Ausbau – Teil 8

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06.12.2020

Da ich nun langsam den Wassertank „umbaue“, sollte ich mir auch sicher sein, daß er ordentlich befestigt ist.

Ich habe ihn mal komplett befüllt, ebenso den Abwassertank, und alles lose Zeug rausgeräumt oder fixiert.

Dann bin ich eine halbe Stunde in der Gegend rumgefahren, habe mehrfach stark gebremst und dann auch zweimal eine Vollbremsung probiert. Alles kein Problem, Schlangenlinien, der Hoppel vom Bahnübergang, eine schlechte Straße. Der Tank sitzt bombenfest.

Also habe ich mal die Dinette in Angriff genommen. Für die Abmessungen habe ich mir vorab schon sehr viel Zeit genommen und sowohl verschiedene Sitzhöhen als auch Tiefen anhand von Kisten und Brettern ausgetestet. Letztlich mußte es ein Kompromiss werden, weil der Wassertank schon recht gut aufbaut und ich nicht zu hoch kommen wollte. Da zwischen Wassertank und Bodenplatte noch halbwegs etwas Luft sein muß, habe ich als Unterkante Dinettenboden eine Höhe von 345mm zum Boden festgelegt. Der Tank selbst ist mit einer Höhe von 325mm angegeben, was auch hinkommt. Ein paar mm gehen noch an die Anti-Rutsch-Matte untendrunter und die Spannriemen oben.

Nun muß dieser Boden aber auch sehr stabil eingebaut werden. Er darf sich weder groß durchbiegen, noch unter zwei sitzenden Personen Schaden nehmen. Und im sichtbaren Bereich sollten möglichst wenig Befestigungselemente erkennbar sein. Und optimal wäre, wenn man ihn auch wieder zerstörungsfrei demontieren könnte.

Puh. Auch hier habe ich verschiedene Ansätze überlegt und dann wieder verworfen.

Konzept: Sitzfläche und Bett sollen nahtlos ineinander übergehen. Im Bett ist eine 100mm Matratze plus 43mm Froli-Unterfederung vorgesehen, im Sitzbereich 140mm Polsterschaum. Von der Idee, hier auch Froli-Federn zu verwenden, wurde mir vom Hersteller abgeraten. Ich werde es aber trotzdem vielleicht mal probieren. Egal, wichtig ist jetzt erstmal, auf die gleiche Höhe wie das Bett zu kommen.

Warum ich den Wassertank direkt an die GFK-Wand bringen wollte, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Das war vielleicht ein Fehler, erhöht es doch den Aufwand für den Sitzgruppenbau. Vermutliche habe ich da gar nicht daran gedacht, also muß das Abschlußbrett ausgeschnitten werden. Aber damit muß ich jetzt leben.

Die Sitzfläche wird klappbar werden, um an den Stauraum unter den Sitzen zu kommen.

Die Bodenplatte ist 22mm, diese ist ebenfalls für die Küchenarbeitsplatte vorgesehen.

Erstmal ein „Trockenaufbau“, um nicht 1000 Sachen ins Fahrzeug bringen zu müssen.

Falls sich jemand die Frage stellt, ob die HPL-Beschichtung „fußfest“ ist: Das ist gar nicht so relevant, ich werde sowieso einen Teppich legen, und außerdem kann man später 2mm Klebevinyl anbringen.

Nun mußten noch die Öffnungen und Anschlüsse vermessen und ausgespart werden.

Für den Unterbau bin ich seitlich bis an die Radkästen gegangen. Das raubt mir zwar ein paar Zentimeter Stauraum unter de der Sitzgruppe, aber an Stauraum werde ich sicher keinen Mangel haben.

Soweit paßt alles aufeinander.

Also darf geklebt werden. Die Rückwand hat noch einen Aluwinkel bekommen, so daß die Bodenplatte jetzt rundum sowie in der Mitte am Schwallschutz aufliegen kann.

Die rechte und linke Auflage wird auch sowohl am Boden als auch an den Radkästen verklebt und an der hinteren Platte mit Winkeln verschraubt.

So kann die Bodenplatte nun von außen unsichtbar an den Pfosten verschraubt werden. Die Punkte liegen innerhalb der Sitzkästen.

Hier ist zu sehen, wie es mitting in der Schwallwandlücke aussieht.

Allerdings … minimale Höhenunterschiede gibt es doch.

Ich könnte jetzt die kürzeren Füße neu machen. Oder … einfach alles kleben. Warum eigentlich nicht? So läßt sich die Höhe wirklich an allen Ecken exakt einstellen und es kann nichts knarzen oder klappern.

Mit den 3 Schrauben in die äußeren Pfosten konnte ich das nun wirklich auf den Millimeter genau ausrichten. Hierzu verwende ich Möbelbauschrauben.

Hier dann die Gesamtansicht mit angedeuteter Sitzbank rechts.

13.12.2020

Die Elemente der Sitzgruppe müssen stabil befestigt werden. Ich habe mich für eine Kombination aus Verzapfung mit Holz-Flachdübeln und Aluwinkeln entschieden. Zum Bearbeiten der Aluwinkel verwende ich eine einfache Akku-Kappsäge und eine ausgeliehene große Ständerbohrmaschine.

Das Brett, auf dem man sitzt und dann auch das Sitzpolster liegt, soll klappbar werden, um den den Stauraum zu kommen. Dafür habe ich ein normales Stangenscharnier verwendet. Ca. 20cm werden fest montiert, um die Rückenlehnen nicht jedesmal abbauen zu müssen. Das Brett der Sitzfläche mußte etwas schmäler geschnitten werden, um es problemlos klappen zu können.

Da hier direkt der Küchenblock anschließt, habe ich mir überlegt, das vertikale Brett gleich in die Küche zu integrieren, mich dann aber doch dagegen entschieden. Dafür habe ich auf der nicht sichtbaren Seite etwas Material ausgefräst, um zumindest ein paar Gramm einzusparen.

20.12.2020

Das ersparte Gewicht wird gleich wieder in einen Paulownia-Stollen zur Verstärkung der Sitzfläche am Stangenscharnier investiert.

Die Küchenwand habe ich etwas höher ausgeführt, um einerseits eine Art Lehne für die Sitzbank zu haben, andererseits einen Spritzschutz für die Kochplatten.

So und jetzt rächt es sich, wenn man alles auf den Zentimeter genau vorplant. Irgendwie ist die Sitzgruppe etwas zu breit geworden, ca. 15mm, was ich auf einen Rechenfehler bzgl. der zweiten Seitenwand zurückführe. Tatsache ist, die Sitzgruppe ist jetzt etwa eine Brettstärke zu breit und daher ragt das Trennbrett zur Küche jetzt in den Rolladenrahmen und mußte deshalb ausgeschnitten werden. Leider nicht so professionell, wird aber im Endzustand eher weniger auffallen. Trotzdem ärgert es mich, nur die Dinette nochmal auseinandernehmen und kürzen kommt jetzt auch nicht mehr in Frage.

Bei der Küchenarbeitsplatte mußte ich auch etwas umdisponieren. Eigentlich wollte ich den Rest der großen Platte vom Dinettenboden verwenden, der war dann allerdings einen kleinen Tick zu kurz. Warum wohl … Mensch, das hätte genau gepaßt! Wenn die Dinette die richtige Größe gehabt hätte …

Nun, ich habe dann vom dunkelgrauen Material genommen. Die Beschichtung hat in Kratzproben jedenfalls nicht schlechter abgeschnitten als ein Reststück einer richtigen Küchenarbeitsplatte.

Zur Befestigung wurden wieder Aluwinkel mit Sikaflex an die Wand geklebt.

So, das sieht schon ganz gut aus.

Zuerst aber mußte ich mir ein paar Gedanken machen … wie bei allem: die Qual der Wahl. Ich hatte ein 30x40cm Spülbecken und zwei Induktionsplatten besorgt, die entsprechend zerlegt dann von je einem Wechselrichter angesteuert werden sollten.

Nur irgendwie hat mir dann das Optische doch nicht so gefallen, und auch hier habe ich eine andere Lösung gefunden.

Dazu später, erstmal das Waschbecken einpassen. Es ist ein kleines Haushaltsspülbecken mit kompaktem Siphon, dazu einen 40mm Adapter auf 25mm Schlauchtülle. Die Armatur ist ebenfalls aus dem Haushaltsbereich, ich will diesen schrottigen Campinggammel nicht mehr haben. Man kann die üblichen 3/8″-Anschlüsse ganz einfach auf 10mm Schlauch adaptieren.

Auch hier habe ich mir lange überlegt, ob ich das Spülbecken nicht flächenbündig in die Arbeitsplatte einlassen soll. Mit einem 19mm Fräser wäre das sogar problemlos gegangen.

Doch der Rand ist wirklich nur sehr dünn, und versenkt wird wohl optisch nicht wirklich besser aussehen. Ich werde es mit Silikon einkleben, die Abdichtung wird so besser sein als eingelassen.

23.12.2020 – Dann ist heute das neu bestellte Induktionskochfeld gekommen. Also gleich getestet. Ich hatte hier extra ein Doppelfeld mit Drehreglern bestellt, und war mir schon bewußt, daß eine gleichzeitige Nutzung beider Felder auf voller Leistung im Wechselrichterbetrieb nicht möglich ist. Das Feld sieht schon edel aus.

Beim Praxistest am Victron Wechselrichter aber die Ernüchterung. Über den VE.BUS-Monitor kann man schön die Stromaufnahme sehen, sobald beide Platten an sind, wird regelmäßig auf hoher Leistung gepulst. Also auch bei mittlerer Reglerstellung werden dann knappe 3000W angefordert, was beim Wechselrichter schon die rote Overload LED auslöst.

Außerdem, und das hätte ich sicher auch vorher wissen können, stören die Drehregler bei Benutzung einer Pfanne …

Also Retour, ich werde dann zwei Einzelplatten mit Touch-Bedienung nehmen, so ists dann doch am praktischsten. Jede Platte an einem Wechselrichter, so kann dann auch mal beides mit voller Leistung genutzt werden.

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