Ausbau – Teil 17

< Fortsetzung von hier >

12.12.2021

So, jetzt habe ich doch lange gebraucht, aber auch keine Not gehabt, weiterzumachen. Die Liste der offenen Baustellen wird auf jeden Fall kleiner. Bislang waren das

  • Optimierungen am Basisfahrzeug wie Bergeösen, Ersatzradaufnahme für Airlineschienen, etc.
  • hinteren Heckschrank fertigstellen
  • Küchenblock fertigstellen
  • Bad fertigstellen
  • Elektrik fertigmachen (2. Wechselrichter etc.)
  • optisch saubere Unterbringung der Elektrik-Komponenten im Fahrerhaus
  • Optimierungen und Verkleidungen wie Fußboden, Lüftungsschlitze Schränke, …
  • und bestimmt noch einige Kleinigkeiten, die ich vergessen habe

Ja der angefangene hintere Heckschrank sticht halt immer ins Auge, wenn man das Fahrzeug betritt. Platzbedarf hatte ich bisher nicht wirklich, aber für die geplante Norwegen-Tour wird es sinnvoll sein, dort die Wäsche (Unterwäsche, T-Shirts, Hosen etc.) unterbringen zu können, dann wäre vorne der komplette Schrank für andere Dinge wie Vorräte frei.

Die obere Leiste für die Scharniere ist wieder mit Ambientebeleuchtung versehen, die gleichen Sideview-LEDs wie auch bei den anderen Hochschränken.

Das Prinzip ist wie beim Küchenoberschrank, nur ohne Unterteilung. In die Mitte muß noch eine kleine Stütze, damit das untere Brett nicht durchhängt. Hm … mein Bettzeug ist nicht weggeräumt, da werden sich wohl ein paar Späne drin verirren.

Es gibt zwei Klappen, plus links und rechts eine ca. 15cm kurze Blende.

Mit dem Kantenanleimgerät geht es bei den kurzen Stücken nicht gut, daher habe ich die traditionelle Pattex-Methode angewandt und war erstaunt, wie gut das geht. Hier mal alle Arbeitsschritte in Bildern.

Dann habe ich die Klappen montiert und hinterher die Eckstücke nochmal genau ausgemessen.

Und was passiert, wenn man nicht aufpasst???? Abstand zur Decke nicht beachtet …

Also darf das Teil neu gemacht werden, sowas ist frustrierend und hält unnötig auf, aber Leichtsinn muß halt mal weh tun.

Die Schließung der Pull Locks soll an einer durchgehenden Rüttelkante geschehen. Dafür habe ich im Baumarkt ein schönes, leicht gebogenes Aluprofil gefunden und hoffe, daß es damit funktioniert. Daher erstmal ein Test.

Eine Seite funktioniert, auf der anderen schleift der Schließer ganz leicht, aber den kann man etwas kürzen.

Die Rüttelkante wird mit 3M Klebeband und vier Schrauben befestigt.

Links und rechts kommt noch ein kleines Stück Flachaluminium zur Verblendung ran.

Fertig, funktioniert und Ambientebeleuchtung geht auch!

à propos Ambientebeleuchtung … da habe ich im Büro noch was ganz Besonderes rumliegen. Das soll natürlich auch integriert werden: Nanoleaf Canvas! Das sind programmierbare LED-Leuchtkacheln, die über Smartphone oder Umgebungsgeräusche gesteuert werden können. Man kann fast beliebig viele zusammensetzen, und fast beliebig anordnen. Einziges Problem ist, daß sie mit 42V laufen, daher mußte ich einen recht großen Step-Up Wandler unterbringen. Dazu noch einen Schalter, weil das Teil im Standby schon über 500mA zieht.

Die Teile habe ich mit doppelseitigem Klettband angeklebt, so daß man sie auch mal wieder runterbekommt, wenn z.B. eines defekt ist.

Bei Gelegenheit kaufe ich nochmal 8 Stück, dann werden noch 2 weitere Reihen fertig.

13.12.2021

Hier ein paar Fragen, die mir gestellt wurden.

Der StepUp-Regler ist zu schlecht belüftet und wird so zu heiß!
– Nein, das paßt. Ich habe 2 Modelle vorab getestet. Der aktuell verwendete ist ein 400W Regler und wird auch komplett verdeckt nach stundenlangem Betrieb auf voller Leuchtstärke nicht mehr als handwarm. Das kleinere Modell war da deutlich wärmer und hat merkwürdigerweise im Standby sogar noch mehr Strom gebraucht.

Wie kann man die Ambiente-LED bei Defekt austauschen, das Brett ist doch an der Decke verklebt?
– Bei Defekt wird das entsprechende Element einfach abgeschaltet. Ist ja keine lebensnotwendige Funktion.

Sind die Schränke nicht hinterlüftet?
– Nein. Ich halte das aufgrund der bisherigen Erfahrungen nicht für notwendig. Ich habe Anfang des Jahres bei zweistelligen Minusgraden überhaupt keine Kälte an den Außenwänden verspürt, und es hat sich auch nirgendwo Feuchtigkeit niedergeschlagen. Sollte ich nach dem Norwegen-Urlaub zu dem Schluss kommen, daß es doch nötig ist, kann man noch runde 35mm Lüftungsgitter Edelstahl schwarz an diversen Stellen anbringen.

Warum hast Du die Randstücke so klein gemacht, dann kannst Du keine Oberschränke an der Sitzgruppe mehr bauen!
– Ja, es war mein ursprünglicher Plan, auch Oberschränke über der Sitzgruppe über den Fenstern zu haben. Hab gerade nachgeschaut, 35cm tief, über 1,60 Meter und 23cm hoch, also Decke bis zur Oberkante Fensterrahmen. Davon habe ich aber schon länger Abstand genommen, aus folgenden Gründen:
…. ich brauche den Platz nicht, habe genug Stauraum
…. auf der Beifahrerseite stört der TV (oh hätte man eine Lücke lassen und einen Halter zum Ausziehen nehmen können)
…. der optisch großzügige Raumeindruck würde massivst gestört werden
…. Kopfstoßgefahr beim ungeschickten Aufstehen
Man könnte jetzt noch Taschen o.ä. anbringen, um Kleinigkeiten unterzubringen. Aber sag niemals nie … wenn man es sich doch mal anders überlegt, muß man halt die Heckschrank-Klappen kürzen, das ist auch kein Riesen-Aufwand. Alles ist möglich.

15.12.2021

Ich konnte nicht anders und mußte gleich noch 8 weitere Panels besorgen und montieren … optimal wäre natürlich, die ganze Wand zu pflastern, aber die Dinger sind auch nicht ganz billig. Zudem bin ich jetzt an der Grenze, was mit einer Stromversorgung geht, ich müßte dann auf der anderen Seite auch nochmal einspeisen.

19.12.2021

Bei zwei von drei Schubladen waren die Fronten nur provisorisch ohne Anleimer angebracht. Mußte halt schnell gehen. Dank der Pattex-Methode konnte ich das jetzt noch relativ einfach nacharbeiten.

So, und jetzt muß mal die Küche noch angegangen werden. Meine Backofen-Mikrowellen-Kombi würde zwar gerade so passen, nimmt aber schon sehr viel Platz weg. Die Küchenarbeitsplatte müßte vergrößert werden und der Griff ragt recht weit in den Raum. Gefällt mir nicht, und so muß eine Alternative gefunden werden.

Das mit der Alternative ist gar nicht so einfach. Ich saß eine gute Stunde und mir kam keine blendende Idee. Alles, was da unten reinkommt, sollte auch schnell wieder ausgebaut werden können. Bei Defekt der Heizung oder Wasseranlage muß man da Platz zum Arbeiten haben.

Im Moment habe ich noch keine Ahnung, wie ich das machen soll, aber vielleicht muß ich das mal über die Feiertage in Ruhe angehen.

27.12.2021

Jetzt sind mir ein paar Ideen gekommen. Erstmal zum Backofen. Ja, ich brauche einen und will einen mit Mikrowelle. Die hilft beim energieeffizienten Aufwärmen von Resten oder bösen Fertigprodukten. Eine Einbauversion kann ich knicken, die sind alle mindestens in der Größe wie der vorhandene.

Ich habe eine Standalone-Lösung gefunden: Mikrowelle mit Heißluft, 1000W Mikrowellenleistung mit Invertertechnologie – das ist wichtig, damit sie nicht auf voller Leistung pulst, was dem Wechselrichter sicher nicht so gut tun würde. 1300W Grill-Leistung, Umluft, großem 34cm Drehteller – viele haben unter 30cm! Das ganze mit einem Produktgewicht von 17kg, auch da gibt es deutlich schwerere.

Knifflig wird es aber mit der Einbauposition. Aufgrund der benötigten Freiräume zur Seite und oben kann sie nicht in den ursprünglich für den Einbaubackofen vorgesehenen Schrank neben der Eingangstür.
Wohl aber unter die Spüle, da ist genug Platz. Für die Befestigung habe ich statt den Kunststoff-Füßen Nietmuttern M8 angebracht. Um alle Späne sauber absaugen zu können, habe ich das Gerät geöffnet. Verarbeitung ist schon billigst, aber das wird bei anderen Geräten auch nicht besser sein. Über eine Gummilagerung wird das dann mit Rändelschrauben befestigt, damit man es werkzeuglos entnehmen kann.

Die Hauptaufgabe aber ist, das ganze stabil und schnell entnehmbar unter der Küchenarbeitsplatte zu befestigen. Im rechten Teil mit der Heizung möchte ich schnellsten Zugriff haben, im linken Teil sollte alles binnen 5 Minuten entnehmbar sein.

Meine Lösung: ich habe mittig einen Paulownia-Stollen angebracht, 2 Innensechskant-Schrauben halten ihn in Position mit Aluwinkeln an Küchenarbeitsplatte und Boden. Das soll auch die einzige Stelle mit Werkzeugbedarf sein, Inbusschlüssel oder entsprechender Biteinsatz sind sowieso im Werkzeug.

Für die Heizungsseite habe ich ein Brett mit Belüftungsöffnung mit vier 20mm Neodymmagnetpaaren befestigt, die haben eine unglaubliche Haltekraft.

Also, Heizungsseitig fertig: einmal von innen fest gegen die Platte schlagen und sie ist werkzeuglos rausnehmbar. Lediglich den Warmluftschlauch muß man vom Ausströmer abziehen, aber der ist ja eh nur gesteckt.

28.12.2021

Ich wurde gefragt, warum ich denn einen Backofen oder gar Mikrowelle „brauche“. Grundsätzlich muß ich mich dafür nicht rechtfertigen, aber ich wills trotzdem mal darlegen.

Einen kleinen Backofen habe ich schon länger im Einsatz. Er ist ideal zum Brötchen aufbacken, es gibt wirklich gut schmeckende Bio-Aufbackbrötchen z.B. von Slooow (mal nach Tests googeln und unvoreingenommen probieren). Da kann sich oft die Großbäcker-Ware komplett verstecken, und unterwegs, besonders im Ausland, ist auch nicht immer eine Bäckerei in der Nähe. Also hauptsächliche Nutzung fürs Frühstücks- oder Bratwurstbrötchen. Aber auch bei Lebensmitteln, die sonst mit mehr oder weniger Fettspritzern und Gestank in der Pfanne gemacht werden, ist backen eine saubere Alternative. Zumindest im Sommer, wenn Strom sowieso im Überfluss vorhanden ist.

Die Mikrowelle dagegen erleichtert das geschirr- und energieeffiziente Aufwärmen von Resten oder die schnelle Zubereitung von Fertigprodukten. Die es übrigens auch in guter Bio-Qualität gibt. Ich sprech jetzt nicht von Dosenravioli. Man kann auch TK-Gemüse portionsweise auftauen, sehr praktisch, um eine schnelle gesunde Beilage zu zaubern. Die Mikrowelle hat leider einen viel zu schlechten Ruf.

Also kurz: ich wills so haben. Wer meine Reiseberichte verfolgt, sieht aber auch, daß ich auch gerne die lokale Gastronomie nutze. Das hängt aber auch stark vom Reiseziel ab.

Die zweite Frage war, ob das mit den Magneten eine gute Idee sei, und sich auf Rüttelpisten nicht löst.

Tja, das wird letztendlich die Praxis zeigen, aber es hält schon sehr gut. Falls nicht, gibt es einfache Lösungen zur Verbesserung: entweder zusätzliche Pull Lock Verriegelungen oder Rändelschrauben.

29.12.2021

Der nächste Abschnitt ist fertig: die linke Hälfte.

Die kleinen Teile unten und oben sind wieder nur magnetisch befestigt. Oben habe ich noch den Temperatursensor der Truma sowie den Bewegungsmelder zur Wasserpumpensteuerung integriert. Der Bewegungsmelder ist absichtlich ziemlich weit links, damit die Sitzecke und das Bett in dessen Schatten liegen. Der Temperatursensor war an ähnlicher Stelle bisher provisorisch befestigt, das hat eigentlich gut geklappt. Alle offenen Kanten sind natürlich mit Holzschutz behandelt.

Bei den ABS-Kanten bin ich mittlerweile mit der Pattex-Methode schneller als mit der Maschine. Das Ergebnis ist mindestens genauso gut. Nach dem kurzen Verpressen (Hammer und Schlagholz) ist die Kante auch sofort weiterbearbeitbar.

Was passiert, wenn man schludrig arbeitet, sehr Ihr hier: die Scharniere hatte ich zuerst auf der falschen Seite verschraubt und den scharnierbedingten Abstand zur Wand nicht berücksichtigt. Also etwas unnötige Mehrarbeit. Aber besser zu groß als zu klein.

Einen Inbusschlüssel zum Entfernen des Pfostens habe ich auch noch integriert.

Also, die Außenseite unter der Küchenarbeitsplatte ist fertig. Jetzt fehlt noch das Staufach und der Ofen.

30.12.2021

Der Ofen sollte vor Jahresende noch drin sein. Ich hab dann auch x-mal probiert, wie man das möglichst einfach demontierbar einbauen kann. Ganz ohne Schrauben habe ich es dann doch nicht gemacht, aber immerhin alles mit den gleichen Köpfen. Erstmal eine Trennwand – aus einer alten Schrankrückwand habe ich eine Schablone erstellt und in 15,4mm Platte nachgebaut.

Dann habe ich erstmal getestet, wie warm der Ofen denn obenrum wird, weil laut Anleitung 15 cm Platz zu lassen sind. Das war mir aber deutlich zu viel und ist auch absolut nicht nötig. Selbst bei diesem Versuch kann man noch locker die Hand auf die Ofenoberseite legen.

Ich werde aber noch ein oder zwei Temperatursensoren einplanen, ggf. mit Alarm oder auch mit Anzeige, so daß man unbeausichtigten Betrieb unter Kontrolle hat. Vielleicht noch Lüfter mit Temperaturschalter, je nach Bedarf. Ich denke aber, daß ich normalen 13-Minuten-Brötchenbetrieb sogar gefahrlos bei geschlossener Klappe machen kann. Aber wie gesagt, da werde ich mir noch etwas ausdenken.

Auf die Gummipuffer habe ich verzichtet, da ich so jetzt noch ein Staufach unter den Ofen bekomme. Dieser ist auf zwei Paulownia-Stollen verschraubt, diese werden links über Winkel an die Wand geschraubt und rechts in entsprechende Ausschnitte der Trennwand gesteckt.

Ergebnis:

Die Zwischenwand ist nur gesteckt zwischen Pfosten und Rückwand. Geschätzter Aufwand, um alles incl. Backofen herauszunehmen: 4 Schrauben Backofen, 2 Schauben Backofenträgerstollen, 2 Schrauben Pfosten. Unter 10 Minuten auf jeden Fall!

Zu guter letzt noch die Fugen silikoniert zwischen Küchenarbeitsplatte und Wänden.

So, etwas aufräumen und erstmal wieder reisebereit!

08.01.2022

Zwischen den Feiertagen ist auch meine neue Matratze gekommen. Die bisherige war mir etwas hart, obwohl ich schon die Froli auf größten Abstand gesetzt habe. Es ist halt auf zehn Zentimeter nicht ganz so einfach, aber ich habe es dank meines Polsterers geschafft. Ich bekam zuerst einen Topper in weicherem Schaumstoff, mit dem auf der Original-Matratze war alles super, nur eben war sie um diese vier Zentimeter höher, was meinem Konzept der gleichen Ebene Bett und Sitzpolster widersprach. In der neuen Matratze ist der „Topper“ jetzt eingearbeitet. Links die alte, rechts die neue.

Dazu habe ich dann auch wieder das Froli auf mittleren Abstand gesetzt und die erste Testnacht war absolut super, sogar besser als auf der vorherigen Matratzen-Topper-Kombi!

Der Ofen-Test mit einer extrem hochwertigen 😉 Speise war auch erfolgreich. Was man für Testzwecke nicht alles auf sich nimmt …

Im vorderen Ablagefach habe ich mir noch eine USB-Stromversorgung gelegt, um mal Akkus oder die Stirnlampe zu laden. Den 12V auf USB-Ladeadapter mit 2 Abgängen hatte ich bereits liegen, ein Abgang war für die Telefonhalterung und einer bisher unbenutzt.

Für die kältere, schnee- und feuchtigkeitsreichere Jahreszeit habe ich den Fahrerhausteppich duch Gummimatten ersetzt.

Weiterhin hat mir eine Näherin aus einem Billiglohnland nördlich von Frankfurt noch eine schöne Filztasche gemacht, die super zum Verstauen von TV-Fernbedienung oder ähnlichem geeignet ist!

… und hier geht es weiter! < klick >