22.02.2022
Die Temperatur lag morgens laut meinem Bordinstrument bei -16°C. Da wollte wohl irgend ein Sensor nicht mehr, denn der Kühlmittelstand war voll in Ordnung.
Die beheizte Frontscheibe war in weniger als 4 Minuten komplett frei – im Gegensatz zu Ronny seiner, er mußte deutlich länger heizen, Motor laufen lassen und dazu noch kratzen.
Wir machten uns auf, weiter gen Norden, aber die Fahrerei wurde mit der Zeit immer anstrengender. Die Straße war nicht mehr komplett frei, es kamen öfters mal vereiste Abschnitte, und so entschlossen wir uns, die Räder zu wechseln. Bei -14°C und Sonne war das angenehmer als erwartet.
Knappe 3 Stunden später hatten beide Fahrzeuge neue Schuhe mit Nägeln drin 😉
Danach folgten aber erstmal noch ein paar Kilometer in normal befahrbarer Straße. Trotzdem war das Fahren mit Spikes viel angenehmer, man mußte nicht so extrem aufpassen. Klar können die die Physik auch nicht überlisten, aber man hat etwas mehr Reserven. Zumal meine BFG ATs ja auch keine guten Winterreifen sind, auch wenn sie das Berg-Schneeflocke-Symbol ziert.
Zwischendurch hat Ronny nochmal Gas nachgetankt, das findet man hier oben ja auch nicht an jeder Ecke.
Da die Starterbatterie vom Carthago etwas schwächelte, sind wir noch zu einem Fiat Professional gefahren, aber die wollten 400 Euro für die Batterie ohne Einbau. Also haben wir beschlossen, das erstmal weiter zu beobachten, immerhin steht ja ein anderes Fahrzeug für Starthilfe zur Verfügung. Danach sind wir zum Autoglas-Experten, da ich mir einen Steinschlag auf der Winschutzscheibe geholt habe. Er meinte aber, er würde es für den Urlaub so lassen, da bei einer Smart-Reparatur die Scheibe springen kann. Den Scheibentausch würde ich nur im Notfall im Urlaub machen wollen, da das Fahrzeug dann auch nicht gleich bewegt werden darf. Ich habe ein „Pflaster“ bekommen und dann schauen wir mal, wie lange es hält.
Wir haben die Tagesetappe dann noch bis zum Ende der Welt … äh nein, bis zum letzten Ort in Schweden, Haparanda, fortgesetzt und konnten ungestört am Ortsrad an einer Freizeitanlage übernachten.
Zu Abend gab es Bratkartoffeln mit Saumagen, ich fands lecker!
Die Temparaturen sind deutlich gefallen. Wir haben bis -27°C gemessen und an meinen Fensterrahmen war innen Eis! Trotzdem lief meine Heizung nur sporadisch mal an, die Kabine ist schon wirklich sehr gut isoliert. Erst beim kurzen Weg vom einen in das andere Fahrzeug bekommt man die Kälte mit voller Wucht zu spüren.
