Fahrwerk-Paket von Stäbler

Teil 4 – Fortsetzung von hier < klick >

Es geht jetzt auch wieder zeitlich etwas durcheinander, der Bericht über Caratec ist noch nicht fertig. Daher mal hier weiter.

Auch hier gilt: ich bekomme nichts für den Bericht!

Was kann oder soll man gleich noch machen, hab ich mir gedacht? Erstmal abwarten und „erfahren“ oder gleich aufrüsten?

Nun gut eines war schon klar: das zulässige Gesamtgewicht kommt an die Grenzen. Mit 4100kg werde ich hinten und vorne nicht hinkommen – und zwar wörtlich. Meinen Berechnungen zufolge bin ich recht nah an der jeweiligen maximalen Achslast – vorne etwas drunter, hinten etwas drüber. Das wären dann 2000kg vorne plus 2430kg hinten, also etwa 4400kg gesamt. Leider bekomme ich die Achslasten nicht höher, aber in Verbindung mit einer Zusatzluftfederung immerhin das Gesamtgewicht auf 4400kg.

Und genau auf solche Sachen ist die Firma Stäbler spezialisiert. Ich hatte dort bereits eine Zusatzluftfederung in den Pössl einbauen lassen. Also hab ich mal zusammengestellt, was denn alles so auf meiner Wunschliste stand. Gerne hätte ich noch Hubstützen gehabt, Stäbler hat extra welche für Offroad-Fahrzeuge mit großem Hub und geringem Baumaß, so daß keine Bodenfreiheit verlorengeht. Die mußten dann aber aus Gewichts- und Kostengründen erstmal wegbleiben.

Und dann sind da natürlich noch die Reifen. Mit den Standard-Sommerreifen kommt man nicht weit, außerdem sehen sie nicht wirklich gut aus. Beim Jimny hatte ich die BF Goodrich MTs, gut im Gelände, aber nicht wirklich was für die Straße. Fahren sich schnell ab und sind extrem schlecht zu wuchten. Im Pösslforum fahren einige die BF Goodrich ATs, ein sehr guter Kompromiss aus Straßentauglichkeit und Geländeprofil. Da gibts dann aber verschiedene Größen und je nach Felge hat man mehr oder weniger Huddel mit der Eintragung. Oft ist eine Tachoangleichung erforderlich, was nicht nur viel Geld kostet, sondern auch den einfach Weg zurück auf die Originalbereifung verwehrt. Auch das wollte ich mir offen halten, habe da einen Plan für „spezielle“ Reifen auf den Originalfelgen, aber dazu ein adermal mehr.

Ich war eigentlich lange am überlegen, bis ich von den Delta Legacy Forged Felgen gelesen habe. Delta ist schon einer der bekannteren Ausrüster, gerade auch im Offroad-Bereich. Die Klassik_B zum Beispiel sind recht verbreitet. Aber jetzt gibt es seit einiger Zeit diese geschmiedeten Alufelgen, die in 18″ nur 12kg wiegen (rund 4kg leichter als die Klassik_B !) und 1500kg Radlast haben! Irgendwie unglaublich. Es kommt aber noch besser. Im Felgengutachten steht, daß keine Tachoangleichung erforderlich ist. Und noch ein Goodie: laut Delta (habe mehrmals mit denen telefoniert) ist sogar eine Schneekettenzulassung in Planung.

Hmmm … Felgen, die Hammer aussehen, extrem stabil sind, weniger wiegen als Stahlfelgen oder andere Alufelgen und mit meinen Wunschreifen keine Tachoangleichung erfordern …? Bingo!

Also alles was ich so wollte klar gemacht und Termin auf 30.10. vereinbart.

Am 29.10. hab ich den Wagen hingebracht, alles Wesentliche, insbesondere Einbauorte und Leitungsführung, mit dem Meister besprochen und meinen Leihwagen übernommen.

Am Freitag Abend konnte ich das Schätzchen wieder holen, wow, sah schon krass aus mit den neuen Rädern! Konkret sind das Delta Legacy Forged 9Jx18, ET 42,5 mit BF Goodrich AT KO2 265/60R18.

Laut Reifenrechner haben ich jetzt auch 1,55cm mehr Bodenfreiheit 😉

Die Reifen haben auch Schneeflocke, werden mich also hier in unseren Breiten auch durch den Winter bringen. Eintragung klappte problemlos, ohne Tachoangleichung und ohne Verbreiterung der vorderen Kotflügel. „Verwendung von Schneeketten nicht geprüft“ steht noch drin, was mir die Option darauf dann offen läßt. Laut Delta sollte es aber demnächst ein neues Gutachten geben, in welchem (bestimmte) Schneeketten auch explizit freigegeben sind. Das war wohl zum aktuellen Zeitpunkt gerade bei der Abnahme.

Die Luftfederung ist im Grunde die gleiche wie im Pössl, eine von Stäbler modifizierte VB, das Bedienteil ist im rechten Becherhalter untergebracht. Sieht jetzt noch nicht perfekt aus, ist aber auch noch nicht endgültig fest, da ich da vorne nochmal ran muß. Was ich bei der VB gegenüber einigen anderen schätze: beide Seiten können separat hoch- und runtergelassen werden, bei Goldschmitt zum Beispiel kann man nur gemeinsam hochpumpen und dann getrennt ablassen.

Wir checken mal die Höhe, 10cm wie beim Pössl habe ich aber nicht ganz geschafft. Im Fahrzustand liegen wir auf 89cm, abgelassen auf 85cm und mit 7 Bar auf 93,5cm. Also 8,5cm Höhenunterschied, das ist OK.

Lediglich die Luftversorgung habe ich anders machen lassen. Um unterwegs mal Reifen aufpumpen oder Druckluft-Werkzeug nutzen zu können, wurde noch ein 10 Liter Lufttank eingebaut und ein besserer Kompressor.

Der Lufttank hängt am Träger unter der Kabine.

Das Entnahmeventil, eine Standard Druckluftkupplung, ist am Beifahrersitzsockel zu finden.

Aus dem Tank wird auch die Luftfederung gespeist, so daß man auch mal geräuschlos aufpumpen kann, um andere nicht zu stören.

Als Kompressor wurde ein Viair 450C im Motorraum verbaut.

Der Viair macht maximal 10 Bar und schafft es, einen 10 Liter-Tank in unter 2 Minuten zu befüllen. Zudem ist er Dauerlaufgeeignet, Duty Cycle 100% bei 100 PSI, knapp 7 Bar. Druckschalter schaltet bei ca. 9 Bar ab, also genug Power auch für Werkzeug.

Damit der Kompressor nachts nicht anspringen kann, werde ich wohl noch einen extra Schalter oder eine D+-Steuerung verbauen.

Zusammengefasst:

  • Zusatzluftfederung 8″
  • Viair 450C Kompressor
  • 10 Liter Druckluftkessel
  • Delta Legacy Forged 18″ Felgen
  • 265/60R18 BFG AT KO2 Bereifung
  • Auflastung von 4100 auf 4400kg
  • TÜV-Abnahme ZLF, Räder, Auflastung

Top erledigt, jetzt muß ich nur noch einen Termin bei der Zulassungsstelle bekommen.

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