschweden-Buch: 13 Seiten Vorgelaber, 17 Seiten Nachgeplapper und Werbung, Zudem ist mir völlig unverständlich, warum die Langøya Halbinsel nach Andenes überhaupt nicht abgefahren wird. Hier liegt nicht nur der nördlichste Punkt der Inselgruppe, hier führt auch einer der Norwegischen Landschaftrouten entlang.
Oh wenn ich Zeit hätte … ein Buch mit guter Karte, Stichpunkte, dazu eine App mit allen wichtigen Daten oder GPX …

Bargeld:
wir hatten keine Kronen – weder schwedische, noch norwegische. In genau drei Situationen hätten wir welche gebrauchen können, das war das Duschen auf einem Platz (haben da 30 Kronen geschenkt bekommen), Museum in A (haben weniger in Euro bezahlt) und Telegrafen-Museum (mußten gar nichts zahlen). Ansonsten konnten wir die kleinste Kleinigkeit mit Karte zahlen.

Internet:
äh ja … wieso hab ich eigentlich 10 GB verbraucht???
Gut, ich müßte es besser wissen.
Neues Handy, hier haben beim Tethering erstmal Windows-Updates zugeschlagen, denn ich hatte vergessen, die Verbindung auf „getaktete Verbindung“ einzustellen. Mein Fehler. Doch auch dann ist sowas nicht besonders sparsam, Virenscanner etc. ziehen trotzdem regelmässig ihre neuen Signaturen usw. Erst wenn man die Windows-Firewall extrem restriktiv konfiguriert, ist man halbwegs sicher vor unnötigem Traffic.
Und was mir aufgefallen ist: ich hatte noch das alte Handy mit Lidl Connect und das neue mit Congstar. In Schweden war der Unterschied krass: Congstar hatte Roaming immer im besseren Netz. Teilweise mit Lidl (Vodafone) gar kein Netz. In Norwegen war beides ziemlich gleich gut bzw. schlecht. Leider haben beide Tarife kein LTE in Deutschland und auch nicht beim Roaming. Das ist ärgerlich, denn an bestimmten Stellen war nur 2G oder LTE verfügbar. Da ich bei langer Abwesenheit auch mal was fürs Geschäft machen muß, ein no-go. Werde mir jetzt einen anderen Vertrag zulegen, bei dem auch LTE im In- und Ausland dabei ist.

Mücken:
wir hatten nur an einem Ort diese kleinen fiesen Kriebelmücken. Die hatten es aber auch in sich. Zum einen kamen die durchs Fliegengitter durch. Zum anderen juckten die Stiche eine Woche lang …
Ansonsten treten öfters mal größere Schwärme „normaler“ Stechmücken auf, ich hatte unser deutsches Autan family dabei und wurde nicht zu oft gestochen.

An/Abreise: Brücke oder Fähre?
Ich bin kein großer Fähren-Fan. Für mich muß die Fähre einen gewaltigen Vorteil bieten. So die Hinfahrt. Lange vorab gebucht, Nachtfähre und damit ein Urlaubstag gespart, guter Preis. Aber … flexible Rückfahrt, da ist halt nichts mit billig. Also sind wir Landweg zurückgefahren. Würde es wieder so machen.
Der Sinnn der Fähre Puttgarden erschließt sich mir nicht. Ungebucht kostet die 104 Euro.
Dafür spare ich 32 Euro Brückenmaut und 160 Kilometer Fahrt, habe dafür aber Wartezeit an der Fähre oder muß in der Saison sogar noch länger warten.

Größte Enttäuschung: meine Elche waren keine Elche …

… und wieso ist hier überall Nordpolen ausgeschildert? Warschau ist doch auch interessant …







Skål!