16.09.2021
Regen trommelte die ganze Nacht aufs Dach und morgens fingen schon Bauarbeiten direkt neben mir an.
Na ja, was solls, wenn man kostenlos übernachten kann, darf man auch keine Ansprüche stellen.
Es war schon Donnertag, die Zeit wurde langsam knapp und zudem das Wetter schlecht. Die Wetterkarte von Europa hatte großräumig Regen und Gewitter eingezeichnet. Sehr großräumig.
Egal, schlechtes Wetter gibt es nicht, sagt man und ich suchte mir noch zwei Ziele raus, das erste war Grenoble. Der kleine Ort Sassenage hat einen einfachen kostenfreien Stellplatz, in der Nähe von Grenoble, also mal angesteuert.
Er liegt schön am Ortsrand mit Park und Sportanlagen, und man kann auf Radwegen nach Grenoble reinfahren.
Da es aktuell mal wieder trocken war, habe ich mich gleich aufs Rad geschwungen und bin los. Es hat dann zwar wieder leicht zu regnen angefangen, aber was solls, man ist ja nicht aus Pappe.
Grenoble hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen. In der angeblich radfahrerfreundlichen Stadt endeten wie auch schon in anderen Städten die Radwege teils inmitten vielbefahrener Kreuzungen.
Ich wollte dann noch zur Bastille. Dieses Foto ist das letzte, kurz darauf hat es so heftig zu regnen begonnen, daß ich abgebrochen habe und zurück nach Sassenage gefahren bin.
Ich war komplett naß, wie wenn ich direkt aus dem Fluss gekommen wäre. Wie war das mit dem schlechten Wetter? Doch, das gibts … ich mußte erstmal meine Klamotten auswringen und dann die Heizung auf 30°C stellen, die Schuhe vor die Auslässe, das war echt krass.
Gute vier Stunden später war nicht nur meine Kleidung wieder trocken, auch draußen sah es aus, als ob den ganzen Tag bestes Wetter gewesen wäre.
Sollte ich nochmal nach Grenoble reinfahren? Vielleicht ist es ja ähnlich wie Turin eine Schönheit auf den zweiten Blick …?
Nein, diese Chance hatte Grenoble bei mir vertan, jawohl! Ich habe mich entschieden, mich im Ort Sassenage etwas umzuschauen und vielleicht ein Restaurant zu suchen, quasi um dem Ort „danke“ für den Stellplatz zu sagen.
Sassenage hat mir sehr gut gefallen, ein flacher Ort umgeben von Bergen.
Zum Abschluß des Tages bin ich im Restaurant La Ferme à Dédé gelandet. Der Salat mit Blauschimmelkäse, Walnüssen, Speck, Tomaten und Ei stand übrigens bei Vorspeisen, hätte aber auch alleine ausgereicht! Als Hauptgericht mal keine Pizza, sondern Burger.
