2021-06 Reisebericht Kroatien

Nachdem der Sprinter nun zu 80% fertig und reisebereit ist, und auch das Thema Corona endlich mal wieder eine Tour ins Ausland zulässt, hat es schon sehr gejuckt und ich mußte mal wieder raus. Frankreich wäre mein Wunschziel gewesen, aber die Lage war dort noch nicht eindeutig grün und außerdem stand noch ein Land zur Debatte, welches ich bisher noch nie besucht hatte: Kroatien.

Gute Idee, warum nicht? Kroatien hat gerade geöffnet, Einreise mit Test, also mal an die Vorbereitungen gehen. Dazu gehört bei meinem Dicken jetzt natürlich die Anmeldung zu den Mautsystemen in Österreich und Slowenien, was aber problemlos funktioniert hat. Für Slowenien bekam ich die Mautbox zugesandt, muß aber per Kreditkarte vorher Guthaben aufladen. Für die österreichische Go-Box reichte die Zeit zum Versand nicht mehr, ich bekam einen Abholcode, damit kann man die Box bei den Vertriebspartnern abholen. Bezahlung erfolgt im Lastschriftverfahren. Hier muß man sich vorher keine Gedanken machen, wo man genau fährt.

Dann war da noch die Sache meiner Corona-Impfung. Daher konnte ich nicht gleich Ende Mai fahren, sondern erst am 3. Juni, was bedeutete, daß die Mitfahrer bereits unterwegs waren. Aber auch nicht schlimm, denn das Fahrzeug wurde ja gerade so just-in-time fertig. Am Tag vor der Abreise habe ich noch die Halter der Solar-Verkabelung geklebt. Aber jetzt mal der Reihe nach.

Donnerstag, 03.06.2021

Der Sprinter ist fertig beladen, gewogen (total grün, unter 4 Tonnen und auch auf der Hinterachse noch Luft), betankt, abfahrbereit. Kurz vor 11 Uhr ging es los, zuerst aber mal ins Impfzentrum, die 2. Spritze setzen. Keine Angst vor Nebenwirkungen? Nein, aber wenn, dann habe ich mein Bett ja dabei und kann jederzeit Pause machen.

Das Impfen ging dann auch sehr zügig, und so war ich gegen Mittag schon auf der Autobahn. Ich kam besser durch als gedacht, habe aber auf der A8 zwischen München und Salzburg unendlich viele LKW stehen sehen, an den Park- und Rastplätzen oft bis weit auf die Autobahn hinaus, Fahrverbot wegen Fronleichnam halt.

Ich bin dann bis Bad Reichenhall gefahren und hab mir einen Übernachtungsplatz gesucht, schöner ruhiger Parkplatz eines Freibads.

Freitag, 04.06.2021

Ich bin sehr früh aufgestanden, weil ich unbedingt vor der LKW-Kolonne nach Österreich wollte. Zudem wollte ich den kleinen Übergang bei Bad Reichenhall nehmen, nicht die Autobahn, als ich davor stand, war aber dieses verflixte LKW-Verbotsschild, was mich jetzt ja leider auch betrifft. Also zurück auf die Autobahn, glücklicherweise gegen 5 Uhr noch nicht viel Verkehr und vor allem keine LKW-Schlangen. Die Einreise ging völlig problemlos, nichtmal Ausweis zeigen, dafür bekam ich von den Grenzern einen Daumen hoch gezeigt! Gleich darauf piepte auch meine Go-Box das erste Mal, ein Zeichen, daß alles in Ordnung ist.

Die Fahrt durch Österreich war sehr ermüdent. Darf ich in Deutschland als Wohnmobil wenigstens 100 fahren, muß ich in Österreich wie die fetten LKW bei 80 bleiben. Ich habe dann den Tempomat auf 84 eingestellt, das stimmt bei mir nun auch 100% mit GPS-gemessener Geschwindigkeit überein, und wurde tatsächlich ständig von LKW überholt. Trotz fast durchgehendem Überholverbot. Nur am nächsten Anstieg konnte ich den ein oder anderen wieder ein- und überholen.

Zwischendrin mußte ich mich wegen Müdigkeit auch mal eine Stunde ablegen, was ich aber auf das frühe Aufstehen und nicht auf Impfnebenwirkungen zurückführe.

Am Karawankentunnel konnte ich mit der Go-Box dann auch die LKW-Durchfahrt nehmen, und schwupps war ich in Slowenien, auch ohne jede Kontrolle. Die Fahrt durch Österreich hat mich 68,95 Euro Maut gekostet. Ganz schön happig für die paar Kilometer! Na ja, wußte ich ja vorher, also Beschwerde abgewiesen.

In Slowenien war der erste Teil Autobahn, genauso langatmig wie in Österreich, das letzte Stück waren dann aber kleine Straßen und teils auch Serpentinen, das war zwar anstrengender, aber auch spannender zu fahren. Von der Leistung des Sprinters bin ich absolut begeistert, egal wie steil es hochging, Leistung war da. Und auch die Automatik machte ein gute Figur, gerade bei den vielen engen Kurven hat sie perfekt hoch- und runtergeschaltet. Dafür schonmal ein Daumen hoch. Ein zweites Daumen hoch geht an den Tempomaten. Der hält wirklich exakt die Geschwindigkeit, egal ob bergauf oder bergab. Leider ein Ärgernis beim Ducato, da schwankte es in einem 10km/h-Bereich, so daß man immer aufpassen mußte, nicht in einen Blitzer zu fahren.

So, gegen Mittag hab ich den Grenzübergang Rupa nach Kroatien erreicht und war gespannt, ob ich ins Land gelassen werde.

Ja, in der Tat, laut offizieller Seite der Regierung war ein max. 48h alter Corona-Test, auch Schnelltest, aber ausgestellt von einem Arzt und Labor erforderlich. Dazu gab es eine Liste mit zugelassenen Tests. Ich habe mir am Dienstag einen Test machen lassen beim Arzt, aber ob das als Labor anerkannt würde? Und der Test stand auch nicht in der Liste … andererseits gab es Pressemeldungen, daß seit 2.6. eine 22 Tage alte Erstimpfung ausreichend wäre. Davon stand aber nichts auf der Webseite. Also spannend …

OK, gar nicht spannend, nach etwas Wartezeit, da man anfangs nur einen Schalter offen hatte, wurde nach Vorlage Ausweis und der Einreiseankündigung (die ich vorher im Internet ausgefüllt hatte) auch mein Test problemlos akzeptiert. Dann mal weiter, zum ersten Stop, dem Camping Omišalj auf Krk.

Dort warteten auch schon meine Freunde und hatten eine Parzelle am Wasser, wo ich mich mit draufstellen konnte.

Nach einer Erholungspause haben wir dann auch gleich mal die E-Bikes gesattelt und sind ein paar Kilometer in die Bucht gefahren, um einen Ausblick auf die Brücke von Krk aufs Festland zu genießen.

Dabei fanden wir auch diese unglaublich bekannte und wertvolle historische Stätte.

Viel weiter sind aber nicht gekommen. Man sollte einfach mal vor der Reise alle Komponenten checken. Auf halber Strecke machten meine hinteren Bremsen dann komische Geräusche, und siehe da, kein Bremsbelag mehr drauf. Glücklicherweise hatte der Kollege Werkzeug dabei und wir konnten wenigstens die vorderen nach hinten bauen, damit ich vorsichtig zurückfahren konnte. Das Abtelefonieren der umliegenden Fahrradgeschäfte brachte leider Ernüchterung: niemand hatte entsprechende Beläge lagernd.

Wir beendeten den Abend mit Grill und Cocktails, zahlten den Campingplatz und sind recht früh ins Bett.

Samstag, 05.06.2021

Wir wollten nochmal Kilometer fressen und runter bis Dubrovnik. Unsere Hoffnung war, daß aufgrund der aktuellen Lage keine großen Touristen-Massen durch die angeblich so schöne Stadt zogen. Aber erstmal schauten wir nach Fahrradgeschäften, von denen es in Dubrovnik auch welche gab, aber samstags leider nur bis kurz nach Mittag offen hatten. Das würden wir nicht schaffen. Auf dem Weg lag aber noch die Stadt Šibenik, dort haben wir kurz vor Geschäftsschluß noch die passenden Beläge bekommen.

Die Stecke nach Dubrovnik zieht sich ganz schön. Besonders wenn man immer um die 90 bleiben muß. Sind immerhin 540 Kilometer, der überwiegende Teil Autobahn. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und es gibt auch viele Tunnel.

Die Autobahngebühr hielt sich auch noch in Grenzen, bezahlt wird direkt an Mautstationen, man muß sich also nicht um noch eine Box kümmern.

Gegen Ende geht es dann erst über kleinere Straßen Richtung Meer und dann noch ein kurzes Stück durch Bosnien-Herzegowina. Die Grenzformalitäten beschränkten sich auf die Sichtung des Ausweises. Immerhin ist das eine EU-Außengrenze.

Für Dubrovnik hatten wir zwei Campinglätze auf der Liste. Der Solitudo Camping im Stadteil Babin Kuk ist wohl extrem teuer, aber in Park4Night hatten wir in den Kommentaren gelesen, daß er wohl noch bis Ende Juni geschlossen sei, man aber wohl trotzdem dort stehen könne – gebührenfrei und mit Wissen des Betreibers. Konnten wir fast nicht glauben. Trotzdem haben wir diesesn zuerst angefahren.

Und in der Tat, der Platz war geschlossen, auf dem vorliegenden Stellplatz standen aber bereits einige Camper. Wir stellten uns einfach mal dazu.

Um die Altstadt von Dubrovnik zu besuchen, war es schon etwas spät, und wir hatten nach der langen Fahrt auch schon keine Lust mehr. Aber mal ins Zentrum des Viertels zu gehen war schon noch drin.

Es war nicht wirklich viel los. Aufgefallen ist, daß Innen- und Außengastronomie geöffnet war. Wir haben uns erstmal eine Pizza gegönnt, leider trotz guter Restaurantbewertungen ein Reinfall, und sind dann in einem Irish Pub – eher Fußballclub – gelandet.

Zurück am Platz stellten wir fest, daß Mitarbeiter des Campingplatztes mehrfach in ihren Elektrowägen vorbeifuhren, uns aber wohl tolerierten. Sie waren eher damit beschäftigt, den Platz für die Wiedereröffnung herzurichten.

Sonntag, 06.06.2021

Dubrovnik … eine Stadt, die vor Corona ein fettes Problem mit „Overtourism“ hatte … und sicher auch bald wieder haben wird. Es wurden Maßnahmen geplant wie Eintrittsgeld, Begrenzung der Altstadt auf 4000 Personen, maximal 2 Kreuzfahrtschiffe pro Tag (2019: ca. 6 pro Tag). Entsprechende Berichte hatte ich vorher gesehen und sind bei youtube abrufbar.
Nach unserem Plan sollte also jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Besuch ohne Menschen-Horden sein. Keine Kreuzfahrtschiffe, kaum andere Touristen – mal sehen, ob sich das so bewahrheitet.

Wir sind mit dem Bus, Linie 6, in die Altstadt gefahren, besser gesagt direkt vor das Stadttor.
Im Bus war eigentlich Maskenpflicht, was einige aber ignorierten. Es war aber nicht viel los, so daß wir kein schlechtes Gefühl hatten.
Schon vor dem Stadttor fiel auf, daß wirklich extrem wenig los war. An der Touri-Info holten wir einen kleinen Plan und überlegten, was wir eigentlich genau anschauen wollten. Bei dem Wetter war uns nicht nach Museen, so haben wir dann auch die Dubrovnik-Card nicht genommen und sind nur auf die Stadtmauer.
Die Stadtmauer ist absolutes Pflichtprogramm. Man läuft einmal komplett um die Altstadt. Leider hatten wir die Preisangaben auf der Webseite falsch verstanden, dort stand -30.06.2020 50 Kuna, ab 01.07.2020 200 Kuna. Gut wir dachten, Vorsaison ist billiger, aber das war wohl eine generelle Preiserhöhung im letzten Jahr. Von 50 auf 200. Wow. 27 Euro kostet das jetzt. Wohlwissend, daß sich das kein Tourist entgehen läßt. Für 250 Kuna hätten wir die Dubrovnik-Card (1 Tag) bekommen, da wäre noch deutlich mehr mit drin gewesen.

Egal, wir sind also auf die Stadtmauer.
Und was war nun los? Nichts! Also fast nichts! Ich glaube nicht, daß die Stadt im Juni schonmal so leer war. Weite Strecken waren wir komplett alleine auf der Mauer. Unser Kalkül ging auf. Wir haben genau den richtigen Zeitpunkt gewählt!
Und auch beim Wetter hatten wir Glück. Es war zeitweise bedeckt und nicht zu heiß, sehr angenehm.

Die Umrundung der Stadt hat sich schonmal gelohnt. Irgendwie hat es schon was für sich, sich so ohne jeden Stress und Trubel bewegen zu können. Das ging dann in der Stadt selbst auch so weiter.

Leider war mir allerdings die gesamte Stadt zu sehr auf Kommerz und Tourismus ausgelegt. Unzählige Souvenirläden, Restaurants, Eisdielen, … wenn man aber etwas abseits schaut, findet man auch mal einen Supermarkt, wo einem für eine Flasche Wasser nicht gleich die Schuhe ausgezogen werden. Oder einen Radler. Und ähm ja, es ist vielleicht etwas Assi, sich im Supermarkt einzudecken und auf der Straße zu trinken 😉 – hat uns aber nicht gestört.

Zu diesem Bild passend habe ich festgestellt, daß an meinen schwarzen Hosen weiße Sikaflex-Flecken waren … kein weiterer Kommentar. Bei den Souvenirläden übrigens jeder zweite mit GOT-Zeug. Game of Thrones, ich habe es nie gesehen, aber auch das hat sicher nochmal einen Tourismus-Boom ausgelöst.

Außerhalb der Altstadt befindet sich noch die Festung Lovrijenac, die mit dem Stadtmauer-Ticket auch noch zu besuchen ist. Von hier hat man auch noch einen herrlichen Blick auf die Altstadt.

Fazit: der Besuch hat sich extrem gelohnt. Eine wunderschöne Stadt, leider etwas zu sehr kommerzialisiert, aber in der Konstellation mit wenig Touristen einfach nur fantastisch. Und, um noch eine andere Seite anzusprechen, es ist kaum vorstellbar, daß hier vor 30 Jahren Granaten einschlugen und Menschen gestorben sind.

Am Abend sind wir nochmal zum Wasser in unserem Viertel runtergelaufen.

Montag, 07.06.2021

Wir fuhren wieder zurück, wollten nach Split. Plan war auch, den Anfang des Urlaubs etwas „stressiger“ mit Besichtigungen und Städten zu gestalten, die zweite Hälfte entspannt.

Wieder kamen wir problemlos durch das kleine Teilstück Bosnien-Herzegowina bein Neum, hier ist allerdings auch eine Alternative in Arbeit. Eine (politisch nicht unumstrittene) Brücke soll das nicht-EU-Gebiet umgehen, Fertigstellung soll 2022 sein. In Neum kann man noch günstig tanken, man sagt aber, auf jeden Fall die Markentankstelle von INA nehmen. Wir hatten aber noch voll und sind vorbeigefahren. Hier der aktuelle Fertigungsstand der Brücke.

Das Fahren auf der Autobahn war wieder sehr entspannt, aber auch langweilig, etwa 3,5 Stunden.

Wir entschieden uns für den Camping in Seget, man kommt von dort zu Fuß nach Trogir, von wo es eine Busverbindung nach Split gibt. Also gleich zwei Ziele in der Nähe. Der Camping war jetzt kein wunderschöner Platz, aber da auch hier sehr wenig los war, bekamen wir Plätze in der ersten Reihe am Wasser.

Noch ein gemütliches Abendessen und dann zeitig zu Bett.

Dienstag, 08.06.2021

Heute sollte es nach Split gehen. Am Camping fanden wir einen Hinweis auf eine Bootsverbindung nach Trogir.

Oh, toll, könnte man machen, spart man sich ca. 2 km Fußweg. Leider aber erst ab Juli … Egal, wir sind dann entlang der Straße – Gehwege kennt man auch nur rudimentär – zum Busbahnhof vor den Toren der Altstadt von Trogir gelaufen.

Ein sehr aufdringlicher Taxifahrer versuchte, Kunden für die Fahrt nach Split abzuwerben. „Cheap tourists, bad tourists“. Nervig. Man hätte grad mit dem Taxi fahren sollen, aber nicht mit seinem.

Der Gelenkbus sammelte uns dann ein, etwa 3 Euro, fuhr aber entlang von Schulen und Wohngebieten, so daß sich der Bus zunehmend füllte. Das Maskentragen war (bei denen, die überhaupt eine hatten) nicht wirklich effektiv, offensichtlich hat man in neueren wissenschaftlichen Studien herausgefunden, daß die Ansteckung über das Kinn wesentlich gefährlicher ist als über Mund/Nase …

Na ja, nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir am Busbahnhof von Split an und hatten noch einen kleinen Fußmarsch in die Altstadt. Da ich bisher nur mit Karte bezahlt hatte, mußte ich erstmal Bargeld holen. Das war gar nicht so einfach, obwohl an jeder Ecke ein Geldautomat stand. Hier muß man aber aufpassen, die verlangen alle Gebühren, man muß nach einer „echten“ Bank suchen. Dort habe ich dann dummerweise meine Kreditkarten-PIN dreimal falsch eingegeben, und der Automat meinte, mir die Karte schlucken zu müssen. Glücklicherweise war die Bank offen und so hat man mir wenigstens meine Karte wieder aushändigen können. Geld habe ich dann mit der EC-Karte geholt, was mich aber Gebühren kostet, aber ich werde es überleben.

Die Kellerräume des Diokletianspalastes waren eine schöne Abkühlung, die wir die meiste Zeit komplett alleine genießen konnten.

In der Altstadt war insgesamt sehr wenig los, herrlich mit vielen verwinkelten Gassen und schöner Promenade am Ufer. Überall Restaurants und kleine Läden oder Stände, die am Tagesende aber wohl kaum Umsatz hatten.

Die Rückfahrt im überfüllten Bus war dann wieder nicht so lustig, aber immerhin haben wir auf dem Weg zwischen Trogir und Seget ein super gutes Restaurant gefunden. Zwei Tische weiter waren allerdings zwei etwas prollige Pärchen, die sich Steak in Blattgold und am Tisch flambiertes Tomahawk bestellten. Und uns mit Zigarren räucherten. Immerhin lustig anzusehen.

Wir mußten dann auch nicht die Straße entlanglaufen, sondern haben einen Weg am Hafen und Marina vorbei zu unserer Promenade gefunden.

09.06.2021

Nun nach Dubrovnik und Split war jetzt noch Trogir anzuschauen. Die Fußgängerbrücke auf die Insel war abgesperrt. Was andere aber nicht daran hinderte, sie trotzdem zu nutzen.

Auch hier bestand die Altstadt aus vielen kleinen Gassen mit Restaurants und Geschäften, aber man wurde ständig angequatscht. Das mag ich nun gar nicht, und hat etwas das Bild von dieser sonst so schönen Stadt getrübt.

Nachdem wir dann genug Gassen gesehen haben, genossen wir ein Bierchen an der Promenade, um schließlich nicht allzuspät den Rückweg anzutreten. Dabei sahen wir, wie an der Marina Vorbereitungen für ein Feuerwerk in Gange waren. Das konnten wir dann kurz nach 22 Uhr auch in unmittelbarer Nähe vom Campingplatz beobachten. Top!

Donnerstag, 10.06.2021

Wieder eine etwas längere Fahrt, wir wollten den Krka Nationalpark anschauen. Einen Teil davon genauer gesagt. Hier hatten wir den Autocamp Slapovi Krke rausgesucht, einen ganz einfachen Camping, von wo aus man zu den Skradinski buk Wasserfällen kommt. Aber zuerst mal zu Netto äh nee Lidl. Praktisch, wenn man einen eigenen Einkaufswagen hat.

Gegen 13 Uhr kamen wir am Camping an. Außer uns nur ein weiterer Gast, also auch hier eher nichts los.

Wir wollten eigentlich den Tag noch ausruhen, uns aber schonmal über den Park informieren und sind zur Kasse gelaufen. Der Parcour durch den Park ist überschaubar. Etwa zwei Kilometer im Park, dazu entweder 850 Meter zu Fuß Bergab oder mit dem im Eintrittspreis inbegriffenen Bus. Und reduzierter Eintritt nach 16 Uhr. Kurz überlegt und beschlossen, dann heute noch in den Park zu gehen. So sind wir erstmal zurück zum Camp und haben eine Nacht bezahlt. Das war auch wirklich der günstigste Platz, hat mich 10 Euro gekostet.

Wir sind dann kurz nach 16 Uhr mit ein paar wenigen anderen Touristen mit dem Bus nach unten gefahren, dann geht man meist auf Holzstegen durch eine mehr oder weniger fließende Wasserlandschaft.

Es gibt auch eine historische Mühle und Touri-Nepp-Verkaufsstände, von denen glücklicherweise noch nicht alle besetzt waren.

Ansonsten war das schon beeindruckend.

Am Rückweg haben wir knapp den Bus verpaßt, hätten eine halbe Stunde warten müssen, und da wir noch etwas fit waren, sind wir dann zu Fuß zurück. Respekt, der Pfad war zwar nur 850 Meter lang, aber sehr steil.

Mein Fazit: sehr schön, auch locker in einem Abend zu schaffen. Es gibt aber schon noch darüberhinausgehende Möglichkeiten, dort Zeit zu verbringen, Wanderwege und Bootstouren sind möglich. Weiterhin auch Radwege, aber nicht direkt im Nationalparkareal. Fazit meiner Mitreisenden: Nationalpark Plitvicer Seen wäre wesentlich beeindruckender. Da hab ich ja nochwas für die nächste Reise.

Den Abend haben wir mit dem Grill ausklingen lassen.

Freitag, 11.06.2021

Und wieder eine längere Fahrt! 450 Kilometer, wir hatten uns mit Freunden aus dem Pösslforum verabredet. Zum Camping in Medulin im Süden von Istrien. Ich bin mal gespannt, was da nach dem Urlaub alles an Autobahnmaut zusammengekommen ist.

Mein Verbrauch laut Anzeige hat sich bei 15,5 Liter eingependelt, was in der Realität 14,5 entsprechen sollte. Man sieht auch im Verbrauchsverlauf schön die ständig zu überwindenden Höhenunterschiede. Beim Sprinter gibts wenigstens eine schöne Grafik 😉

Gegen Nachmittag kamen wir am Camping an, unsere Freunde waren schon da und haben einen tollen Platz mit beidseitigem Meerblick reserviert. Hier am Camping war zwar schon etwas voller, aber bei weitem nicht ausgebucht. Und auch hier war meine ACSI wieder unnötig, denn für diesen Platz war Saisonbegin Anfang Juni.

Wir waren jetzt 7 Personen mit 5 Wohnmobilen und wollen hier eigentlich den Rest des Urlaubs verbringen.
Hmm wobei … je später der Abend, desto skurriler die Gäste … wieviel Gin Tonic hatten wir da ….????

Samstag, 12.06.2021

Nach dem Fahr- und Faulenz-Tag durfte mal wieder etwas geradelt werden. Die römische Stadt Pula war nicht weit. Hat mich ein klein wenig an Arles in Frankreich erinnert. Hier wieder das uns bereits bekannte Bild: wenig los.

Das Amphitheater war sehr fotogen und konnte dank der nicht vorhandenen Touri-Massen ungestört fotografiert werden. Man konnte auch hineingehen, den Eintritt haben wir uns aber gespart, weil es von außen auch einsehbar war.

Auf dem Rückweg über kleine Straßen haben wir dann noch eine Bunkeranlage entdeckt, die aber nicht zu besichtigen war.

Der kleine Hafen von Medulin liegt direkt vor der Einfahrt zum Campingplatz.

Abends gabs dann mal ausnahmsweise nichts vom Grill, aber Cocktails und lustiges beisammensitzen natürlich schon.

Sonntag, 13.06.2021

Den Sonntag soll man ruhen … ja und das habe ich auch gemacht. Ein echter Faul-Tag, das muß und darf auch mal sein. Abends waren wir an der Strandpromenade essen. Ich hatte eine halbe Pizza als Vorspeise und einen Burger. Das Essen war ok, nicht sehr gut, aber man konnte es essen. Das Lokal aber war sehr korrekt. Es gab einen Gruß aus der Küche und nach dem Essen haben wir alle Schnaps bestellt. Beim Zahlen hat er gefragt, ob wir einen aufs Haus möchten, wollten wir aber alle nicht mehr, dann hat er die Schnäpse von der Rechnung genommen. Sehr anständig.

Montag, 14.06.2021

Um 3 Uhr 30 wurde ich geweckt von komischen Geräuschen. Irgendjemand machte sich an meinem Wohnmobil zu schaffen! Wie wenn versucht wird, das Schloß zu picken.

Ich war erstmal ganz perplex, als das aber nicht aufhörte, bin ich vorsichtig aufgestanden und habe die Plissees leicht geöffnet. Es war aber nichts zu sehen, die Geräusche waren auch verstummt. Hm …. erstmal wieder ins Bett. Dann aber erneut Geräusche. Jetzt kamen sie vom Dach, und veränderten die Position.

OK, dann kam es mir schon, daß es Fluggetier sein müsse, und bin wieder ins Bett. Gegen 4 Uhr ging es dann wieder los. Nervig, aber nicht beängstigend. Kurz vor 5 konnte ich einen herrlichen Sonnenaufgang beobachten, leider war ich zu faul, die Kamera rauszuholen und zum Wasser zu laufen. Gegen 5:30 bin ich wieder eingeschlafen und habe erst am Morgen gesehen, was eigentlich passiert war: ich hatte leichtsinnigerweise eine Mülltüte am Heckgaragen-Griff hängen lassen. Da da auch ein paar Speisereste drin waren, hat es wohl die Möwen angelockt und die haben in der Nacht die Tüte zerfetzt und den Inhalt in einem guten Radius am Platz verteilt. Man lerne: Keinen Müll und keine Lebensmittel liegenlassen!

Wenn man sich umschaut, sieht man auch, daß wilde Raubtiere tagsüber den Platz ausspähen, um nachts ihre Angriffe zu starten.

Nach dem gestrigen Faul-Tag mußten wir mal wieder aufs Rad steigen. Zumindest der Fahrrad-Teil der Gruppe, der andere Teil ist mit den Stinker-Töff-Töffs los 😉 Ja ok, wir haben auch E-Bikes, aber anstregend ist es trotzdem, denn die Temperaturen waren etwas höher als die Tage zuvor. Und ich fahre meist in eco, etwas Sport sollte es ja auch sein.

Ziel: Kap Kamenjak an der südlichen Spitze Istriens. Das ist ein Naturschutzgebiet und kostet Eintritt, allerdings nicht für Fußgänger und Radfahrer.

Nach einer Fahrt über staubige Schotterpisten haben wir uns in der Safari-Bar getroffen.

Hammer, das Ding! Im Prinzip sind das Sitzplätze verteilt im Gestrüpp. Dazwischen gibt es ein Labyrinth aus Wegen und überall verteilt versteckte Ecken zum Sitzen, dazu Spielgeräte wie Schaukel, Karussell oder Rutsche! Einige Plätze sind mitten im „Wald“, andere mit Meerblick. Es gibt Essen und Getränke, die man sich selbst holen muß, aber leider wenig nachhaltig auf Einweggeschirr und in Dosen. Trotzdem aber alles liebevoll angelegt und auf jeden Fall einen Abstecher wert.

Wir hatten natürlich einen schönen Platz mit Meerblick, an den Felsufern gab es auch den ein oder anderen Klippenspringer.

Ja, toll, hat mir sehr gut gefallen. Den Rückweg kürzten wir noch etwas über einen kleinen Steg ab.

Am Platz haben wir dann wieder mal gegrillt und es gingen natürlich noch ein paar Kaltgertränke, also Wasser mit Eiswürfeln oder so … um die Möwen fernzuhalten, haben wir dann den Müll noch entsorgt und Kekse auf die Nachbarwohnmobile geworfen … ups, liest hoffentlich keiner von denen 😉

Dienstag, 15.06.2021

Die Möwen blieben tatsächlich fern, zumindest wurden wir nicht geweckt, scheint also eine gute Strategie gewesen zu sein.

Ich habe dann auch mal die Leiter rausgeholt, um zu prüfen, ob vielleicht die Solarpanels komplett unter Guano liegen, aber alles ok. Dann wollten wir noch die Verschaltung der Solarmodule vom Carthago-Kollegen ändern, die hatte der Händler in Reihe geschaltet, was aber bei leichter Verschattung eines Moduls einen massiven Ertragseinbruch zur Folge hatte. Dummerweise hatte der zwar 2 Leitungen mit je 2x 2,5mm² ins Fahrzeug gelegt, die Module aber bereits am Dach in Reihe verkabelt, so daß auf die Schnelle leider nichts änderbar war. Mal wieder der Beweis, daß selbermachen sinnvoller ist. Erstaunlich, was so eine leichte Alu-Teleskopleiter alles abkann.

Ein bißchen Bastelversuche, dann hier und dort etwas geschwätzt, und schon wieder ist Abend. Wir sind dann recht früh zum Essen in ein Restaurant am Campingplatz gegangen, leider hat auch hier die Qualität nicht zu Freudensprüngen gereicht. Eigentlich wollte ich Muscheln essen, zum Zeitpunkt der Bestellung gab es aber keine, erst als mein Essen serviert wurde …. aber essbar war es und man hatte eine schöne Aussicht.

Ja nun, es war Samstag abend, und auch wenn wir nicht die absoluten Fußball-Fans sind, konnte man sich doch mal das Spiel anschauen. Jetzt wissen wir auch, daß sich ein Carthago gut als Leinwand eignet.

Der Ausgang ist ja bekannt, und so ging wieder ein schöner Tag Urlaub zu Ende, zumindest für uns.

Mittwoch, 16.06.2021

Eigentlich wollten wir ja bis Donnerstag bleiben, aber so richtig zu entdecken gibts nichts mehr, per Rad erreichbare Ziele sind entweder weiter weg oder man muß die viel befahrenen Hauptstraßen nehmen, also entschieden wir uns nochmal für einen Ortswechsel. Natürlich schon ein Stück in Richtung Heimat, um die Rückreise etwas kürzer zu machen.

Good-bye Kroatien!

Für Österreich galt die Einreiseregelung, daß man 22 Tage nach der ersten Impfung schon test-befreit war. Also telefonierten wir ein paar Campingplätze ab, ob sie denn Platz für fünf Mobile hätten, und sind dann am Ossiacher See gelandet.

Da die Fraktion der 3 Fahrzege unter 3,5 Tonnen etwas schneller unterwegs war, sind wir mal etwas früher los, und zufällig treffen wir uns am Karawankentunnel wieder – alle direkt hintereinander im Stau, der wohl kurz vor uns entstand. 45 Minuten ging gar nichts, so verteilten wir untereinander Eis und Getränke, und machten die anderen Wartenden neidisch. Ein LKW hatte wohl eine Panne, 5 Minuten früher, und wir wären durchgekommen, aber eine Minute früher, und er vielleicht direkt vor uns gewesen und wir im Tunnel festgesteckt.

Wir trafen uns dann am Camping Lampele auf der Südseite wieder. Es gab ein paar Bereiche mit relativ zusammenhängenden Plätzen, wir entschieden uns für See-Nähe.

Da die Carthago-Mannschaft noch einen Termin hatte, war dies unser letzter Abend, den wir zusammen verbrachten.

Die Temperaturen waren deutlich höher als noch in Kroatien, ich hatte abends aber immer die Klima etwas laufen, so daß ich gut schlafen konnte.

Donnerstag, 17.06.2021

Die einen reisten ab, ein Teil der restlichen Truppe ist dann mal in den Ort Ossiach gelaufen. Kein Spaß bei Null Schatten.

Daher waren wir auch ganz froh, einen schönen Biergarten am See zu finden, beim „Seewirt“ wollte man aber keine Gäste, die nur was trinken …. dafür nahm uns der Bootsverleih in einem Café auf und ne Portion Pommes geht immer 😉

Bei der Hitze kam uns dann auch der Gedanke, übers Wasser zurückzufahren. Wir hatten am Bootsanleger eine Tafel mit „Taxi-Boot“ gesehen und unser Kommunikationsprofi hat dann einen Transfer zum Campingplatz für 20 Euro vereinbart. Das Wassertaxi kam dann auch ruckzuck, eine Elektroboot, so wie am See üblich.

Ratzfatz waren wir am Campingplatz, das Boot hat echt Power, er macht damit aber auch Wasserski.

Eigentlich wollten wir abends Spanferkel essen gehen, das gegenüberliegende Restaurant hat das aber regulär nur freitags und außerdem eher schlechte Bewertungen. So sind wir in die platzeigene Gaststätte, die Chefin war anfangs etwas angespannt, aber unser Kommunikationsprofi hat auch hier wieder ganze Arbeit geleistet. Wir unterhielten uns nett und fanden raus, daß die Besitzer selbst mit einem 4×4 LKW unterwegs sind. Youtube-Kanal „Krümmel on Tour“.

Freitag, 18.06.2021

Heute war Abreise und ich bin alleine weiter. Das ständige Piepen der GoBox nervt, aber das Fahren mit 80 hat auch was Positives. 12,36 Liter real sollten das sein. Aber vermutlich ging es auch mehr bergab auf dem Rückweg.

Mit dem entspannten Fahren war es dann auch bald vorbei.

Kontrollen nach Deutschland gab es stichprobenartig, ich kam so durch und war dann auf dem Weg nach München. Auf der A8 ist fast durchgehend LKW-Überholverbot, und bei den Steigungen Irschenberg zum Beispiel gibt es auch Blitzer. Schwach motorisierte und schwer beladene LKW bremsen einen da teilweise auf 40 runter. Eine Gleichstellung von Wohnmobilen mit Kraftomnibussen wäre auf jeden Fall sinnvoll.

Bei München gab es den zu Feierabendzeiten üblichen Stau, ich habe meinen seit Jahren genutzten Platz am nördlichen Ende des Englischen Gartens genommen und bin dann mal mit dem Rad in die Stadt.

Vor Corona war ich mindestens einmal im Jahr geschäftlich in München, traditionell sind wir am Folgetag immer zum Viktualienmarkt und haben erst eine Suppe bei der Suppenküche und dann eine Weißwurst gegessen.

Doch Freitag Nachmittag hatten die meisten Stände schon geschlossen.

Trotzdem ist es einfach mal wieder schön, mit dem Rad durch München zu fahren.

Gefühlt waren alle Menschen in Biergärten und im Freien, im Englischen Garten wurde jeder Bademöglichkeit im Eisbach genutzt. Ich habe mir dann auch einen Radler und eine Haxe gegönnt.

Weiterhin stand an jeder Ecke Polizei, was aber sicher teilweise auch mit den EM-Spielen zusammenhängt. Mein „geheimer“ Stellplatz ist auch für die Nacht wunderbar geeignet. Der liegt zwar an einer Straße, aber die ist nachts ruhig und kaum befahren. Ich wollte dann aber trotzdem noch etwas aus München raus und habe mir einen Stellplatz in Autobahnnähe gesucht.

Zuerst bin ich nach Sulzemoos zum Freistaat, hatte dort aber kein schnelles Internet, was wirklich sehr selten vorkommt. Daher bin ich dann weiter nach Friedberg. In Kroatien war das Netz überall perfekt, oft sogar 5G, am Campingplatz mit Downloadraten von über 200 MBit. Friedberg in Bayern hat einen kleinen kostenfrein Stellplatz für 6 Mobile, wo sogar noch einer frei war, als ich kam. Ich konnte dann noch etwas arbeiten, Reisebericht schreiben und nebenbei das Spiel England-Schottland streamen.

Samstag, 19.06.2021

Morgens waren die meisten Mobile schon wieder weg.

Ich bin dann noch etwas durch den Ort gelaufen und habe mir ein Schweinefilet gegönnt, sehr lecker.

Dann habe ich mich auch schon auf den Weg gemacht und bin gegen Abend zu Hause angekommen.

mein persönliches subjektives FAZIT

Erstmal das Wasser ablassen und das System entkalken! Ja, das Wasser des einen Platztes war so kalkig, daß ich überall im Waschbecken Flecken habe. Zum Verbrauch aber gleich. Vorher zum WoMo.

Juhu, es hat alles gehalten. Es ist kein Schrank abgefallen, keine Schublade rausgebrochen, kein Kabel abgegangen. Alles perfekt! Der Grundriss hat sich bewährt, Mückenschutz hat funktioniert, Zugriff zur Heckgarage und Aufteilung war praktisch, Staufächer waren auch genug …

Der Sprinter ist super gefahren. Abstandstempomat hat hervorragend funktioniert, einfach beim Kollegen hintendranhängen und gut ist. Ob Berg hoch, Berg runter, oder sogar im groberen Stadtverkehr. Motorleistung sowieso, keine Schwächen an steileren Passagen, außer daß die Verbrauchsanzeige nach oben geht. Die Automatik schaltet perfekt, man kann natürlich bei Serpentinen manuell eingreifen mittels Schaltpaddles. Das ist fast nie nötig. Die einzige Kritik an der Stelle: es sind zwei Paddles, links und rechts am Lenkrad zum Schalten. Anstatt wie ich es vom BMW kenne beide mit hoch/runter (drücken/ziehen) zu belegen, ist jede Seite für eine Variante zuständig. Aber das ist Gewöhnungssache.

Ja kommen wir zum Verbrauch. Ich war ja von er ersten Fahrt etwas geschockt. Aber trotz der vielen Anstiege bin ich nicht mehr auf die 17 Liter gekommen. Auf der Hinfahrt laut Anzeige zwischen 15 und 15,5 Litern, und nach meinen ersten Vergleichen mit GPS sind das 6,08% mehr als tatsächlich. Wären also ungefähr 14-14,5 Liter. Auf der Rückfahrt bin ich dann bis 14,6 runter, was etwa 13,7 real wären. Damit kann ich dann schon besser leben.
Die AdBlue-Anzeige hat sich auf der Rückfahrt dann auch gemeldet und ist gelb geworden, aber dank detaillierter Anzeige wußte ich, daß ich es noch nach Hause schaffe. Ist übrigens noch die erste Füllung, der Sprinter hat jetzt knappe 6000 Kilometer.

Und eben diese Anzeigen muß ich auch mal lobend erwähnen. Sehr gut ablesbar, sowohl Tacho als auch die kleine Multifunktionsanzeige und natürlich auch das große Display. Solche Sachen die der Verbrausverlauf sind zwar Spielerei, aber ganz nett anzuschauen. Man kann sich auch den Beladungszustand vom Partikelfilter anzeigen lassen und hat Diesel- und AdBlue-Füllstand recht genau im Blick. Wenn die Dieselanzeige gelb wird, gehen noch ca. 82 von 93 Liter in den Tank, also ca. 10 Liter Restmenge.

Ich bin absichtlich mit dem vollen 250 Liter Wassertank losgefahren, obwohl das natürlich völliger Blödsinn ist, wenn man eh Campingplätze ansteuert. Da reichen auch 20 Liter für unterwegs. Sind ja immerhin 250 Kilo, die ich dann hunderte von Kilomtern unnötig durch die Gegend gefahren habe. Auf jeden Fall wollte ich das mal testen, habe einmal etwa 50 Liter nachgefüllt und bei Rückkehr noch den halben Tank gehabt. Geduscht habe ich etwa 5x im Mobil. Wasser ist also ausreichend dimensioniert.

Beim Strom sieht es ähnlich aus. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, die Batterie unter 70% Ladezustand zu bekommen. Mit Klimaanalage über den Abend und Warmwasser waren es dann 66%, das wurde aber bis zum Mittag des nächsten Tages wieder von der Sonne aufgefüllt. Pmax der 800er Module war 829W, der 480er Module 436W. Morgens schon deutlich über 50% von Peak. Ohne Klimaanlage war die Batterie schon zum Frühstück wieder gefüllt. Gut, das war jetzt ohne Kochen, aber im Sommer funktioniert das Konzept.

Verbesserungen
Für die Trittstufe brauche ich einen Summer oder automatischen Einzug. Habe die 2x vergessen einzufahren.
Nach dem Ablassen oder längeren Fahrten riecht es aus dem Küchenwaschbecken. Ich gehe davon aus, daß der Siphon leergesaugt / leergerüttelt wird, den nach Benutzung und Lüften ist nichts mehr wahrzunehmen. Da muß ich nochmal nachbessern.

Und jetzt zum Reiseland.
Das war mein erstes Mal Kroatien und es wird nicht das letzte sein. Allerdings kommt es auch auf die Gesellschaft an. Alleine würde ich das nicht machen, da ich da eher spontan und abseits von Campingplätzen unterwegs sein möchte. Das geht halt in Kroatien nicht.

Das Essen war insgesamt ok, nur einmal haben wir sehr gut gegesen. Dafür aber leider zu deutschen Preisen. Allgemein war das Preisniveau eher wie bei uns, ob Sprit, Lebensmittel oder Campingplätze.

Und natürlich die Autobahngebühren, sowohl im Land als auch bis man mal dort ist. Alleine eine Strecke Österreich hat mich 68 Euro gekostet, dabei waren das nur 200 Kilometer … ich will das gar nicht alles zusammenrechnen!
Die ACSI-Karte war für mich unnötig. Viele Plätze starten ihre ACSI-freie Saison schon Anfang Juni, oder haben vom Preismodell keinen Vorteil für eine Person.
Aber es gibt sicher noch viele interessante Ecken, die erkundet werden wollen ….

Sprit- und Mautkosten

Ich habe jetzt mal die Abrechnungen durchgeschaut. Folgende Mautkosten sind angefallen:

Österreich Hinfahrt 80,96€
Österreich Rückfahrt 68,95€ (Karawankentunnel ist bei der Rückfahrt in slowenischer Maut enthalten)
Slowenien Maut Hin- und zurück 51,00€
Kroatien Maut gesamt 155,30€
Maut gesamt 356,21

Ich habe dann auch mehere kürzere und längere Streckenabschnitte mit GPS gecheckt. Der neue korrekte Faktor sollte 1,04 sein. D.h. die angezeigten 3054,4 Kilometer waren 3176,58. Der Gesamtspritverbrauch lag bei 440,85 Litern, was dann 13,88 Liter / 100km entspricht. Das ist schonmal deutlich weniger als befürchtet! Spritkosten gesamt waren 591,03 Euro.