Ausbau – Teil 6

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Die Parkpiepser wollte ich noch lackieren. Ist aber gründlich schief gegangen. Ich hab sie wohl eingedrückt, bevor der Lack ganz trocken war. Der Profi sagt, es ist mangelnde Lackiererfahrung, ich schiebe es auf das kalte Wetter 😉

Zum Lackieren ist extra ein Lackierring dabei, um den Silikonring von Lack frei zu halten. Also mit der Sprühdose grundiert und lackiert. Ging ja bei den Versorgungsklappen auch.

Dann mit Dekalin eingedichtet, reingedrückt und Dekalin abgetupft.

Na ja, es muß ja auch noch Arbeit geben, wenn der Rest fertig ist. Dafür habe ich eine Nacharbeits-Liste. Immerhin ist die Funktion gegeben. Und vielleicht ermahnt mich das zum sorgfältigerem Arbeiten.

Wassersystem

Frisch- und Abwassertank hatte ich ja schon in Teil 2 vorbereitet, getestet und den Abwassertank platziert. Jetzt war der Frischwassertank dran. Für die Fixierung habe ich vier Hölzer mit Ringöse vorbereitet. Als Holz kommt Paulownia zum Einsatz, sehr leicht und trotzdem stabil. In Klebeversuchen konnte ich ein viel kleineres Stück trotz Gewalt nicht mehr vom GFK trennen – und auch das Holz hat gut zusammengehalten.

Diese wurde mit Sika 252i am Boden verklebt.

Für eine definierte Sika-Schichtdicke wurden 2,5mm Fliesenkreuze eingelegt und die Hölzer mit Schrauben im Boden fixiert, wobei das nur der kontrollierten Klebung dient. Sikaflex 252i hat laut Datenblatt eine Zugfestigkeit von ca. 3,5 N/mm² und eine Zugscherfestigkeit von 2 N/mm². Das hält bombenfest, da löst sich eher das GFK vom Schaum. Wobei sich auch das in meinen Tests bei flächiger Verklebung als hervorragend stabil erwiesen hat. Lediglich bei Punkt-Zugbelastung hat es sich lösen lassen.

Sehr gut hat sich übrigens das blaue 3M Tape bewährt, auch beim Streichen. Läßt sich gut abziehen und es ist bisher auch keine Farbe unters Tape gewandert, wie es bei günstigem Malerkrepp schonmal vorkommt.

Unter den Tank habe ich noch eine dünne Gummimatte gelegt, ein bißchen als Ausgleich und Rutschhemmung.

So, das sitzt gut und fast ohne Spiel. Doch vor dem Verzurren wollte ich ihn erst befüllen und mit voller Last nochmal prüfen, ob alles gut sitzt.

Der Befüllschlauch war etwas störrisch, ließ sich aber durch ein Bad in heißem Wasser wunderbar zurechtbiegen.

Die Entlüftung geht auch direkt zur Wasserdose. Hierfür habe ich transparenten lebensmittelechten PVC-Schlauch verwendet. Am Abgang wurde ein 12/18mm Lilie Kaltwasserschlauch genutzt.

Dann habe ich den Wassertank befüllt – wow, das dauerte aber lang! Na ja sind immerhin auch 250 Liter, mehr als 3mal soviel wie beim Pössl.

So habe ich ihn dann verspannt, mit einem Umreifungsband aus dem Industrie-Bereich. Zwischen Holz und Tank habe ich übrigens auch nochmal eine kleine Sika-Schicht eingebracht, weil der Tank am Holz leicht geknarzt hat. Das Sika dient also nicht der Befestigung, die ist mit PE auch nicht wirklich gut.

Das Band ist ein verleimtes Polyester Fadenstrukturband, 450daN Reißfestigkeit, 2fach geführt und 3 Spannungen, das sollte einen 280kg-Tank am Platz halten. Schön ist, daß durch die Metallspanner das ganze ein wenig flexibel ist, da habe ich keinerlei Bedenken, daß etwas passieren kann, auch auf schlechten Rüttelpisten.

Nur was passiert bei einer Vollbremsung? Vom Crash reden wir mal nicht, da habe ich dann wohl andere Probleme. Da im Kabinenbereich keine eingetragenen Sitzplätze sind, ist das für die Personensicherheit auch weniger relevant. Aber natürlich muß die Befestigung einer Vollbremsung standhalten können. Und hier habe ich mit dem einen mittigen Holzstück doch etwas Bedenken.

Also habe ich nochmal zwei Aluwinkel verklebt. Bei vollem Tank mit Silikon an den Wassertank (das nur als Fixierung, der Tank darf kein Spiel haben) und mit Sikaflex 252i an den Fahrzeugboden.

Um ganz sicher zu gehen, werde ich nach dem Aushärten noch eine Probefahrt machen … mit Bremstest …

Auf jeden Fall sitzt der Frischwassertank, jetzt gehts ans Gefummel …

Es bedarf einer sinnvollen und wartungsfreundlichen Anordnung von Wasserpumpe, Truma Frost Control, Wassertankablassventil und der gesamten „Verschlauchung“. Für das Ergebnis habe ich den gesamten Sonntag gebraucht, ich mußte mehrfach Positionen wechseln und Schläuche anders führen.

Also, der Ablauf hinter dem Kugelhahn dient nun der Belüftung und Überlauf vom Abwassertank und den Überläufen der Truma sowie manueller Ablass vom Frischwassertank. Das quadratische Teil im Bild ist ein Grobfilter, so ein Drahtgitter, um zumindest größeres Ungeziefer draußen zu halten. Jetzt im Nachhinein hätte ich vielleicht unten gleich mit einem Winkel abgehen sollen, um ein besseres Gefälle zu bekommen, aber es funktioniert auch so.

Direkt an die Leitung vom Frischwassertank kommt erstmal ein manueller T-Kugelhahn, um den Tank ablassen zu können.

Hier ist links der Kugelhahn vom Frischwassertank, darunter das Truma Frost Control, im Foto bisher nur der Ablauf angeschlossen. Auf der rechten Seite unten kommt der Überlauf vom Abwassertank, auch als Entlüftung gedacht, und am T-Stück trifft die Entlüftung von der Truma dazu. Der Schlauch verläuft leicht nach oben, um den Tank bis an den Rand befüllen zu können. Was in diesem Fall auch bedeutet, daß an der Truma überlaufendes Wasser in den Abwassertank fließt, das sollte aber nicht wirklich viel sein. Wie vorhin schon geschrieben, hätte man das ganze etwas geschickter anordnen können, aber es erfüllt so seinen Zweck.

Die Pumpe habe ich auf zwei Aluleisten geschraubt, auch wieder mit extra Gummipuffern zusätzlich zu den vorhandenen.

Man kommt mit der Hand nun an alles unterhalb der Pumpe, man kann reinschauen, um auf Leckage zu prüfen, man kann aber auch die Pumpe mittels 4 Schrauben rasch entfernen.

Sieht noch nach Chaos aus … ist aber funktionsfähig! Habe den Frischwassertank über die Dusche leergepumpt. Ergibt auch einen ordentlichen Strahl!

16.11.2020

Aufgrund zweier Nachfragen habe ich das Wassersystem nochmal überdacht. Es ist in der Tat ungeschickt, die Truma-Entlüftung in den Abwassertank-Überlauf zu führen. Ich habe es ausprobiert. Wenn der Abwassertank komplett voll ist und gleichzeitig das Truma Frost Control öffnet, saugt die Truma Restwasser aus dem Überlaufschlauch an. Ist vollkommen korrekt, daß das nicht sein darf. Daher habe ich da nochmal ein extra Loch gebohrt und den Truma-Schlauch direkt nach außen verlegt. Damit er nicht im direkten Dreckschleuderbereich des Hinterrades liegt, wird er später noch ums Eck gelegt.

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