Da Ronny ein Frühstück mit der Überfahrt mitgebucht hatte, sind wir ins Restaurant. Es gab natürlich kein Frühstück mehr, nur Mittagessen, und da ich auch hungrig war, holte ich mir einen total leckeren Schweinsbraten.
Na ja, war jetzt ironisch gemeint, von lecker keine Spur. Im Gegenteil, selten hab ich so einen üblen Kantinenfraß bekommen, aber das hätte ich wissen müssen. Durch meine Erfahrungen mit einer anderen Fährgesellschaft auf der Strecke Malmö-Travemünde und die Bewertungen hätte ich gewarnt sein sollen.
Nach einer schier unendlich langen Fährüberfahrt sind wir in Trelleborg angekommen und konnten auch recht zügig ohne jeder Kontrolle das Schiff und Hafengelände verlassen.
Grundsätzlich fahre ich ja lieber selbst, aber für den Landweg muß man zweimal Brückenmaut zahlen, die für Fahrzeuge über 6 Meter Länge sehr happig ist. Da war die Fähre das Vernunftangebot. Vielleicht bevorzuge ich beim nächsten Mal wieder eine Nachtüberfahrt mit Kabine, dann ist wenigstens ein Urlaubstag eingespart.
Wie auch immer, wir sind dann erstmal schnell weiter und noch 360 Kilometer bis Gränna gefahren. Gränna ist die Stadt der Polkagris, das sind tradtitionell rot-weiße Zuckerstangen mit Pfefferminzgeschmack. Den Ort hatte ich 2017 schon besucht, diesmal diente er nur zur Übernachtung. In der Nähe des Fährhafens konnte man zu dieser Jahreszeit einsam und kostenlos stehen. Es war regnerisch bei Temperaturen im einstelligen Plus-Bereich.
20.02.2022
Diese Nacht war ruhig und ich konnte endlich mal durchschlafen. Wir haben uns nichts weiter angesehen, außer der lokalen Tankstelle, wo uns ein netter Tankwart in perfektem Deutsch ohne mit der Wimper zu zucken über 2 Euro pro Liter Diesel abknöpfte.
Ja gut, wußten wir ja vorher … nun denn, weiter … nochmal etwas Strecke machen. Die Straßen waren frei, die Temperaturen müssen leicht unter 0 gewesen sein, da es auf dem Übernachtungs- und Tankstellenparkplatz glatt war.
Wir haben es bis kurz vor Sundsvall geschafft, eine ganz gute Strecke, und auch hier am Platz Svartviks Industriminnen stand ich schon im Sommer 2017. Zwischenzeitlich sind die Temperaturen auf -11°C gesunken.
Außer einer kleinen Nachtwanderung ging nicht viel.
Abends kamen noch ein paar PS-Protze und übten driften auf dem großen verschneiten Parkplatz. Danach war es aber ruhig und wir konnten super entspannt schlafen.
21.02.2022
Und nochmal etwas Strecke machen. Die Temperaturen waren nun schon im Bereich -5°C bis -12°C, die Straße war aber gut zu befahren und auch gesalzen.
Wir sind dann nach Skellefteå gefahren, auch hier war ich 2017 bereits. Im Winter kostet der Stellplatz nichts, beziehungsweise ist ein normaler Parkplatz, der nur zwischen 9 und 18 Uhr Gebührenpflichtig ist.
Es war sehr interessant, einmal im Winter durch diese Stadt zu laufen. Der breite Fluß war zugefroren und schneebedeckt, lediglich die Fußgängerzone war komplett geräumt.
Zum Abschluß des Abends gabs es noch eine großte Portion Spaghetti mit selbstgekaufter Tomatensoße.
Und wieder eine ruhige und erholsame Nacht.